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Zeit und Ewigkeit Gedanken zur Fastenzeit mit Abt Johannes Eckert OSB

Gewinn durch Reduzierung: Dass diese verblüffende Gleichung auch im eigenen Leben aufgehen kann, findet Abt Johannes Eckert OSB seit vielen Jahrhunderten bestätigt. Wer mehr vom Leben haben will, dem wird es guttun, das Loslassen zu lernen.

Stand: 15.03.2021 | Archiv

Loslassen zu lernen ist eine heilsame Übung. Sie braucht aber genügend Zeit, damit sich die nötige "Gelassenheit" einstellen kann. Es braucht Konzentration, um achtsam zu werden für die eigenen wunden Punkte. Und es braucht Mut, die Verantwortung dafür zu übernehmen, wie jemand mit sich und mit anderen umgeht.

Auf der Suche nach einem gelungenen Leben

Fast alle Religionen halten deswegen im Jahresablauf bestimmte Zeiten heilig, weil die Gläubigen wissen: Fastenzeiten sind notwendig, wenn das Leben seine Qualität behalten und heil bleiben soll. Abt Johannes bleibt deswegen auf seiner Suche nach einem gelungenen Leben seinen beiden Vorbildern auf der Spur: Abraham, dem biblischen Urvater, und Mönchsvater Benedikt. Beide waren keine "Übermenschen" ohne Fehl und Makel. Aber sie haben sich von Gott führen lassen und sind so zum Segen geworden, bis heute. Das spornt an!

Loslassen und aufbrechen

Für Abt Johannes Eckert heißt deswegen "ein Segen zu sein" nicht unbedingt, perfekt und vollkommen sein zu müssen, sondern Übungszeiten nutzen zu dürfen im Wissen, dass jemand von Gott trotz seiner Fehler und Schwächen angenommen ist: "Gesegnet sein heißt: loslassen und aufbrechen zu dürfen im Vertrauen darauf, dass Gott selbst eine Zukunft garantiert, die auch schwierige Zeiten überdauert."

Weitere Informationen:

Manuskript Format: PDF Größe: 255,07 KB

Abt Johannes Eckert OSB

Als Nachfolger von Abt Odilo Lechner wurde Pater Johannes Eckert 2003 zum achten Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz und zum 33. Abt in Andechs gewählt und im Februar 2015 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt.

Bei den Dreharbeiten mit Abt Johannes Eckert

In Mosbach in der Nähe von Heidelberg geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul in Ruhpolding und studierte anschließend in München Katholische Theologie mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und Sozialethik. 

Durch Praktika bei BMW in München erwarb Eckert zusätzliche Qualifikationen im Bereich Bildungsmanagement. 1993 trat er in die Abtei Sankt Bonifaz ein. Seit 1995 begleitete er Exerzitien für Manager in Andechs und beriet Unternehmen im Bereich Ethikmanagement. 

Mit einer pastoraltheologischen Arbeit, die einen Vergleich zwischen der Unternehmenskultur der BMW AG und der benediktinischen Spiritualität unternimmt, wurde Johannes Eckert 1999 zum Doktor der Theologie promoviert. 

Nach der Priesterweihe 2000 war er zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer Seelsorger der vom Kloster Andechs betreuten Pfarreien in Erling und Machtlfing.

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München

Kontakt:

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz
Karlstraße 34
80333 München
www.sankt-bonifaz.de

Der Orden

Die Benediktiner sind ein kontemplativ ausgerichteter Orden. Die Mönche leben nach der fast 1500 Jahre alten Regel des heiligen Benedikt von Nursia. Die Leitlinien, die der als Vater des abendländischen Mönchtums geltende Heilige darin zu Beginn des 6. Jahrhunderts für die Mönche seines Klosters Monte Cassino in Italien formulierte, basieren auf älteren Klosterregeln des Ostens und des Westens und bilden den Rahmen für ein geistliches Leben in der Nachfolge Jesu in der klösterlichen Gemeinschaft.

Grundlegend dafür sind Gebet, Arbeit und geistliche Lesungen. Die Benediktsregel breitete sich in ganz Europa aus und prägte die abendländische Kultur des Mittelalters maßgeblich. Die Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Ein Teil des Konvents lebt in Andechs, dem ältesten Wallfahrtsort Bayerns und Wirtschaftsgut der Abtei.

Der Drehort

Kloster Andechs

Hoch über dem Ostufer des Ammersees erhebt sich weithin sichtbar das Kloster Andechs. Es entstand im späten Mittelalter an der Stelle, an der sich zuvor die Stammburg der Grafen von Andechs befand. Nach dem Fund eines bedeutenden Reliquienschatzes in einem Versteck unter dem Altar der ehemaligen Burgkapelle kamen immer mehr Pilger zu diesem heute auch als "Heiliger Berg" bekannten Ort, und es entwickelte sich eine traditionsreiche Wallfahrt, die die Andechser Benediktiner seit 1455 betreuen.

Kloster Andechs gilt als der älteste und nach Altötting zweitgrößte Wallfahrtsort in Bayern. Seit 1850 ist es Wirtschaftsgut der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München, zu der es heute gehört. Die ursprünglich spätgotische Wallfahrtskirche wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil umgestaltet.


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