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alpha-thema: Allergien Allergien auf dem Vormarsch "45 Min"

Augsburger Studenten zählen Birkenkätzchen, um die Umwelteinflüsse auf die Pollenproduktion zu untersuchen. | Bild: BR/NDR/Antje Büll

Montag, 25.03.2019
21:30 bis 22:15 Uhr

ARD alpha
2018

„45 Min“ will wissen: Welchen Einfluss hat die Umwelt auf die Zunahme der Allergien?

Pollen werden offenbar umso aggressiver, je mehr Stickoxide in der Luft sind und wenn die Ozonwerte steigen. Straßenverkehr und Klimawandel verstärken Heuschnupfen, ist die These von Wissenschaftlern. Birken gelten neben Gräsern als Hauptallergene für die Atemwege.

Birkenpollen zählen für die Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann zu den Hauptursachen der ansteigenden Allergien. Zusammen mit ihren Studenten sammelt sie Birkenpollen in der freien Natur und an viel befahrenen Straßen, um sie zu testen. In einer einzigartigen Klimakammer beobachtet sie ein kleines Birkenwäldchen, das sie verschiedenen Umwelteinflüssen aussetzt. So dokumentiert sie die Wirkung von Kohlendioxid, Stickoxiden, Feinstaub und Ozon auf die Pollen und den menschlichen Körper.

Wer seinen Heuschnupfen nicht oder falsch behandelt, muss im schlimmsten Falle damit rechnen, an Asthma zu erkranken. In der Medizin hinkt Deutschland hinterher, was Prävention und Behandlung von Allergien betrifft. So fordert der Leiter vom Allergie-Centrum-Charité in Berlin Professor Torsten Zuberbier einen sofortigen Aktionsplan: „Wir müssen der Prävention und Behandlung von Allergien genauso viel Aufmerksamkeit schenken, wie den Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Eine Möglichkeit sei die Früherkennung im Rahmen der Schuleingangstests und die Fortbildung von Ärzten und Patienten.

Finnland setzt seit zehn Jahren auf Fortbildung und Prävention, mit Erfolg. Dort gehen die Zahlen der allergiebedingten Atemwegserkrankungen zurück. Autorin Antje Büll ist nach Helsinki gereist, um zu zeigen, warum die Finnen in Sachen Allergiebehandlung Vorbild für Deutschland sein sollten.

Redaktion: Gábor Toldy