BR24

              

20

ARD-Deutschlandtrend AfD drittstärkste Kraft, Koalitionswunsch "schwarz-gelb" holt auf

Wenn schon am Sonntag Bundestagswahl wäre, würde dem ARD-Deutschlandtrend zufolge die AfD mit elf Prozent auf Platz drei landen. Infratest Dimap hat auch nach den Erwartungen an das TV-Duell und nach Wunschkoalitionen gefragt.

Von: Birgit Schmeitzner

Stand: 31.08.2017 | Archiv

Demonstranten mit AFD- und Deutschland-Fahnen | Bild: picture-alliance/dpa

Vier Parteien ringen darum, als drittstärkste Kraft in den nächsten Bundestag einzuziehen: Grüne, Linke, AfD und FDP. Dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend zufolge hat derzeit die AfD mit elf Prozent (+1) die besten Chancen. Die Infratest Dimap-Befragung ergab neun Prozent für die Linkspartei (±0) und je acht Prozent für die Grünen (±0) und die FDP (-1).

Union und SPD weitgehend stabil

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden sich 37 Prozent der Befragten für die Union entscheiden, das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Die SPD konnte einen Punkt klettern auf 23 Prozent. In der Kanzlerfrage - Angela Merkel (CDU) gegen Martin Schulz (SPD) - verlieren beide. Amtsinhaberin Merkel käme derzeit auf 49 Prozent (-3) und Herausforderer Schulz auf 26 Prozent (-4). 18 Prozent der Befragten haben gesagt, dass sie keinen der beiden Kandidaten wählen würden.

Merkel hat mehr Rückhalt in der eigenen Partei

Betrachtet man die Zustimmung für die beiden Kandidaten in den verschiedenen Parteien, so zeigt sich: Merkel weiß 96 Prozent der Unions-Anhänger hinter sich. Schulz kommt bei der SPD auf 76 Prozent. Die FDP tendiert deutlich zur Bundeskanzlerin, sie ist auch bei den Grünen beliebter als Schulz, die Linken dagegen würden eher den SPD-Kandidaten wählen. Die meisten AfD-Anhänger sagen: Wir wollen keinen von beiden. Wenn überhaupt, dann eher Schulz als Merkel.

Erwartung an das TV-Duell (So, 20:15 Uhr)

Die Mehrheit  der Befragten – 64 Prozent - geht davon aus, dass bei der einzigen direkten Begegnung der beiden Kandidaten Merkel besser abschneiden wird. Nur 17 Prozent glauben, dass Schulz die Nase vorn haben wird. Das ist ein Ausgangswert, der an das TV-Duell im Jahr 2009 erinnert – als die SPD mit Frank-Walter Steinmeier antrat, dem heutigen Bundespräsidenten. Steinmeier übertraf damals die Erwartungen der Zuschauer, fuhr dann aber das schlechteste Bundestagswahlergebnis der SPD ein.

Gespaltene Erwartung bei den Sozialdemokraten

An Martin Schulz als Sieger des TV-Duells glauben nur 35 Prozent der SPD-Anhänger

Bei den SPD-Anhängern ist Zurückhaltung zu spüren. Nur 35 Prozent der Befragten sind von ihrem eigenen Kandidaten Schulz überzeugt, 48 Prozent gehen davon aus, dass Merkel sich beim TV-Duell durchsetzen wird. Eindeutig dagegen das Meinungsbild bei den Anhängern der Union: Von ihnen glauben 88 Prozent an Merkel als Siegerin, nur sechs Prozent an Schulz. Auch bei den anderen vier Parteien überwiegt die Erwartung, dass sich die Bundeskanzlerin besser schlagen wird.

Welche Koalition soll es werden?

Für den ARD-Deutschlandtrend wurde auch gefragt, welche Regierungskoalition am besten ankommt. Eine Fortsetzung der GroKo aus Union und SPD kam dabei auf 44 Prozent – das ist ein deutlich niedrigerer Wert als im April, ein Minus von 7 Prozentpunkten. Aufgeholt hat eine Regierung aus CDU/CSU und der FDP – 43 Prozent der Befragten (+7) sehen eine schwarz-gelbe Koalition als "sehr gut" oder "gut" an. Bei jeweils 27 Prozent landen eine "Jamaika-Koalition" aus Union, Grünen und FDP sowie ein rot-rot-grünes Bündnis.

Neuanfang der FDP

FDP-Chef Lindner auf einem Wahlplakat

Mit 61 Prozent der Befragten fände es die Mehrheit gut, wenn die Liberalen wieder in den Bundestag einziehen würden. Ähnlich hoch ist die Zustimmung zur Frage, ob Parteichef Christian Lindner der Neuanfang gelungen ist. Der Zuschnitt der Wahlkampagne auf Lindner könnte allerdings ein Problem sein: 57 Prozent der Befragten glauben, dass die FDP außer Lindner kein überzeugendes Führungspersonal hat.

Einstellung zu den Grünen

Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um Dieselautos, Fahrverbote und Verbrennungsmotoren hat Infratest Dimap danach gefragt, ob die Politik der Grünen "viel zu autofeindlich" ist. 53 Prozent der Befragten haben das bejaht. Dass sich die Partei um Themen kümmert, die andere vernachlässigen, meinen 49 Prozent. Und etwa ein Drittel der Befragten ist der Ansicht, dass die Grünen eine Partei für Leute ist, denen es gut geht.


20

Kommentieren

Besorgter Landwirt, Samstag, 02.September 2017, 07:33 Uhr

33. Christliche Stammwählerschaft

Die CSU gíbt alle christlichen Werte zugunsten eines kurzzeitigen Machterhaltes preis. Auf Dauer betreibt sie damit ihren eigenen Untergang.

Ihre Stammwählerschaft wird auf obskure pseudoalternative Parteien hereinfallen.

Falls sich noch ein letzter Rest Christentum in der CSU findet, solte der Herr Ministerpräsident und die CSU gegensteuern, bevor es zu spät ist.

Nur ein Rat.

onkel, Freitag, 01.September 2017, 18:07 Uhr

32. AfD drittstärkste Kraft

Natürlich ist es wunderbar dass endlich wieder eine wirkliche Opposition im Bundestag vertreten ist und dann gleich zweistellig. Tut dem Land und der Demokratie gut. Das Ergebnis dieser alternativlosen Politik aller Parteien ist sichtbar. Der große Durchbruch der AfD wird jedoch erst in 4 Jahren kommen, da bin ich mir ganz sicher dass die AfD dann den Kanzler oder die Kanzlerin stellen wird. Bis dahin gilt Augen zu und durch !

  • Antwort von Zwiesel, Freitag, 01.September, 18:36 Uhr

    @onkel:
    Besser noch: Augen auf, Ohren auf, Hirn einschalten, hinschauen statt wegschauen, aufstehen gegen Rechts.

  • Antwort von Witzbold, Freitag, 01.September, 18:50 Uhr

    Onkel
    Danke für den Witz des Tages :-)))) !

  • Antwort von Uboginum, Freitag, 01.September, 18:57 Uhr

    @onkel: noch wunderbarer wäre eine wirkliche Opposition, die auch mit konstruktiven Vorschlägen und nicht nur mit plmper Hetze aufzuwarten hat.
    Aber die Demokratie wird selbst eine Legislaturperiode mit der AfD verkraften - spätestens in 4 Jahren haben sich die ganzen geltungssüchtigen Schwätzer dieser Gruppierung sowieso gegenseitig zerlegt

    Bis dahin, wie Sie sagen: Augen zu und durch

  • Antwort von Erich, Freitag, 01.September, 22:47 Uhr

    Onkel Sie haben völlig recht. Ich denke, Merkel wird die nächsten 4 Jahre nicht überstehen, weil ihre fehlerhafte Euro und Flüchtlingspolitik die Republik schon vorher im Chaos versinken lassen wird.

Lohengrin, Freitag, 01.September 2017, 16:43 Uhr

31. Das Problem ist der massive Geburtenüberschuss

Unser Entwicklungsminister Müller hat kürzlich geäußert, die Bevölkerung Afrikas wachse jährlich um 50 Millionen. Und er meint dazu: "Wir könnten die Probleme lösen", wir hätten das Wissen, die Innovation und die Technik dazu. Die Menschen spüren aber: Das kann doch nicht sein. Diese Überbevölkerung müsste gestoppt werden, aber nicht einmal der Papst wagt es, das auszusprechen. Wird sie nicht gestoppt, sucht sie sich ein Ventil, und das ist Europa.
Die einzige Partei, die sich gegen diese massenhafte Migration in die EU bzw. nach Deutschland einsetzt, ist die AfD. Mich wundert nur eins: Dass es nur 11 % sein sollen, die das erkannt haben.
Und in dieser Situation sagt die Kanzlerin: "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir mit afrikanischen Ländern Kontingente vereinbaren, wonach eine bestimmte Anzahl von Menschen hier studieren oder arbeiten kann." (Merkur vom 29.8., S. 2) Wieviel von den 50 Millionen, die jährlich in Afrika dazu kommen, dürfen es denn sein?

  • Antwort von Erich, Freitag, 01.September, 22:51 Uhr

    Lohengrin die Fragen die Sie stellen, sind für die Welcomeklatscher zu hoch. Die haben es nicht so mit Realitäten dieser Welt.

  • Antwort von Ida, Samstag, 02.September, 12:00 Uhr

    Aha. Und diese 50 Millionen wollen alle nach Deutschland? Dass ich nicht lache.
    Zudem, wenn Menschen hier studieren, können sie Wissen in ihre Heimatländer transferieren und können so in den Ländern selbst dazu beitragen, dass es einen höheren Lebensstandard gibt (und dieser korreliert meistens mit weniger Kindern, da die Versorgung durch einige wenige Kinder bereits sichergestellt ist).

Leni, Freitag, 01.September 2017, 16:38 Uhr

30. Konnte in meinem Wahlkreis gar nicht alle Parteien wählen ...

Ich habe schon gewählt; konnte in meinem Wahlkreis gar nicht alle Parteien wählen, die anderswo schon wählbar sind.
Gleiches Recht für alle? Hmmm ...

  • Antwort von Folly, Freitag, 01.September, 19:40 Uhr

    Was? Wo haben sie wann gewählt?
    Wie kommen sie darauf, einen gekürzten Stimmzettel zu haben? Sind die Parteien vom Bundeswahlleiter zugelassen?

    Konkretisieren sie ihre Angaben.

  • Antwort von Leni, Freitag, 01.September, 20:48 Uhr

    @Folly - ich habe bereits per Briefwahl in Hallbergmoos gewählt und die "Deutsche Mitte" war nicht mit der Zweitstimme wählbar, sie war gar nicht gelistet.
    Mein Freund, der in Bad Aibling per Briefwahl gewählt hat, konnte bei der Zweitstimme die "Deutsche Mitte" auswählen.

  • Antwort von Leni, Freitag, 01.September, 21:16 Uhr

    @Folly - die Antworten hier sind zensiert - meine Antwort auf Deine Frage mit dem Namen des Wahlkreises und der Partei wurde leider nicht veröffentlicht.
    Ich habe bereits per Briefwahl gewählt und konnte in meinem Wahlkreis eine bestimmte Partei nicht auswählen, mein Freund, der in einem anderen oberbayerischen Wahlkreis nur wenige km entfernt gewählt hat, konnte einige Parteien mehr mit der Zweitstimme auswählen als ich.

  • Antwort von Folly, Freitag, 01.September, 22:51 Uhr

    Die Partei "Deutsche Mitte" isf auv Listenplatz 18 beim Bundeswahlleiter registriert und zugelassen.

    Auskunft erhalten sie hier beim Bundeswahlleiter. Es ist nahezu ausgeschlossen, daß ihr Stimmzettel die Partei nicht anführt. Sie haben das Recht zur Prüfung beim zuständigen Wahlamt.

    Die Auflistung finde ske hier:
    (Anm. d. Redaktion: Link gelöscht. Bitte keine Links in Kommentaren angeben) Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
    Kommentar-Richtlinien bearbeitet.

  • Antwort von Leni, Samstag, 02.September, 12:22 Uhr

    @Folly - besten Dank! Ich werde das gleich am Montag prüfen lassen.

  • Antwort von Folly, Samstag, 02.September, 16:45 Uhr

    Da nicht für.

vielfahrer, Freitag, 01.September 2017, 15:31 Uhr

29. So. den 24 Sept.

Wer jetzt noch nicht weis "unentschlossene" was er wählen will / soll,
- der hat was verpasst, oder hat keine Lust (traurig genug).
Aber trotzdem Wählen gehen, lieber dann ungültig machen,
Damit zeigt man wenigstens, - keine Partei gefällt zur Zeit !

  • Antwort von Leni, Freitag, 01.September, 16:29 Uhr

    Ich habe schon gewählt; konnte in meinem Wahlkreis gar nicht alle Parteien wählen, die anderswo schon wählbar sind.
    Gleiches Recht für alle? Hmmm ...

  • Antwort von Zwiesel, Freitag, 01.September, 16:57 Uhr

    @Leni:
    Was wollen Sie damit sagen? Wen oder was kritisieren Sie?

  • Antwort von Leni, Freitag, 01.September, 20:51 Uhr

    @Zwiesel - ich will nichts damit kritisieren, sondern habe es lediglich bei meiner Briefwahl vor ein paar Tagen festgestellt, dass es so ist. Ein Freund konnte in einem anderen Wahlkreis wesentlich mehr Parteien mit der Zweitstimme auswählen als ich in meinem Wahlkreis.
    Ich frage mich lediglich, ob das gut und fair ist.

  • Antwort von Zwiesel, Freitag, 01.September, 21:40 Uhr

    @Leni:
    Das hängt damit zusammen, dass Parteien nicht in allen Ländern antreten müssen. Es ist den Parteien überlassen, in welchen Ländern sie eine Landesliste aufstellen. Z. B. tritt die CSU nur in Bayern an, kann in den anderen Bundesländern also nicht gewählt werden. Ich vermute, dass Ihr Freund nicht nur in einem anderen Wahlkreis wählt, sondern auch in einem anderen Bundesland. So treten z. B. in Berlin viel mehr Parteien an als z. B. in Brandenburg. Es ist also eine alleinige Entscheidung der antretenden Parteien.

  • Antwort von Leni, Freitag, 01.September, 21:56 Uhr

    @Zwiesel - Nein, ich habe in Hallbergmoos gewählt und mein Freund in Bad Aibling - beides ist Oberbayern.
    Dass es in anderen Bundesländern unterschiedlich sein kann, weiß ich.

  • Antwort von Zwiesel, Freitag, 01.September, 22:21 Uhr

    @Leni:
    Wie Sie in K 30 in einer Antwort geschrieben haben, haben Sie in Hallbergmoos gewählt und konnten die "DM" nicht auf der Liste finden. Das kann eigentlich nicht sein, denn in Bayern hat die "DM" eine Landesliste und steht damit auf dem Wahlzettel, so wie es bei Ihrem Freund in Bad Aibling auch ist. Jetzt gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten: Entweder ist der Stimmzettel in Ihrem Wahlkreis falsch gedruckt (wäre fatal) oder Sie haben die "DM" einfach überlesen oder Sie haben Ihre Briefwahlunterlagen aus einem anderen Bundesland angefordert, in dem die "DM" keine Landesliste hat. Eine andere Erklärung kann ich im Moment nicht erkennen.

  • Antwort von Leni, Samstag, 02.September, 12:21 Uhr

    @Zwiesel - Danke für Ihre Antwort. Ich werde das prüfen lassen, denn ich habe meine Anforderungskarte zur Briefwahl persönlich in der Gemeinde Hallbergmoos abgegeben. Und beim Ausfüllen meiner Briefwahlunterlagen war mein Freund dabei, demnach hätten wir es beide übersehen müssen, was ich eher ausschließe.
    Da werde ich gleich am Montag in der Gemeinde einmarschieren.