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Wirtshaustipp "Gasthaus Zur Krone" im unterfränkischen Großheubach

Wer in Unterfranken auf der Suche nach einem Restaurant mit gehobener Küche und familiärer Atmosphäre ist, sollte im "Gasthaus Zur Krone" in Großheubach der Familie Restel einen Besuch abstatten. Aus einer alten Weinwirtschaft hat die Familie ein gemütliches Restaurant gemacht, in dem sie internationale Küche mit heimischen Produkten serviert. Wirtshausexperte Andi Christl hat das Restaurant für Sie getestet.

Stand: 22.02.2022 | Archiv

"Gasthaus Zur Krone" in Großheubach  | Bild: BR/Andi Christl

Gemütliches Restaurant mit gehobener Küche und familiärer Atmosphäre

"Wer im Landkreis Miltenberg gehoben und in familiärer Atmosphäre speisen möchte, ist im Gasthaus Zur Krone goldrichtig. Die alte Weinwirtschaft hat die Familie Restel 1969 übernommen und zu einem gemütlichen Restaurant umgebaut. Im Sommer sitzen die Gäste gerne im Gastgarten zwischen altem Gemäuer und wildem Wein. In den kälteren Monaten laden die urigen Stuben zum Verweilen ein. Die Inneneinrichtung erinnert an Großmutters Zeiten, aber ist durch eine minimalistische Tischdeko und frische Blumen dennoch zeitgemäß.
'Die Stühle sind sicher 100 Jahre alt', erzählt Inhaber Ralf Restel schon ein bisschen stolz. Die alten Lampenschirme sind aus Kalbsleder hergestellt und die Tische klassisch mit Stoffserviette, Besteck und Gläsern eingedeckt.
Niki Restel ist die Sommelière des Hauses und gleichzeitig die bessere Hälfte von Küchenchef Ralf. Die Speisekarte ist etwas exklusiver, die Weinkarte hat viele Positionen und die Stimmung in der Krone ist am liebsten ausgelassen und fröhlich.
Ich persönlich mag es ja sehr gerne, wenn man in gehobeneren Speiselokalen ganz normal behandelt wird und nicht darauf achten muss, ob man aufrecht genug sitzt oder den Löffel in der richtigen Hand hält. Dennoch wird hier auf einen klassischen, französischen Service wert gelegt und das passt wiederum hervorragend zur urigen Einrichtung."

Gehobener Küchenstil - Internationale Gerichte mit heimischen Produkten

"Ralf Restel hat in mehreren Sternehäusern gearbeitet und auf seiner kulinarischen Reise durch Deutschland auch seine heutige Frau Niki kennengelernt. Qualität, Saisonalität und Regionalität - in dieser Reihenfolge zelebriert der Chef seine Küchenkunst. Internationale Gerichte interpretiert er gerne mit heimischen Produkten neu, aber auch fränkische Klassiker schaffen es regelmäßig auf die Karte. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Qualität der Produkte. Hier erwartet Sie ein gehobener Küchenstil."

Vorspeise: Terrine von Ziegenfrischkäse und Beeren an Feldsalat

"Diese Vorspeise macht schon richtig Lust auf den bevorstehenden Frühling. Aus grünen Radieschen-Blättern, Pinienkernen, Parmesan und Olivenöl, hat Ralf ein würziges Pesto gezaubert. Ehrlich gesagt habe ich diese Blätter bisher immer weggeschmissen, allerdings wusste ich auch nicht, wie gut sie sich in einem Pesto machen. Die frischen Beeren passen ganz wunderbar zum cremigen Ziegenfrischkäse und der Feldsalat war mit einem Dressing aus Agavendicksaft, Zitronensaft und Granatapfelkernen überzogen.
Fruchtig, cremig, würzig - dieses Gericht kann man sich für die ersten warmen Tage durchaus merken."

Hauptgang: Kalbstafelspitz auf Boullion-Gemüse und Meerrettich

"Ein Klassiker der deutschen Küche! Der Tafelspitz wird zusammen mit Wurzelgemüse und einer dunkel angerösteten Zwiebel im heißen Wasser gekocht. Die Zwiebel sorgt für die Farbe, Fleisch und Gemüse sorgen für den Geschmack. Besonders gerne gibt Ralf Piment in seine Suppe, da dieses Gewürz gleich die Nuancen mehrerer anderer Gewürze mitbringt.
Der Tafelspitz wird kurz vor dem Servieren noch mit gehobeltem Meerrettich verfeinert. Das Fleisch war butterzart, der Meerrettich gewohnt scharf und das Wurzelgemüse hat Kindheitserinnerungen bei mir hervorgerufen."

Preise

"Das Preisniveau ist Produkten etwas gehobener, da die Produkte qualitativ hochwertig sind. Empfehlen würde ich Ihnen das 4-Gänge-Menü für 59 Euro. Die Terrine von Ziegenfrischkäse kostet 12,80 Euro und den Kalbstafelspitz bekommen Sie für 19 Euro. Allgemein müssen Sie für einen Hauptgang in der Krone zwischen 10 und 28 Euro einplanen."

Kontakt

Gasthaus Zur Krone
Miltenberger Straße 1
63920 Großheubach

Tel: 09371/2663
www.gasthauskrone.de

Dieses Gasthaus ist nicht barrierefrei.

Anfahrt

"Das Gasthaus erreichen Sie mit dem Bus vom Miltenberger Bahnhof in nur 10 Minuten. Die Haltestelle befindet sich direkt vor der Haustür. Mit dem Auto dauert die Anreise aus München fast vier Stunden und Gäste aus Aschaffenburg erreichen das Gasthaus in gut 30 Minuten."

Öffnungszeiten

Montag und Dienstag: Ruhetag

Das Restaurant ist mittags und abends geöffnet.

Küchenzeiten:
Mittwoch bis Sonntag: 11.30 bis 14.00 Uhr (letzte Bestellung 13.30 Uhr) und 17.00 bis 21.00 Uhr (letzte Bestellung 20.30 Uhr), sonntags nur bis 20 Uhr

Freizeittipp: Rotweinwanderweg

"Im Sommer lädt der Rotweinwanderweg zum Spazieren ein, aber jahreszeitenunabhängig empfehle ich Ihnen hier natürlich den Besuch eines der vielen Weingüter. Ich habe dem VDP Weingut Fürst Löwenstein und dem Weingut Kremer einen Besuch abgestattet.
In der Region besonders beliebt ist der Spätburgunder, aber auch der klassisch, fränkische Silvaner und viele andere Sorten werden hier angeboten.
Das Weingut Kremer besitzt außerdem seit kurzem die kleinste Lage Deutschlands, den sogenannten Engelberger Klostergarten. Hier werden in wenigen Jahren Spätburgunder-, Weißburgunder- und Riesling-Trauben wachsen.
Die Region Churfranken ist sicherlich noch ein kleiner Geheimtipp für Genießer, aber auf jeden Fall einen Besuch wert."

Fazit

"Gutes Essen gehört genauso zu Franken wie guter Wein. Beides wird im 'Gasthaus Zur Krone' in Großheubach geliebt und serviert. Zudem sind Niki und Ralf zwei Vollblutgastronomen, die ihren Job seit mehreren Jahrzehnten mit Leidenschaft und Herzblut ausüben. Das volle Reservierungsbuch bestätigt meinen Eindruck und deshalb kann ich Ihnen nur eine frühzeitige Reservierung oder den Besuch zwischen Mittwoch und Freitag ans Herz legen. Ich komme wieder und beim nächsten Mal esse ich garantiert mehr als nur zwei Gänge."

Andi Christl, Wirtshausexperte


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