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Der Bier-Rebell Braumeister Andreas Seufert

Craft Bier ist seit geraumer Zeit in vieler Munde. Das handwerklich hergestellte Bier ist eine Art Gegenbewegung zum einheitlichen Massengeschmack. Andreas Seufert aus Oberelsbach hat sich seinen Traum verwirklicht und braut sich so einiges selbst zusammen …

Stand: 14.09.2016 | Archiv

Craft Bier ist eine Bewegung, die vor einiger Zeit aus den USA zu uns rübergekommen ist. Unzufrieden mit dem Einheitsgeschmack der Industriebiere, brauen sich manche eben ihren Gerstensaft lieber selbst. In den USA haben diese Mikrobrauereien inzwischen einen Marktanteil von 15 Prozent erreicht.

Der Trend zu außergewöhnlichen Bieren ist auch im Freistaat unverkennbar. In vielen Orten entstehen wieder kleine Brauereien, die teils für den Eigenbedarf brauen, teils ihr Bier auch verkaufen.

Andreas Seufert ist Braumeister und Biersommelier

Die wenigsten brauen hauptberuflich - doch Ausnahmen gibt es, wie Andreas Seufert aus Oberelsbach in Unterfranken. Jahrelang hat er weltweit Brauereien aufgebaut und Rezepturen entwickelt. Auf seinen Reisen und bei der Ausbildung zum Biersommelier hat er seine bayerischen "Scheuklappen" aber abgelegt.

Seine kleine Brauerei hat mehr als 20 Biere im Sortiment. Sein Bierkalender sieht jeden Monat ein Neues vor. Von "Black Gold" im Januar, über den "Maibock" bis zum "Jule 01" im Dezember, ein Winterbier mit Zimt, Nelken, Orangenschalen und Honig. 

Geschafft - rund 2000 Liter Basaltbock wurden schließlich abgefüllt.

Jetzt im September gibt es den "Basaltbock", ein sogenanntes Steinbier. Früher waren Sudpfannen aus Holz und konnten nicht direkt beheizt werden. Das Steinbierverfahren war die einzige Möglichkeit zum Erhitzen des Sudes in Holzgefäßen. Andreas Seufert verwendet dazu Rhöner Basalt, die er über Holzfeuer auf 800°C erhitzt und dann in die Würze lässt, um diese zum Kochen zu bringen. Am heißen Stein karamellisiert der Malzzucker und bildet eine feine Schicht. Bei der Nachgärung und Reifung des Bieres werden die karamellisierten Basalt-Säulen in die Lagertanks gehängt, der Zucker löst sich dann wieder. Das gibt dem Basaltbock dann den typischen, unverwechselbaren Geschmack.

Als im Juni der Basaltbock gebraut wurde, hat sich das im kleinen Oberelsbach schnell herumgesprochen und viele Schaulustige kamen. Trotz mancher Hindernisse hat der Brauprozess geklappt. Dass aber das Abfüllen des neuen Bockbieres beinahe nicht geklappt hätte, damit hatte auch Andreas Seufert nicht gerechnet …


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