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alpha-thema: Medizintechnik Lauterbach - Der Zukunft auf der Spur Wie Künstliche Intelligenz die Medizin verändert

Mittwoch, 21.10.2020
21:00 bis 21:45 Uhr

  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha
2020

Moderation: Andrea Lauterbach

Künstliche Intelligenz ermöglicht heute die Erfassung von Muskelbewegungen durch die Messung mikroelektrischer Muskelaktivität. Damit wollen Forscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen neue Prothesen ansteuern. Bisherige Hitech- Prothesen nutzen nur zwei Sensoren und beherrschen rudimentäre Funktionen. In Zukunft sollen Prothesenträger auch einzelne Finger ansteuern. Zur Entwicklung nutzen die Ingenieure zunächst eine virtuelle Hand. Diese wird, ebenfalls mit Hilfe der künstlichen Intelligenz, in einem virtuellen Raum durch die Muskelströme angesteuert.

Dank künstlicher Intelligenz lässt sich die auch Mimik von Menschen in einem Video auswerten. Wissenschaftler an der Universität Bamberg und an der Fraunhofer-Gesellschaft in Erlangen erforschen wie sich aus den Mimiken erkennen lässt, ob die Probanden Schmerz erleiden. Nicht immer können Menschen Schmerzen mitteilen, zum Beispiel bei Demenz, oder wenn Patienten nach einer Narkose noch benommen sind

Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz erfassen Ärzte und Ingenieure an der Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg die Bewegungen von Menschen und übertragen die Daten auf ein virtuelles Skelett. So wollen sie in Zukunft Fehlhaltungen erkennen bevor Beschwerden entstehen. Die Bewegungsanalytik könnte aber auch Informationen über die Wirkung von Medikamenten bei der Parkinson Erkrankung liefern.

Künstliche Intelligenz ermöglicht aber auch die Steuerung elektrischer Rollstühle, nur mit Kopfbewegungen. Dazu erforschen Ingenieure und Informatiker des Startups Munevo, einer Ausgründung der TU München, die Steuerung durch so genannte Datenbrillen. Das sind Brillen mit eingebautem Minicomputern, Bewegungssensoren und Kameras, die sich aufgrund der hohen Verbreitung günstig nutzen lassen.

Redaktion: Eva Maria Steimle