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Wirtshaustipp Gasthaus "Goldenes Kreuz" in Coburg

Einem Wirtshaus kulinarisch, stilistisch und emotional Leben einzuhauchen, das ist eine hohe Kunst. Im "Goldenen Kreuz" in Coburg hat das funktioniert, dank einer Familie, die erst mal Geld investiert hat, und eines Wirts, der Sterneküche kann, aber auch das bodenständige Kochen schätzt.

Stand: 07.07.2016 | Archiv

Gasthaus "Goldenes Kreuz" in Coburg | Bild: BR

Das Besondere am "Goldenen Kreuz"

"Es ist eines der schönsten Wirtshäuser, das ich kenne. Der Ursprung dieses Hauses geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Seit 1508 ist es Wirtshaus und damit natürlich auch das älteste in Coburg. Das schmale, aber sehr tiefe Haus mit dem Spitzgiebel hat eine schön gegliederte Fassade und liegt ganz zentral am Marktplatz.

Dass das 'Kreuz' wieder so 'golden' erstrahlt, ist der Verdienst der Coburger Unternehmerfamilie Stoschek, die es über drei Jahre lang ohne öffentliche Mittel saniert hat. 2005 war Wiedereröffnung. Wirt ist der 38-jährige Markus Steller. Er hat in einem Sterne-Restaurant gelernt und war zuvor Wirt im 'Scharfen Eck', dem ältesten Wirtshaus in Kronach."

Das Gasthaus von innen

"Das Haus ist nicht nur von außen aufwändig und vom Allerfeinsten restauriert worden. Nur hochwertige Hölzer wurden verbaut und die romanischen Deckenbalken konnten original erhalten werden. Sehr geschmackvoll das Ganze. Es ist durchaus ein Aha-Erlebnis und ein schöner Kontrast, von der dunkel anmutenden Gaststube in den lichten Innenhof mit seinen Rundbögen zu gehen. Der ist übrigens mit Glas überdacht. Reine Frischluftatmosphäre schnuppern Sie dagegen im kleinen Biergarten direkt neben dem Innenhof.“

 Küchenart

"Eine klassische, fränkische Küche mit ein paar Ausflügen ins Mediterrane, weswegen schon mal das Thunfisch-Carpaccio auf der Karte stehen kann. Ansonsten überwiegt aber das gute alte Bodenständige: der Tafelspitz, die Bauernente, die berühmte Coburger Bratwurst mit Kraut und Brot oder das 'Gedöns'. Das ist Bratwurst mit Spiegelei, Essiggurke und Bratkartoffeln. Vegetarisches wie Käsespätzle und Spinatknödel findet man auch auf der Speisekarte. Alles natürlich aus der Region. Sehr gut gefällt mir, dass man zwischen kleinen und großen Portionen wählen kann."

Schneiders Vorspeise

"Es gab eine anspruchsvoll zubereitete Apfelmeerrettichsuppe mit Croutons. Bestandteile sind: Weißwein, Apfelsaft, Brühe, Milch und Sahne. Und dann natürlich frischer Meerrettich. Wirklich sehr schmackhaft mit einer nicht zu dezenten, aber spannenden Schärfe.“  

Schneiders Hauptspeise

"Ein Gedicht, der fränkische Sauerbraten, aus dem sogenannten Bürgermeisterstück vom Rind. Aber am Anfang steht das fränkische Nationalheiligtum: der Klos. In diesem Falle: der 'Coburger Klos', der auch 'Coburger Rutscher' heißt, weil er zuerst ins Wasser und dann auf den Teller rutscht. Der Teig besteht zu einem Viertel aus rohen, geriebenen Kartoffeln und zu drei Vierteln aus bereits gekochtem Kartoffelbrei. Zurück zum Braten: Das Fleisch wird vier Tage lang mariniert, angebraten und gut vier Stunden im Sud geschmort. Die Soße wird klassisch mit Lebkuchen abgebunden. Dazu Blaukraut und natürlich zum Sauerbraten unbedingt den 'Kreuztrunk' der Familienbrauerei Hartmann trinken, frisch vom Fass gezapft."

Preise

"Die Suppe 6 Euro, der Sauerbraten 14 Euro. Weitere Hauptspeisen zwischen 12 und 20 Euro. Das Seidla 3,50 Euro."

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag
11.00 bis 14.00 Uhr
17.30 bis 22.00 Uhr

Freitag bis Samstag
11.30 bis 23.00 Uhr

Sonntag
11.30 bis 14.00 Uhr

Adresse und Anreise

Gasthaus "Goldenes Kreuz"
Herrngasse 1
96450 Coburg
Telefon: 09561-513407
info@goldenes-kreuz-coburg.de
www.goldenes-kreuz-coburg.de

Anreise
"Wir sind fast schon in Thüringen, also ganz oben in Bayern. Von München sind es knapp 300 Kilometer, von Nürnberg gut 100 Kilometer."

Freizeittipp

"Unbedingt Coburg anschauen. Coburg war vom 16./17. Jahrhundert bis 1918 Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg und etwa eineinhalb Jahrhunderte Garnisonsstadt. Besuchen Sie die Ehrenburg, die Veste Coburg oder schlendern Sie über den Markplatz, der von Rathaus und Stadthaus, beide äußerst beeindruckende Bauten, eingerahmt wird. In der Mitte des Platzes steht das Prinz-Albert-Denkmal, ein Geschenk der Königin Victoria an die Heimatstadt ihres verstorbenen Gatten."


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