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Themenwoche Demokratie Das Volk und seine Macht | Geschichts-Doku

Das Attentat auf Kurt Eisner (Michael Ihnow, rechts). Felix Fechenbach (Michl Bloching). | Bild: BR/Tellux-Film GmbH/patrick popow

Samstag, 18.09.2021
21:00 bis 21:45 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
Deutschland 2018

1913 gibt es Turbulenzen im bayerischen Parlament. Im Zentrum der Diskussionen stehen die SPD-Politiker Kurt Eisner und Erhard Auer. Es wird offen über die Abschaffung der Monarchie in Bayern diskutiert. Eisner sieht das Fernziel der Sozialisten in greifbare Nähe gerückt: Eine bayerische Republik. Doch sein SPD-Parteikollege Auer hält dagegen, da er eine parlamentarische Monarchie für stabiler hält. Auch Politiker des Zentrums, allen voran Sebastian Schlittenbauer, der sich für die Belange der Bauern einsetzt, stehen zur fast hundert Jahre alten Verfassung.

Die Wirren und Leiden des ersten Weltkrieges führen 1918 zu Massenprotesten, die maßgeblich von Kurt Eisner und seiner USPD organisiert werden. Die Niederlage des Deutschen Reichs setzt die Krone zusätzlich unter Druck. Im Parlament drängt Erhard Auer auf Reformen der Verfassung, um das kriegsgebeutelte Land zu stabilisieren und die Monarchie zu retten. Auch Sebastian Schlittenbauer setzt sich für deren Erhalt ein. Doch Kurt Eisner kann die Gunst der Stunde nutzen. Im November 1918 ruft Kurt Eisner die bayerische Republik aus. König Ludwig III. flüchtet aus München. Eisner wird erster Ministerpräsident des Freistaates Bayern, nun mit Unterstützung von Erhard Auer und seiner MSPD. Doch bei der folgenden Wahl wird Eisner für seine Haltung zur Kriegsschuld Deutschlands abgestraft. Sieger ist die Bayerische Volkspartei.

Im Februar 1919 wird Eisner von einem rechten Fanatiker ermordet. Als Vergeltung verübt ein linker Attentäter einen Anschlag auf Erhard Auer, den dieser nur knapp überlebt. Das neu gewählte Parlament mit Vertretern wie Erhard Auer und Sebastian Schlittenbauer kann den jungen Freistaat Bayern nach ersten turbulenten Monaten schließlich stabilisieren. Auf den Spuren von Eisner, Auer und Schlittenbauer verfolgt Präsentator David Zimmerschied den Aufbruch der Bayern zu Demokratie und Selbstbestimmung. In hochwertigen Spielszenen spüren wir der damaligen Zeit in Bayern und dem Ringen um den Freistaat nach.

Redaktion: Christian Lappe