ARD-alpha

Karen in Action Ohne Floß nix los

Dienstag, 04.10.2022
07:30 bis 07:55 Uhr

  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha

Wer heute Floßfahren hört, der denkt sofort an die Gaudifahrten auf Isar und Loisach. Dort kann man heute Flöße mieten und gut gelaunt den Fluss hinunterschippen und feiern. Doch was die wenigsten wissen: Früher, lange bevor es Dampfmaschinen, Züge oder LKWs gab, war das Floß das schnellste und vor allem günstigste Transportmittel überhaupt.
Eine alte Tradition also, die die Flößerfamilie Seitner am Leben erhält. Sie betreibt die Flößerei in Wolfratshausen (Oberbayern) schon seit Generationen. Heute kann man bei den Seitners die allseits beliebten und bekannten Spaßfloßfahrten buchen.
Jeden Morgen ab 7 Uhr hämmern und zimmern die Jungs von Flößerei mit dem Chef Josef Seitner die Flösse in Wolfratshausen zusammen. Die Reporterin Karen Mark-wardt kommt da gerade recht.
Bevor sie mit dem Chef auf ihre erste Floßfahrt geht, muss sie mit anpacken und hel-fen, das Floß zu bauen. Im Prinzip werden die Flösse heute noch so gebaut wie vor hunderten von Jahren: Die Stämme werden mit Haken und Drähten mit einander verbunden. Zwei Ruderanlagen werden montiert und los geht's.
Gleich nach dem Ablegen darf Karen schon mit ans Ruder. Josef Seitner erklärt ihr, wie man ein Floß steuert, wie man den Fluss richtig "liest", also Gefahren erkennt und wie man sich bei Hochwasser verhält.
Karen erfährt nebenbei, dass so ein Floß locker bis zu 20 Tonnen wiegt und noch drei Tonnen zusätzlich tragen kann. Doch warum ist das so und warum geht das Floß nicht unter obwohl es so schwer ist? Fragen auf die Dr.Timo Körber von der Uni Innsbruck die Antworten kennt. Mit Hilfe einfacher Versuche erklärt er Karen das Prinzip der Verdrängung und weshalb ein Floß schwimmt.
Zurück auf der Isar geht die Fahrt für Karen zu Ende. Das Floß legt an und die Gäs-te, die die Fahrt gebucht haben, steigen zu. Für Karen eine willkommene Pause. Denn Floßfahren kann man auch schneller und actionreicher. Denn was viele nicht wissen: Das englische Wort raften bedeutet übersetzt nichts anderes als Floßfahren.
Und so begibt sich Karen in einem Schlauchboot auf dem Wildwasser der reißenden Ims in Österreich auf eine abenteuerliche Raftingfahrt.
Wieder an der Isar wartet Karen an der Floßlende in München auf Josef Seitner und sein Floß. Die Gaudifahrt geht hier zu Ende. Die Arbeit noch nicht. Denn das Floß muss noch zerlegt und zurück nach Wolfratshausen gebracht werden. Karen packt also noch einmal mit an, zieht Haken aus dem Holz, legt Bierbänke zusammen und hilft, das zerlegte Floß auf einen LKW zu verladen.






Ohne Floß nix los (38)
Reporterin: Karen Markwardt
Kamera: Jürgen Mayrthaler
Ton: Sebastian Kuzli
Schnitt: Christian Baumeister
Buch und Regie: Christian Baur
Redaktion: Andreas M. Reinhard / Stefan Gundel
Bewegten Zeiten Filmproduktion für Bayerischer Rundfunk
© 2007

Redaktion: Birgitta Kaßeckert