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Wirtshaustipp Berggaststätte Wimbachschloss in Ramsau

Wer nach einem Abstecher in die wundervolle Wimbach-Klamm noch ein bisschen weiter wandert, erreicht die "Berggaststätte Wimbachschloss". Es nimmt einem fast den Atem: Die Lage, die Geschichte und dann noch die köstlichen Speisen. "Wen Gott liebt, denn lässt er fallen in dieses Land ...", schwärmt Wirtshausexperte Wolfgang Schneider.

Stand: 29.09.2016 | Archiv

Berggaststätte Wimbach von außen | Bild: BR

Das Besondere der "Berggaststätte Wimbachschloss"

"Mir gefällt besonders, dass man das Wimbachschloss nur zu Fuß erreichen kann. Diese Schönheit des Berchtesgadener Landes hat oft etwas Unwirkliches. Das ist Postkarten-Idylle pur. Es liegt mitten im Nationalpark Berchtesgaden, gut 900 Meter hoch. Gewaltig sind die Felswände, die sich hier auftürmen, zum Beispiel die Watzmannwestwand, die Palfenhörner und das Hochkaltermassiv.

1784 hat der letzte Fürstpropst Berchtesgadens, Joseph Conrad von Schroffenberg, das Wimbachschloss erbauen lassen. Später haben es dann die Wittelsbacher, König Max II. und Prinzregent Luitpold als Jagdschloss genutzt und Hofjagden veranstaltet. 1999 wäre das Haus beinahe von einer riesigen Schneelawine zerstört worden. Seit gut 50 Jahren ist das Schloss bewirtet und seit 2012 heißen die Wirtsleute Catharina und Sebastian Lichtmannegger."

Das Wimbachschloss von innen

"Man sieht, dass das Haus sorgfältig und mit großem Sachverstand restauriert wurde. Hier hat die zuständige Nationalparkverwaltung wirklich ein Schmuckstück wiederauferstehen lassen. Dem Charakter einer Jagdhütte angemessen sind die vier schlicht und stimmig eingerichteten kleinen Stuben. Etwa 90 Personen haben Platz. Für die Wärme sorgen Holzöfen und dass man das eine oder andere Geweih sieht, versteht sich von selbst. Bei schönem Wetter spielt sich selbstverständlich alles draußen ab, im Gastgarten unter den großen Kastanien mit Blick auf die Berchtesgadener Alpen."

Küchenart

"Ganz oben steht die Regionalität der Lebensmittel. Alles kommt aus dem Berchtesgadener Land, einiges ist Bioware. Hier wollen die Wirtsleute keine Kompromisse eingehen. Auf dem Bauernhof der Wirtsleute legen 35 Hennen ihre Eier. Gemüse, wie Kürbis oder Zucchini, werden selbst angebaut.

Zu essen gibt es "bergtypisches": Wildeintopf, Linseneintopf, Gulaschsuppe, Kaspress- oder Spinatknödel und verschiedene Brotzeiten. Die Kuchen sind hausgemacht, ebenso wie der Holler- und der Brennnesselsirup. Die Wirtin, eine leidenschaftliche Köchin, hat bei ihrer Oma und bei ihrer Mama gelernt. Da es während der Saison im Wimbachschloss auf eine schnelle Küche ankommt, schätzt Cathi besonders die Vor- und Nachsaison. Da ist Zeit, etwas aufwändiger und ungewöhnlicher zu kochen. Also, wenn Sie die Wahl haben, dann wandern Sie in der Vor- oder Nachsaison zum Wimbachschloss."

Schneiders Vorspeise

"Es gab ein Spinatknödelcarpaccio, also dünn geschnittene Scheiben vom Spinatknödel. Dazu Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Paprika und ein Salatbukett mit klassisch-bayerischem Essig-Öl-Dressing. Dazu eine Scheibe Brot aus der Ramsauer Dorfbäckerei. Eine perfekte Wanderbrotzeit!"

Schneiders Hauptspeise

"Die Hauptspeise war eher etwas für den Sonntagmittag, geliefert von den Jägern des Nationalparks Berchtesgaden: Ein Gamsrücken. Das Fleisch bekommt einen Kürbismantel und wird dementsprechend mit Ei, Mehl und Kürbiskernbrösel paniert. Dazu ein Kürbis-Kartoffelpüree. Diese Portion bringt den Wanderer oder Bergsteiger wieder nach vorne. Gamsfleisch schmeckt übrigens weit intensiver nach Wild als Reh oder Hirsch."

Preise

Das Spinatknödelcarpaccio kostet 7,90 Euro, der Gamsrücken 14,50 Euro. Weitere Hauptgerichte ab 6,50 Euro. Die Halbe Bier 3,50 Euro.

Öffnungszeiten

Geöffnet ist vom 1. Mai bis zum 31. Oktober, täglich von 10 bis 18 Uhr. Des Weiteren an den Wochenenden (ab Freitag) im November, sowie während der Weihnachtsferien.

Anreise

Es dauert etwas bis in den südöstlichsten Winkel Bayerns. Etwa 150 Kilometer von München, von Nürnberg aus sind es über 300 Kilometer.

Freizeittipp

"'Der Weg ist das Ziel' stimmt in diesem Falle besonders, denn unser Ziel ist das Wimbachschloss und den Weg dahin haben die Zuschauer von 'Wir in Bayern' im letzten Jahr zum schönsten Wanderweg Bayerns gewählt. Es geht gleich zu Beginn, etwa 200 Meter lang, durch die Wimbachklamm. Ein mehr als beeindruckendes Naturschauspiel, zu dem Sie auch Ihre Kinder oder Enkel mitnehmen können, denn Brücken und Stege an den steilen Felswänden machen diesen Weg sicher. Anschließend geht es leicht ansteigend durch das sogenannte Wimbachgries zum Wimbachschloss. Die Wanderung vom Parkplatz aus dauert etwa eineinhalb Stunden."


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