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Gedanken zum Fest Erscheinung des Herrn Mit Abt Johannes Eckert OSB

Suchen und finden, sich verstecken und sich finden lassen, das macht nicht nur Kindern Freude. "Manchmal kommt es mir so vor, als ob im Wesen Gottes auch so etwas Kindliches verborgen ist", meint Johannes Eckert, Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München und Andechs. Viele Erzählungen in der Bibel stehen dafür. Sie sprechen vom Suchen und Finden und laden dazu ein, in den Belastungen des Alltags nicht aufzugeben.

Stand: 03.01.2018 | Archiv

Malerisch mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt präsentiert sich in den Morgenstunden das Kloster Andechs auf dem heiligen Berg. | Bild: picture-alliance/dpa

Wer nicht müde wird, Gott zu suchen, der darf über kurz oder lang eine faszinierende Erfahrung machen, die zu Beginn des Lebens Jesu beschrieben ist. Die Heilige Schrift erzählt von Sterndeutern, die ihrem Sehnen und Suchen, ihrer Sehnsucht nachgehen, den Zeichen am Himmel trauen und schließlich den Sinn ihres Lebens erkennen dürfen. Für sie blitzt am Horizont ein paradiesischer Moment auf: "Als sie den Stern sahen, wurden sie mit großer Freude erfüllt."

Einen Blick in den Himmel wagen

Sich auf diese Suche einzulassen, dazu ermutigt Abt Johannes Eckert am Dreikönigstag alle, die einen Blick in den Himmel wagen möchten.

Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150.

Mit Abt Johannes Eckert OSB Format: PDF Größe: 89,57 KB

Weiterführende Informationen zum Sprecher der Sendung und zum Drehort:

Abt Johannes Eckert OSB

Als Nachfolger von Abt Odilo Lechner wurde Pater Johannes Eckert 2003 zum achten Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz und zum 33. Abt in Andechs gewählt und im Februar 2015 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt. Der 46-Jährigestammt aus dem Neckar-Odenwald-Kreis.

In Mosbach geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul in Ruhpolding und studierte anschließend in München Katholische Theologie mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und Sozialethik. Durch Praktika bei BMW in München erwarb Eckert zusätzliche Qualifikationen im Bereich Bildungsmanagement.

1993 trat er in die Abtei Sankt Bonifaz ein. Seit 1995 begleitete er Exerzitien für Manager in Andechs und beriet Unternehmen im Bereich Ethikmanagement. Mit einer pastoraltheologischen Arbeit, die einen Vergleich zwischen der Unternehmenskultur der BMW AG und der benediktinischen Spiritualität unternimmt, wurde Johannes Eckert 1999 zum Doktor der Theologie promoviert.

Nach der Priesterweihe 2000 war er zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer Seelsorger der vom Priorat Andechs betreuten Pfarreien in Erling und Machtlfing.

Kontakt:

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz
Karlstraße 34
80333 München
www.sankt-bonifaz.de

Der Orden

Die Benediktiner sind ein kontemplativ ausgerichteter Orden. Die Mönche leben nach der fast 1500 Jahre alten Regel des heiligen Benedikt von Nursia. Die Leitlinien, die der als Vater des abendländischen Mönchtums geltende Heilige darin zu Beginn des 6. Jahrhunderts für die Mönche seines Klosters Monte Cassino in Italien formulierte, basieren auf älteren Klosterregeln des Ostens und des Westens und bilden den Rahmen für ein geistliches Leben in der Nachfolge Jesu in der klösterlichen Gemeinschaft.

Grundlegend dafür sind Gebet, Arbeit und geistliche Lesungen. Die Benediktsregel breitete sich in ganz Europa aus und prägte die abendländische Kultur des Mittelalters maßgeblich. Heute gibt es weltweit rund 8.000 Benediktinermönche. Diese sind seit 1893 in einer Konföderation aus mehr als 300 eigenständigen Klöstern zusammengefasst, die in 21 Kongregationen gegliedert sind. Die Abtei Sankt Bonifaz in München und Andechs gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Ein Teil des Konvents lebt im Priorat Andechs.

Der Drehort

Hoch über dem Ostufer des Ammersees erhebt sich weithin sichtbar das Kloster Andechs. Es entstand im späten Mittelalter an der Stelle, an der sich zuvor die Stammburg der 1248 in direkter Linie ausgestorbenen Grafen von Andechs befand. Nach dem Fund eines bedeutenden Reliquienschatzes in einem Versteck unter dem Altar der ehemaligen Burgkapelle kamen immer mehr Pilger zu diesem heute auch als "Heiliger Berg" bekannten Ort, und es entwickelte sich eine traditionsreiche Wallfahrt, die die Andechser Benediktiner seit 1455 betreuen.

Kloster Andechs gilt als der älteste und nach Altötting zweitgrößte Wallfahrtsort in Bayern. Seit 1850 ist es Wirtschaftsgut der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München, zu der es heute gehört. Die ursprünglich spätgotische Wallfahrtskirche wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil umgestaltet. In der Chorkapelle im Westflügel des Klostergevierts, dem früheren Aufenthaltsraum der Laienbrüder, kommen die Andechser Benediktiner viermal am Tag zum gemeinsamen Gebet zusammen.


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