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Bundestagswahl Der ARD-Wahlcheck

Welche Themen bewegen die Menschen im Wahlkampf besonders? Wie sind sie einzuordnen? Christian Nitsche und Claudia Schick vertieften in 60 Minuten drei Themen, die Infratest dimap als wichtigste Felder identifiziert hat: Integration, Bildungschancen und Rentenniveau.

Stand: 28.08.2017 | Archiv

Schriftzug ARD-Wahlcheck mit Moderatoren Claudia schick und Christian Nitsche. | Bild: ARD

Dafür suchten die Moderatoren Fallbeispiele in ganz Deutschland und schafften Orientierung mit Erklärstücken. Experten äußerten sich live im Studio zu den "Knackpunkten". Unter dem Hashtag #wahlcheck konnten die Zuschauer mitdiskutieren und nach der Sendung bei einem Facebook live Fragen an die Experten stellen.

Wie kommen die drei Themen zustande?

Die wichtigsten politischen Probleme in deutschland (Mehrfachnennungen)

Einmal im Monat fragt die ARD im DeutschlandTrend das Meinungsbild in der Gesellschaft zu aktuellen politischen Themen ab. In einer repräsentativen Umfrage vom Juli 2017 lautete die Ausgangsfrage: Welches sind in Deutschland die wichtigsten politischen Probleme, die vordringlich gelöst werden müssen? Fast die Hälfte der 1000 Befragten antwortete, dass dies derzeit die Themen Flüchtlinge, Einwanderung und Asylpolitik seien. Auch im August ist dies mit Abstand der beherrschende Themenbereich geblieben.

Auf dem zweiten und dritten Platz landeten im Juli dicht hintereinander die Themen Soziale Gerechtigkeit, Armut und Hartz IV sowie Rente und Alterssicherung. Alles Themen, die Teil der Sozialpolitik sind. Wir wollten es konkreter wissen und haben daraufhin noch einmal durch infratest dimap nachfragen lassen: Was sollte das oberste Ziel in der Sozialpolitik sein? Dabei gab es drei Nennungen: Stabiles Rentenniveau, knapp vor der Thematik Verringerung des Armutsrisikos. An dritter Stelle folgte mit etwas Abstand bezahlbarer Wohnraum.

Die Redaktion hat sich entschieden, aus diesem breiten Themenspektrum einen Bereich zu vertiefen und hat als zweites Schwerpunktthema der Sendung das Rentenniveau ausgewählt. Dieses wurde im Juli von den Befragten an die erste Stelle gesetzt und hat zugleich sehr viele Bezüge zum Bereich Armut. Die Rente spielte auch im August im Gesamtkomplex der Sozialen Gerechtigkeit weiterhin eine ganz gewichtige Einzelrolle.

Aus der Umfrage im Juli ergab sich als dritter Schwerpunkt der Bereich Bildung, Schule und Ausbildung, den etwa jeder siebte der Befragten als drängendes Problem in Deutschland empfand. Der Bildungsbereich rangierte im Übrigen auch im August direkt hinter den Themen Zuwanderung und Soziales.

Die Ziele im Einzelnen

Am eindeutigsten fällt die Umfrage bei der Bildung aus: Sechs von zehn Befragten sehen bessere Bildungschancen für alle Kinder auf Platz eins der bildungspolitischen Ziele. Für jeden Vierten haben gleiche Schulstandards in allen Bundesländern Priorität, für 14 Prozent eine bessere Ausstattung der Schulen.

Im Bereich der Zuwanderungspolitik steht bei der Mehrheit der Befragten auf Nachfrage eine bessere Integration von Flüchtlingen im Mittelpunkt. Jeder Dritte spricht sich für eine stärkere Begrenzung von Einwanderung und eine konsequentere Abschiebung als oberstem politischem Ziel aus. Etwa jeder Fünfte der Befragten will ganz oben auf der Agenda der Politiker eine gezielte Einwanderung von qualifizierten Fachkräften sehen.

Im sozialen Bereich haben die Befragten keine eindeutige Präferenz: Für über ein Drittel stellt die Stabilisierung des Rentenniveaus das wichtigste Ziel dar, etwa ein weiteres Drittel will, dass primär das Armutsrisiko verringert wird. Dass die Politiker in erster Linie bezahlbaren Wohnraum schaffen, wollen 28 Prozent der Befragten.


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