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alpha-thema: Raumfahrt alpha-thema Gespräch: Raumfahrt made in Germany mit Prof. Dr. Reinhold Ewald und PD Dr. Ruth Hemmersbach

Reinhold Ewald beim Training für seine MIR-Mission 1997. Er war der erste deutsche Astronaut/Kosmonaut auf der russischen Raumstation MIR und einer der deutschen Astronauten, die schon vor Alexander Gerst in den Weltraum geflogen sind. | Bild: DLR

Montag, 04.06.2018
21:45 bis 22:15 Uhr

ARD alpha
2018

Moderation: Stefan Geier

Der Deutsche Alexander Gerst ist einer von drei Astronauten, die am 6. Juni zur ISS starten. Mit ihm fliegen natürlich auch in Deutschland entwickelte Experimente. Aber gleichgültig, woher sie kommen, sie müssen dem Kriterium „best science“ genügen. Es sind Fragestellungen unter der Überschrift: Wie reagiert der menschliche Organismus auf die Schwerelosigkeit, obwohl er doch bis in die kleinsten Bauteile, die Zellen, seine Orientierung über die Schwerkraft erhält? Oder die Zeitstruktur, der 24-Stunden-Rhythmus, auf den unser Hormonsystem geeicht ist: Was bedeutet dessen Ausfall für das Immunsystem und für die Psyche? Warum sinkt, gegen alle Erwartung, der Blutdruck, warum steigt der Hirndruck? Auf einer Raumstation kann der Wissenschaftler in Versuchsanordnungen eingreifen, aber er ist auch selbst eine Art „Versuchskaninchen“ unter Extrembedingungen. Er kommt zwar durchtrainiert an Bord, dann jedoch durchläuft sein Körper in rascher Folge Alterungsprozesse. Warum ist das so, und was kann man tun, um diese Prozesse aufzuhalten? Ruth Hemmersbach meint: „Wir lernen ganz viel, weil so viele Mechanismen durcheinandergebracht werden.“ Durch die Raumfahrt stellen sich für die Wissenschaft unendlich mehr Fragen, als bisher Antworten gefunden wurden. Genau das ist es, was Forscher an ihr so fasziniert und was die Menschen auf der Erde voranbringen kann.

Redaktion: Eva Maria Steimle