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Gedanken zum Erntedankfest Mit Abt Hermann Josef Kugler OPraem

Ein Spritzer Wasser aus der "Fontana della Fortuna" soll genügen, und schon steht das Glück vor der Tür. So jedenfalls heißt es in Fano an der Adria. Ist es wirklich so einfach, glücklich zu werden? Und was macht ein glückliches Leben eigentlich aus? Am Erntedankfest begibt sich der Windberger Prämonstratenserabt Hermann Josef Kugler auf die Suche nach dem wahren Glück.

Stand: 04.10.2018 | Archiv

Die Piazza XX Settembre mit der Fontana della Fortuna | Bild: BR/Erwin Albrecht

Seit 500 Jahren sprudelt die "Fontana della Fortuna", der Glücksbrunnen, zu Füßen einer Statue der römischen Glücksgöttin in der historischen Altstadt von Fano. Auch wenn Abt Hermann Josef Kugler die Legende, dass ihr Wasser glücklich machen soll, durchaus gefällt, ist der Weg zum Glück für ihn ein anderer.

Eine Quelle des wahren Glücks sieht er in der Einstellung zum Leben. Nachhaltig glücklicher sind, so seine Erfahrung, Menschen, die es gelernt haben, dankbar zu sein. Wer dankbar ist, ist nicht nur glücklicher, sondern entwickelt auch einen besonderen Blick für das Göttliche im Alltag – davon ist Kugler überzeugt.

Dankbarkeit lernen

Das Erntedankfest lädt dazu ein, eine Haltung der Dankbarkeit zu lernen und einzuüben. Anregungen dazu gibt Abt Hermann Josef Kugler bei einem Besuch der Abbazia di San Salvatore, des Klosters zum Heiligen Erlöser, zu Füßen des Monte Amiata in der südlichen Toskana. Dankbarkeit war nicht zuletzt der Grund, warum die Bewohner des Ortes, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Klosters entstanden ist, diesen „Abbadia San Salvatore“ genannt haben – nach dem Erlöser, von dem alles Glück der Welt ausgeht.

Die Sendung ist untertitelt - Bayerntext-Seite 150.

Manuskript Format: PDF Größe: 13,33 KB

Manoscritto Format: PDF Größe: 18,52 KB

Weitere Informationen:

Hermann Josef Kugler ist Abt der Prämonstratenserklöster Windberg in Niederbayern und Roggenburg in Schwaben. In diesem Amt folgte er 2003 mit erst 37 Jahren Thomas Handgrätinger nach, der kurz zuvor zum Generalabt des weltweit vertretenen Ordens mit Sitz in Rom gewählt worden war. Als Administrator steht Abt Hermann Josef seit 2006 außerdem der Abtei Speinshart in der Oberpfalz vor.

Im schwäbischen Lauingen geboren, trat er nach dem Abitur 1985 in die Prämonstratenserabtei Windberg ein. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Eichstätt und Augsburg und der Priesterweihe 1992 in Windberg wirkte Kugler zunächst vier Jahre als Benefiziumsvikar, dann sieben Jahre als Pfarradministrator in Weißenhorn.

Von 1998 bis zu seiner Abtswahl war er außerdem Dekan von Neu-Ulm und von Juli bis November 2003 Regionaldekan der Region Neu-Ulm. Von 2010 bis 2018 war Abt Hermann Josef Vorsitzender der Deutschen Ordensobernkonferenz. Seit 2011 ist er Prior der bayerischen Ordensprovinz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Kontakt:
Abt Hermann Josef Kugler
Prämonstratenser-Abtei Windberg
Pfarrplatz 22
94336 Windberg

Der Drehort - Fano

Auf eine Gründung der Römer an der Via Flaminia geht die an der Mündung des Flusses Metauro in die Adria gelegene Küstenstadt Fano südöstlich von Pesaro zurück. Der historische Name der Stadt, Fanum Fortunae, leitet sich von einem Heiligtum der römischen Glücksgöttin Fortuna ab. Eine Bronzestatue der Fortuna schmückt auch den achteckigen Brunnen auf der Piazza XX Settembre in der mittelalterlichen Altstadt. Nach einer lokalen Legende soll sein Wasser Glück bringen.

Abbazia San Salvatore di Monte Amiata

Östlich des 1.784 Meter hohen Monte Amiata in der südlichen Toskana liegt das Kloster San Salvatore. Im 8. Jahrhundert als Benediktinerkloster an einem alten Pilgerweg zu den Apostelgräbern in Rom gegründet, wurde es 1228 vom Zisterzienserorden übernommen. Der älteste Teil der Klosterkirche ist die kreuzgratgewölbte Krypta aus dem 8. Jahrhundert. 36 aus jeweils einem einzigen Steinblock geschaffene Säulen mit unterschiedlich gestalteten Kapitellen prägen das noch weitgehend original erhaltene Erscheinungsbild des Raumes.


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