ARD-alpha

Keine Insel

Lampedusa | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 12.02.2016
21:00 bis 21:50 Uhr

ARD alpha
Österreich 2014

Am 3. Oktober 2013 ertrinken 366 Flüchtlinge wenige Meter vor der Küste der europäischen Union. Bis zum heutigen Tag erreichen immer wieder überfüllte Flüchtlingsboote die Gewässer um Malta, Lampedusa und Sizilien. Die Tragödie wiederholt sich immer wieder – begleitet von betroffenen, aufrüttelnden, hilflosen und zynischen Kommentaren. Noch im Dezember 2013, wenige Monate vor der Wahl zum Europäischen Parlament, macht sich der Filmemacher Fabian Eder in Begleitung eines kleinen Teams mit einem Boot auf den Weg in die aufgewühlten, winterlichen Gewässer des südlichen Mittelmeers. Seine Reise wird zum filmischen Essay über die Inseln Malta, Lampedusa und Sizilien, an denen sich die gescheiterte Flüchtlingspolitik der Europäischen Union spiegelt. "Keine Insel" liefert einen feuilletonistischen Beitrag, der nicht mit lüsternem Blick auf die tragischen Schicksale schielt, sondern sich eingehend den Erkenntnissen jener Menschen widmet, die tagtäglich damit zu tun – den Bürgern unserer Union, die auf Malta, Lampedusa und Sizilien leben. Gibt es den Leuchtturm, der uns den Weg aus diesem dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Europäischen Union zeigt? Aus seiner ganz persönlichen Sicht nimmt der Filmemacher den Zuschauer auf seine Reise zu den Ängsten der Menschen mit und findet ausgerechnet dort den meisten Halt, wo man die größte Verunsicherung vermuten würde: auf Lampedusa. In einem ausführlichen Gespräch erklärt Bürgermeisterin Giusi Nicolini die Chancen und Möglichkeiten aktiv gestalteter Migrationspolitik anhand "ihrer" kleinen Insel.

Autor: Fabian Eder
Redaktion: Eva Maria Steimle