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Newton Wenn die Erde bebt und die Häuser wackeln – Erdbebensicheres Bauen in Japan und Österreich

Erdbebensimulator in Japan | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 25.02.2019
16:30 bis 17:00 Uhr

ARD alpha
2018

Moderation: Matthias Euba

Japan liegt in einer der erdbebenaktivsten Regionen der Welt. Pro Jahr werden Tausende Erdbeben und kleinere Erschütterungen registriert. Anfang September kamen bei einem Erdbeben der Stärke 6,6 auch wieder Menschen ums Leben – auf der nördlichen Insel Hokkaido stürzten Häuser ein, Erdrutsche verschütteten Dutzende Menschen. Japan hat eine lange Geschichte großer Katastrophen. Die Technik versucht auf schwankenden Boden sicher zu bauen. Auch in Österreich muss man mit Erdbeben rechnen. Die Bautechnik reagiert auf die Bedrohungen durch die Erdverschiebungen. Bei Österreichs höchstem Hochhaus etwa – dem 250 Meter hohen DC Tower in Wien – gleicht ein Schwingungstilger große Schwankungen durch Erdbeben und Wind aus.
Vor allem das große Kantobeben von 1923 mit 140.000 Toten, das Beben von Kobe 1995 oder zuletzt das Ostasiatische Beben mit nachfolgendem Tsunami und Kernschmelze im AKW Fukushima sind im kollektiven Gedächtnis Japans verankert. Architektinnen und Architekten, Bauingenieure und Statiker versuchen aus jeder der vergangenen Katastrophen ihre Lehre zu ziehen. Vor allem das Beben von Kobe, bei dem 120.000 Gebäude zerstört bzw. schwer beschädigt wurden, hat die Schwächen traditioneller Bauweise aufgezeigt.
„Newton“ – präsentiert von Matthias Euba – bietet ungewöhnliche Einblicke in Japans Ingenieurskunst des erdbebensicheren Bauens und der behutsamen Restaurierung und Verstärkung historisch wertvoller Gebäude. Als über hunderte Jahre erstaunlich erdbebenresistent haben sich mehrstöckige Holzpagoden erwiesen. An dieser traditionellen Bauweise orientieren sich die Konstrukteure neuer Hochhäuser. So auch bei der Errichtung des höchsten Gebäude Tokyos, dem 654 Meter hohen Skytree, wie der Film von Judith Brandner zeigt.

Redaktion: Gábor Toldy