BR Pop Radar Lisl
Lisl aus Würzburg begeistert mit cleverem Indierock und englischen Texten. Darin bringt sie Zukunftsängste und andere Gen-Z-Themen auf den Punkt. Im Januar 2025 erschien ihre EP "I don’t know if it’s irony".
Lisl aus Würzburg macht extrem ausgefuchsten Indierock mit englischen Texten. Vor ein paar Jahren hat sie noch Coversongs bei YouTube hochgeladen, inzwischen haben ihre Eigenkompositionen internationales Niveau.
Gesang, Melodieführung und die Arrangements erinnern mal an US-Größen wie Soccer Mommy und Lucy Dacus, mal auch an ihre Hamburger Kollegin Ilgen-Nur. Ihre Texte drehen sich um Gen-Z-Struggles wie Zukunftsängste und mental health. Hier ist sie als Künstlerin bereit, sich sehr zu öffnen. „Ich hab in meinem Alltag immer noch ziemlich doll mit sozialen Ängsten zu kämpfen“, erklärt sie. „Musik zu machen, bedeutet für mich: einfach zu beschreiben, was abgeht. Und gleichzeitig will ich Mut machen, es einfach auszusprechen – sich vielleicht auch Hilfe zu suchen und der Angst nicht so viel Kraft zu geben.“
Musikalisch steht im Zentrum ihrer Songs – wie aktuell wieder bei vielen jungen Acts – die E-Gitarre. „Ich bin auf jeden Fall immer für Indiesongs mit einer catchy E-Gitarren-Melodie – so ist auch jeder meiner Songs aufgebaut“, berichtet sie. Wenn der Van auf Tour groß genug ist, nimmt sie inzwischen mehrere Instrumente mit. „Meine allerliebste ist aber meine Bariton-Gitarre – die glitzert und ist silbern und klingt warm und tief. Das ist genau das, was ich für meine Musik brauche.“
BBC Introducing hat Lisl bereits im UK vorgestellt und im Januar erschien ihre EP „I don’t know if it’s irony“. Lisa-Marie Kämpf – wie sie bürgerlich heißt – war eigentlich aus Gotha für ein Lehramt-Studium nach Würzburg gekommen. Aber für die nächsten Jahre will sie alles auf eine Karte setzen, „um zu sehen, ob ich in der Musikwelt meinen Platz finde. Ich bin neugierig und bleib dran – time will tell“.
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