BR Fernsehen - Zeit und Ewigkeit


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Zeit und Ewigkeit Gedanken zum Advent mit Abt Johannes Eckert OSB

Gerade in einer Zeit, in der die ganze Welt in einer Krise steckt, braucht es Hoffnungsanker zum Festhalten. Was tun, wenn sich Angst, Verzweiflung, Resignation über das Leben legen? Danach fragt Abt Johannes Eckert OSB in seinen Gedanken zum Advent.

Stand: 02.12.2022 | Archiv

Der Abt geht der Erfahrung nach, die Arbeiter in einem Bergwerk machen: Je tiefer es hinuntergeht und je dunkler und enger es wird, umso mehr braucht es Vertrauen, Orientierung und Sicherheit.

Getragen von Gottes Gegenwart

Mut zu dieser Haltung macht den Bergleuten ihre Schutzpatronin, die heilige Barbara. Sie war eine Frau, die sich getragen fühlte von einem Gott, auf den sie sich verlassen konnte: „Egal, was immer auch Schlimmes kommen mag: Gott ist da!“

Und jeder Barbarazweig, der rechtzeitig im Advent ins Wasser gestellt wird, erzählt an Weihnachten von dieser Hoffnung und vom Wunder des Lebens.

Weitere Informationen:

Manuskript Format: PDF Größe: 254,41 KB

Abt Johannes Eckert OSB

Als Nachfolger von Abt Odilo Lechner wurde Pater Johannes Eckert 2003 zum achten Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz und zum 33. Abt in Andechs gewählt und im Februar 2015 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt. Der 49-Jährige stammt aus dem Neckar-Odenwald-Kreis. 

In Mosbach geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul in Ruhpolding und studierte anschließend in München Katholische Theologie mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und Sozialethik. 

Durch Praktika bei BMW in München erwarb Eckert zusätzliche Qualifikationen im Bereich Bildungsmanagement. 1993 trat er in die Abtei Sankt Bonifaz ein. Seit 1995 begleitete er Exerzitien für Manager in Andechs und beriet Unternehmen im Bereich Ethikmanagement. 

Mit einer pastoraltheologischen Arbeit, die einen Vergleich zwischen der Unternehmenskultur der BMW AG und der benediktinischen Spiritualität unternimmt, wurde Johannes Eckert 1999 zum Doktor der Theologie promoviert. 

Nach der Priesterweihe 2000 war er zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer Seelsorger der vom Kloster Andechs betreuten Pfarreien in Erling und Machtlfing.

Kontakt:

Benediktinerabtei Sankt Bonifaz
Karlstraße 34
80333 München
www.sankt-bonifaz.de

Der Orden

Die Benediktiner sind ein kontemplativ ausgerichteter Orden. Die Mönche leben nach der fast 1500 Jahre alten Regel des heiligen Benedikt von Nursia.

Die Leitlinien, die der als Vater des abendländischen Mönchtums geltende Heilige darin zu Beginn des 6. Jahrhunderts für die Mönche seines Klosters Monte Cassino in Italien formulierte, basieren auf älteren Klosterregeln des Ostens und des Westens und bilden den Rahmen für ein geistliches Leben in der Nachfolge Jesu in der klösterlichen Gemeinschaft. Grundlegend dafür sind Gebet, Arbeit und geistliche Lesungen.

Die Benediktsregel breitete sich in ganz Europa aus und prägte die abendländische Kultur des Mittelalters maßgeblich. Die Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Ein Teil des Konvents lebt in Andechs, dem ältesten Wallfahrtsort Bayerns und Wirtschaftsgut der Abtei.

Zu den Drehorten

Die Barbarakapelle in Penzberg

Seit 2003 erinnert sie an den Bergbau in der Region: die der Schutzpatronin der Bergleute geweihte Barbarakapelle auf der Berghalde, einer ehemaligen Abraumhalde, im oberbayerischen Penzberg. Erbaut wurde sie anlässlich des 50-jährigen Gründungsjubiläums des Gesellschaftsvereins "Die Jungritter", dem zunächst vor allem ehemalige Bergleute angehörten.

Der Entwurf stammt von dem Architekten Stephan Jocher. Die Wände des zeitlosen kleinen Sakralbaus bestehen aus Tuffstein – ein Verweis auf das Nebengestein beim Kohleabbau. Der Holzrahmenbau im Inneren ist einem Bergwerksstollen nachempfunden, der hölzerne Glockenturm einem Schachtförderturm, wie er in dem Bild „Die Barbarazeche“ des expressionistischen Malers Heinrich Campendonk zu sehen ist.

Der Tiefstollen in Peißenberg

Seit 1837 wurde in der Gegend um Peißenberg systematisch Pechkohle abgebaut. Der Tiefstollen ist einer von mehreren Stollen des ehemaligen Bergwerks Peißenberg. 1869 angeschlagen, sicherte er lange den Fortbestand des Bergbaus und die Existenz der Bergleute in der Region. Als Teil des Peißenberger Bergbaumuseums gibt der Tiefstollen heute einen Einblick in die Arbeitswelt der Bergleute.


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