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Was wir noch nicht wissen Warum müssen wir schlafen?

Samstag, 25.11.2017
20:45 bis 21:00 Uhr

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Kaum ein Zustand unserer menschlichen Existenz wirft so viele Fragen auf wie der Schlaf und mit ihm unser Schlafverhalten. Die Somnologie, zu Deutsch: Schlafforschung, ist eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin. Entsprechend dünn ist das Wissen über den nächtlichen Ruhezustand.

Denn das ist es, was die Wissenschaftler hinter dem Schlaf vermuten, eine Art Ruhezustand, in den nicht nur wir Menschen verfallen, sondern auch Tiere und selbst Pflanzen.

Mit jeder neuen Schlafsubstanz, die die Somnologen finden - jedem Hormon, jedem Enzym, das den Schlaf einläutet, ihn steuert oder unterbricht - wird deutlich, dass die Forschung erst am Anfang steht. Zwar gibt es mittlerweile gesicherte Ansätze, die Sinn und Zweck des nächtlichen Schlummers erklären - beispielsweise die Endverdauung, die im wesentlichen im Schlaf abläuft, und zwar in den frühen Morgenstunden, oder die Verarbeitung von Informationen und Lerninhalten bis hin zur Erneuerung unserer Haut- und Haarzellen - doch wie der einzelne Mensch den Zustand Schlaf wahrnimmt und interpretiert, ist bislang völlig ungeklärt.

Eine Folge dieses Umstandes ist die Tatsache, dass Menschen mit Schlafstörungen häufig davon ausgehen, wenig bzw. gar nicht geschlafen zu haben, obwohl alle auf den Schlaf hindeutenden Körpersignale, die Schlafforscher wie Professor Jürgen Zulley im Schlaflabor messen können, eindeutig das Gegenteil belegen.

Mit anderen Worten: Entweder leiden diese Menschen unter einer Wahrnehmungsstörung oder - und dies ist vermutlich die wahrscheinlichere Variante - der Schlaf ist ein so individuelles Phänomen und von so vielen noch unbekannten Faktoren abhängig, dass es keine allgemeingültig definierbaren Schlafmuster geben kann.

Redaktion: Ulrike Lovett