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ARD-Themenwoche: "WIR gesucht! Was hält uns zusammen?" Geschichte ist Zukunft | Doku-Reihe Stereotyp und Sündenbock

Presenterin und Historikerin Sonja Herzl im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Zick, Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) und Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld. | Bild: BR/Stefanie Daubek

Mittwoch, 09.11.2022
21:00 bis 21:30 Uhr

ARD alpha
Osterreich, Deutschland 2022

Jenseits der reinen Darstellung historischer Fakten wählt die Doku-Reihe "Geschichte ist Zukunft" einen neuen Ansatz der Geschichtsvermittlung: Mithilfe von Expertinnen und Experten, dem Musiker und Moderator David Mayonga als schlagfertigem Erzähler sowie der Historikerin Sonja Herzl betrachten die Filme unterschiedliche Themenbereiche der Geschichte und analysieren Parallelen zwischen Vergangenheit und Jetzt. Die zweite Folge „Stereotyp und Sündenbock“ setzt sich mit Stereotypisierung und Ausgrenzung im Nationalsozialismus auseinander.

Wiederholt sich Geschichte? Welche Zusammenhänge dürfen zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt werden? Und was kann man aus der Geschichte für die Zukunft lernen? Eines ist klar. Die Gesellschaft hierzulande ist multikulturell. Eine sich konstant verändernde Masse. Das Aufeinandertreffen von Kulturen verändert jeden Menschen bis zu einem gewissen Maße und beeinflusst sein Verhalten.

Dabei weiß man doch schon längst: Die Vorstellung, in einer homogenen, unbeeinflussten Gesellschaft zu leben, ist reine Fiktion, und trotzdem erlauben sich die Menschen, andere zu klassifizieren und zu bewerten.

Die modernen Formen von Rassismus und Antisemitismus zeigten sich bisher vor allem unterschwellig im Alltag. Seit dem Erstarken der Neuen Rechten treten sie zunehmend offensiver hervor und verschieben die Schwelle des Sagbaren. Das Resultat ist dabei immer gleichbleibend: Diskriminierung und Ausgrenzung der „Anderen“.

Die zweite Folge der Doku-Reihe hinterfragt anhand einer fiktiven Gruppe die Mechanismen und Stufen der Ausgrenzung bis hin zu einem Genozid und zeigt dabei gleichzeitig Maßnahmen zur Verhinderung auf. Der Erzählstrang wird von zwei wichtigen Metaebenen begleitet: der Beschäftigung mit modernem und altem Antisemitismus sowie der Frage nach der pädagogischen Verantwortung.

Außerdem befasst sich die zweite Folge mit der Lebensrealität von Minderheiten in der heutigen Gesellschaft und dem Bewusstsein über die Situation, in der sie sich befinden. Diese Ebenen repräsentieren die Expert*innen Andreas Zick, Mirna Funk, Diana-Sandrine Kunis und Korbinian Engelmann.


Redaktion: Helge Freund