BR Fernsehen - Zeit und Ewigkeit


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Zeit und Ewigkeit Gedanken zur Karwoche mit P. Nikodemus Schnabel

Sie prägen das Leben und geben ihm seine individuelle Farbe: Erfahrungen von Liebe und Hass, Anerkennung und Ablehnung, Freude und Leid, Leben und Tod.

Stand: 20.03.2018 | Archiv

Altar in Tabgha  | Bild: BR/Marc Schweitzer

Extreme Gegensätze wie diese finden im Kirchenjahr besonders in der Karwoche Raum, wenn Christen am Palmsonntag, am Gründonnerstag und am Karfreitag die letzten Tage Jesu vor seinem Leiden und Sterben innerlich nachgehen, um sich dann von Tod und Leben geprägt auch der Hoffnung von Ostern zu nähern, dem Fest des Lebens, das kein Ende kennt.

P. Nikodemus Claudius Schnabel, Benediktinermönch der Dormitio-Abtei in Jerusalem, lebt seit vielen Jahren im biblischen Heiligen Land und kennt den Spannungsbogen, der das Leben tagtäglich prägt. Er verortet seine Gedanken zur Karwoche am See Gennesaret, wo Jesus Christus aufgewachsen und herangereift ist und seiner Botschaft vom Reich Gottes Ausdruck verliehen hat.

Österliche Botschaft

Dort in Tabgha leben die Benediktiner in ihrem Kloster am Ort der Brotvermehrung im Geiste Jesu, widerstehen allen Anfeindungen und aller Gewalt, denen sich Christen im Heiligen Land oft ausgesetzt sehen, und nehmen bei ihrer Arbeit mit behinderten Kindern den Auftrag Jesu ernst: "Lasset die Kleinen zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich!" In Jerusalem und in Tabgha wollen die Mönche Zeugen sein für die österliche Botschaft, dass das Leben stärker ist als der Tod.

Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150.

Manuskript Format: PDF Größe: 23,83 KB

Weiterführende Informationen zum Sprecher der Sendung und zum Drehort:

Der Drehort

Mehr als 200 Meter liegt der See Gennesaret im Norden Israels unter dem Meeresspiegel und ist damit der am tiefsten gelegene Süßwassersee der Erde. Seinen hebräischen Namen "Yam Kinneret", auf Deutsch "Harfenmeer", verdankt er seiner Form, die, aus der Vogelperspektive betrachtet, an dieses Musikinstrument erinnert.

Die Gegend um den See Gennesaret war von besonderer Bedeutung im Leben Jesu. Hier begann er der biblischen Überlieferung zufolge sein öffentliches Wirken, und an den Ufern des Sees ereigneten sich viele der Geschichten und Wunder, von denen die Evangelien erzählen.

Der Ort Tabgha, eine christliche Pilgerstätte am Nordufer des Sees und seit 2000 UNESCO-Weltkulturerbe, wird in der Überlieferung mit dem Wunder der Brotvermehrung in Verbindung gebracht. Daran erinnert die Brotvermehrungskirche mit dem berühmten Mosaik der Brote und Fische aus dem 5. Jahrhundert. In Tabgha entspringen mehrere Quellen und münden in den See.

Wo heute noch drei von ursprünglich sieben antiken Quellen sprudeln, haben die Benediktiner einen Pool anlegen lassen.
Er ist Mittelpunkt der Internationalen Jugend- und Behindertenbegegnungsstätte Beit Noah, einem Ort, an dem sich Jugendliche aus dem ganzen Nahen Osten treffen, um miteinander Zeit zu verbringen und dabei die Möglichkeit zu Versöhnung und Frieden real werden zu lassen.

Der Sprecher:

P. Nikodemus Claudius Schnabel OSB

Seit 2003 ist Pater Nikodemus Claudius Schnabel Benediktinermönch der deutschsprachigen Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg im Herzen Jerusalems. 1978 in Stuttgart geboren und in Süddeutschland aufgewachsen, studierte er Katholische Theologie und Philosophie in Fulda, München, Münster und Jerusalem. S

Seine Profess legte er 2004 in der Dormitio-Abtei ab und wurde 2013 zum Priester geweiht. Im selben Jahr wurde er an der Universität Wien promoviert. Der Liturgiewissenschaftler und Ostkirchenexperte ist auf vielfältige Weise in der Dormitio-Abtei und im Heiligen Land aktiv, unter anderem als Auslandsseelsorger für die deutschsprachigen Katholiken und als Direktor des „Jerusalemer Institutes der Görres-Gesellschaft“.

Von August 2016 bis Februar 2018 leitete er als Prior-Administrator übergangsweise die Dormitio-Abtei auf dem Zion und das Priorat Tabgha am See Gennesaret.

Kontakt:
Dormition Abbey
Mount Sion
P.O.B. 22
9100001 Jerusalem
Israel


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