ARD-alpha

W wie Wissen Sorge ums Wasser

Wasser | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 13.02.2019
16:30 bis 17:00 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
2018

Moderation: Dennis Wilms

Wasser – gut 120 Liter verbraucht jeder Einwohner in Deutschland täglich. Es kommt sauber aus der Leitung und verschwindet verschmutz in den Abwasserrohren, die zu den Kläranlagen führen. Gelingt es in der Wasseraufbereitung, alle Keime und Medikamentenrückstände zu entfernen?
Multiresistente Keime sind in Bächen, Flüssen und Seen in Niedersachsen gefunden worden. Besonders belastet waren Gewässer in der Nähe von Tiermastanlagen oder Krankenhäusern, wo viele Antibiotika eingesetzt werden. Auch wenn multiresistente Keime für gesunde Menschen in der Regel keine unmittelbare Bedrohung darstellen - was bedeutet diese Belastung unserer Gewässer? Trägt sie zur Gefährdung immungeschwächter Menschen durch multiresistente Keime bei? Kann man im Sommer noch im örtlichen Badesee schwimmen? WwieWissen bemüht sich um Aufklärung.
WwieWissen besucht eine neue Kläranlage im bayerischen Weißenburg. Dort fließt in einer vierten Reinigungsstufe das normal vorgereinigte Abwasser in einen Ozonreaktor. Die Medikamentenrückstände werden oxidiert, die Verbindungen aufgebrochen. Über spezielle Filter werden die Rückstände dann aus dem Abwasser entfernt. Der Ozonreaktor ist auch ein Baustein, um multiresistente Keime aus dem Abwasser zu entfernen. Die wenigsten Kläranlagen in Deutschland haben eine vierte Reinigungsstufe – eine Nachrüstung ist dringend notwendig.
Was passiert mit unserem Brauchwasser? Wir besuchen das älteste Abwassersystem des europäischen Festlandes in Hamburg. Die ersten großen Leitungssysteme wurden 1842 nach einer Feuerkatastrophe gebaut, denn die Stadt sollte besser mit Löschwasser versorgt werden können. So entstand das damals modernste und beste Wasserversorgungs- und entsorgungssystem. 1000 Kilometer Kanäle aus Ziegelsteinen sind bis heute das Herz der Abwasserentsorgung Hamburgs. Aber die müssen abgelassen, untersucht und ausgebessert werden – eine Mammutaufgabe!
In Deutschland haben wir ausreichend Wasser, auch für die Landwirtschaft. Aber ausgerechnet in einer Region, in der akuter Wassermangel herrscht, wird Gemüse für ganz Europa angebaut: in Andalusien, im Süden Spaniens. Ein Meer aus Gewächshäusern ist entstanden – das Plastikmeer. Jährlich wird den unterirdischen Reservoirs mehr Wasser entnommen, als nachfließt. Entsalzungsanlagen an den Küsten sollen aus Meerwasser Trinkwasser machen. Aber die Anlagen verbrauchen enorm viel Energie aus fossilen Brennstoffen. So wird aus dem Wasserproblem ein Energieproblem.
Daher forschen Wissenschaftler unweit des Plastikmeers an einer Methode, die Entsalzung umweltfreundlich zu gestalten – mit Hilfe einer Zutat, die es in Andalusien in Hülle und Fülle gibt: Sonne. Mit ihrer Hilfe wird Brauchwasser aus der Stadt Almería aufbereitet und gereinigt, um Trinkwasser zu gewinnen.

Redaktion: Carola Richter