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Wirtshaustipp von Wolfgang Schneider Gasthaus "Zur Linde" in Etzelwang

Das muss man sich erst einmal trauen: weit ab vom Schuss ein Gasthaus wiederzubeleben mit bayerischer Küche, auch gerne vegetarisch und sogar einer extra Burgerkarte. Aber es klappt, weil die Wirtsleute talentiert sind, das Essen super schmeckt und es am Sonntag für Fleischesser einen Schweinsbraten gibt.

Stand: 30.01.2017 | Archiv

Das Gasthaus "Zur Linde" in Etzelwang von aussen | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere am Gasthaus "Zur Linde" in Etzelwang

"'Die Linde' ist wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, dass sich Qualität durchsetzt und dass es möglich ist, auch in einem kleinen, eher abgeschiedenen Ort erfolgreiche Gastronomie zu gestalten. Das Ehepaar Tanja und Roland Schwemmer ist ein Risiko eingegangen, als es das Haus 2007 übernommen und dann nach und nach komplett saniert hat - vieles in Eigenleistung. Der Anfang war schwer, aber das Wagnis hat sich gelohnt. Die Wirtin, eine gelernte Fotografin, hat schon von früher Jugend an in verschiedenen Lokalen gearbeitet und sich das Kochen selbst beigebracht."

Das Gasthaus von außen

"Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Anwesen erbaut und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Es ist immer schon Wirtschaft gewesen, bis in die 50er-Jahre wurde hier auch noch Landwirtschaft betrieben, ebenso ein Kolonialwarenladen. Tanja Schwemmer hat die Wirtschaft von ihrem Opa übernommen und in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. So wurde auch die Fassade mit den Fensteröffnungen neu gestaltet, der Baustil der 60er- und 70er-Jahre korrigiert."

Das Gasthaus von innen

"Wohl dem, der einen begnadeten Handwerker zu Hause hat. So einer ist Roland Schwemmer, der hauptberuflich als Forstwirt arbeitet und demnach gut mit Holz umgehen kann. Sehr gemütlich ist die Stube geworden, in der etwa 50 Gäste Platz haben. Die Holzdecke ist neu entstanden, die Kiefernbohlen für den Boden wurden aus einem alten Stadel ausgebaut. Die umlaufende Eckbank macht das Ganze noch heimeliger und klar - es gibt noch einen Stammtisch und den Sonntagsfrühschoppen nach der Kirche. Die Wirtsstube ist über einen Gang mit dem alten Stadel des ehemaligen Bauernhofes verbunden, der zum kleinen Nebenzimmer umfunktioniert wurde. Die wurde vom Herrn des Hauses komplett gestaltet und ausgestattet. Großes Kompliment! Auch hier hat Roland Schwemmer Holz aus einem alten, abgerissenen Stadel verbaut."

Küchenart

"Ganz wichtig sind der Wirtin ihre biologischen Lebensmittel. Fleisch kommt von Biobauern aus der Region, der Ökoring Nürnberg liefert Obst, Gemüse, Topfen, Sahne und Milch. Gekocht wird bodenständig und vegetarisch. Alles wird frisch zubereitet, so weit als möglich aus biologisch erzeugten Lebensmitteln."

Schneiders Hauptspeise

"Es gab Gemüse-Käse-Plätzchen aus gelben Rüben, Zucchini, Paprika, Lauch, Zwiebeln, etwas Eierflocken, Semmelbröseln und Emmentaler. Diese Plätzchen, oder Taler, werden in Butterschmalz herausgebraten. Dazu hat's einen Kartoffel-Endiviensalat mit Zwiebeln gegeben, super abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Essig, Öl und Gemüsebrühe. Ein schönes Beispiel dafür, welch schmackhaftes Essen man aus guten Lebensmitteln machen kann."

Schneiders Nachspeise

"Es gab was Traditionelles und zwar die klassischen Apfelkiacherl im Bierteig, bestehend aus Mehl und Pils, ebenfalls in Butterschmalz gebacken. Dazu ganz einfach Vanilleeis und Sahne, der Zimtzucker gibt die entsprechende Süße, alles in allem eine wunderbare Komposition."

Preise

Die Gemüse-Käse-Plätzchen 13,50 Euro, die Apfelkiacherl 6,90 Euro, weitere Hauptgerichte zwischen 11 und 20 Euro. Der Bio-Schweinsbraten am Sonntag mit Knödel und Salat 13,90 Euro. Die Halbe Helles kostet 2,60 Euro.

Öffnungszeiten:
Freitag ab 16 Uhr, Samstag ab 11.30 Uhr und Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr. Eigentlich geht es bis 23 Uhr, aber wenn einmal ein paar Leute länger sitzen wollen ... . Das Lokal ist nicht barrierefrei.

Anreise
Von Nürnberg aus sind es etwa 60 km, von München zirka 200 km. 

Freizeittipp

"Skilanglaufen bietet sich an, denn fast direkt an der Linde führt eine Loipe vorbei und wer es alpiner mag, bitte sehr: Der Skiverein Etzelwang betreibt einen 500 Meter langen kleinen Lift, den "Brennberglift". Drei Abfahrten gibt's, die sind zwischen 500 und 700 Metern lang. Bestens präpariert, denn der Verein verfügt über eine eigene Raupe. Alle Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich - ein schönes Engagement für die Allgemeinheit. Die 20er-Karte für Erwachsene kostet 8,50 Euro, die für Kinder 6,50 Euro."


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