ARD-alpha

alpha-thema: Pflege Schöne neue Pflegewelt? Digitalisierung im Altenheim

Mittwoch, 11.03.2020
21:00 bis 21:45 Uhr

  • Untertitel
  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha
Deutschland 2018

Die Pflege steht vor massiven Herausforderungen: Während die Deutschen immer älter werden, gehen den Pflegeheimen die Fachkräfte aus. Die Lösung dafür könnte die Digitalisierung sein: Überwachung von demenzkranken Menschen per Funktechnik, Telemedizin und Einsatz von Robotern. Doch droht die Pflege dadurch, nicht unpersönlicher zu werden? Und wie sicher sind die dabei erhobenen Daten?

Der Film begleitet den Alltag der Pflegerin Pia Schneider, die im Seniorenheim am Saaleufer täglich mit modernster Technik arbeitet. Hier tragen dementiell erkrankte Bewohner spezielle Funktechnik am Handgelenk. Dadurch weiß die Pflegerin auch nachts, wo sich die Bewohner aufhalten. Das soll das Schlimmste verhindern: Dass einer der dementen Bewohner das Heim unbemerkt verlässt. Pia Schneider empfindet das digitale Überwachungssystem als eine große Entlastung.

Auch die moderne Telemedizin wird in dem Seniorenheim eingesetzt: Bei der Televisite kann der Arzt über eine mobile Kamera den Patienten begutachten und per Video-Konferenz mit Pflegerin und Patientin kommunizieren. Die dabei erhobenen Daten werden digital übermittelt.

Zudem begleitet der Film den jungen Forscher Felix Carros, der ein Ziel hat: Er will die Einsamkeit von Heimbewohnern durchbrechen – mithilfe eines Roboters, der Emotionen erkennen soll und die Senioren zum Tanzen und Singen animiert. Was allerdings noch nicht ganz reibungslos funktioniert…

Der Film beleuchtet Vorteile und Schattenseiten der digitalen Technik. Sie sollte nicht dazu missbraucht werden, am Personal zu sparen oder Löhne zu drücken. Das fordert Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften an der Uni Koblenz. Und sie darf nicht zu einer unverhältnismäßigen Dauerüberwachung und Entmündigung alter Menschen führen. Der Datenschutz muss gewährleistet sein.

Autor/Autorin: Isabella Kroth
Redaktion: Johanna Walter