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Wirtshaustipp "Kapuzinerhof" in Laufen an der Salzach

Der "Kapuzinerhof" in Laufen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Nahe der historischen Altstadt gelegen, trifft man hinter den über 360 Jahre alten Klostermauern auf eine kreative, aber auch bodenständige Küche, die sich sehr an den regionalen und saisonalen Vorgaben orientiert.

Stand: 03.04.2017 | Archiv

Kapuzinerhof von außen | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere am "Kapuzinerhof"

"Mir hat besonders gefallen, dass die historische Bausubstanz bewahrt werden konnte und man dieses beeindruckende Bauwerk in die Jetztzeit hinüber retten und einer neuen Nutzung zuführen konnte.

Die Geschichte lässt sich bis in das Jahr 1655 zurückverfolgen, als in Laufen mit dem Bau eines Novizenklosters der Kapuziner begonnen wurde. Das Kloster hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Säkularisation, großer Brand und Beschlagnahmung durch die deutsche Wehrmacht. 1946 kehrten die Kapuzinermönche aus dem Exil zurück und blieben bis 1993. 1998 begann dann der bayerische Staat, die Klosteranlage zu sanieren und zu erweitern.

Entstanden ist das Bildungszentrum der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege sowie ein Seminar- und Kongresshotel samt Restaurantbetrieb. Seit 2008 wird es vom Ehepaar Sina und Peter Fingerhut betrieben. Sie ist Hotelfachfrau, er Metzger und Koch. Viele Ideen für Gerichte entstehen übrigens im Kopf der Chefin, ihr Mann setzt sie dann in der Küche um. Perfekte Teamarbeit also."

 Das Wirtshaus von innen

"Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man ein Restaurant durch einen ehemaligen Kreuzgang betritt. Und gegessen wird da, wo einst schon die Mönche speisten, nämlich im ehemaligen Refektorium. Holz überwiegt hier, vor allem Ahorn und Eiche. Ich finde, die Symbiose zwischen Alt und Neu ist gelungen. Man fühlt sich wohl hier, genauso wie in den anderen kleinen Stuben, die sich vorzüglich für Feiern eignen. Für alle Stuben gilt: Die Sanierer haben durchaus Geschmack bewiesen."

Die Küchenart

"Es ist eine bodenständige, bürgerliche Küche. Der Regionalgedanke, wonach Lebensmittel nur kurze Wege zurücklegen sollen, wird hier konsequent umgesetzt. So stammen ca. 95 Prozent aller Lebensmittel aus der Region. Da es dort bekanntlich weder Scampi noch Reis gibt, sucht man das auf der Speisekarte auch vergeblich. Diese ist erfreulich übersichtlich und nimmt unter anderem Bezug auf die jeweilige Jahreszeit. Schön, dass man hier noch ganz traditionelle Gerichte wie ein Gulasch, Gröstl aller Art oder auch die gute alte Kalbsleber findet. Wie in vielen anderen Restaurants wird auch im Kapuzinerhof Vegetarisches immer stärker nachgefragt. Wohl dem, der einen Klostergarten hat, in dem viele Kräuter wachsen."

Schneiders Vorspeise

"Ein Rinder-Carpaccio, ganz frisch plattiert, denn Küchenchef Peter Fingerhut ist der Meinung: 'So schmeckt's am besten und nicht, wenn ich es vorher einfriere, um es dann besser schneiden zu können.' Dazu Parmesan-Olivenölcreme, Rauke-, also Rucolapesto und Linsenbrotchips. Ein heimisches Rindfleisch in einer tollen Kombination."

Schneiders Hauptspeise

"Ein Karpfenfilet, nur auf der Hautseite mehliert, in Nussbutter angebraten und mit Meersalz und Thymian gewürzt. Hat sehr gut geschmeckt. Genau wie der Senfschaum und der Bratkartoffelsalat mit Wirsing, Frühlingszwiebeln und Kürbiskernen!"

Preise

"Das Rinder-Carpaccio kostet 11,50 Euro und das Karpfenfilet 18,50 Euro. Weitere Hauptgerichte liegen preislich zwischen 10 und 20 Euro. Das Mittagsabo kostet um die 8 Euro."

Öffnungszeiten

Warme Küche: Montag bis Samstag: 11-14 Uhr und 17.30-21.30 Uhr
Nachmittags verkleinerte Karte
Sonntag: 11-14 Uhr und 17.30-21 Uhr
Kein Ruhetag

Anreise

Kapuzinerhof
Schloßplatz 4
83410 Laufen/Salzach
Telefon: 08682-954-0
www.kapuzinerhof.de

Der Kapuzinerhof liegt im südöstlichsten Zipfel Bayerns, fast schon in Österreich. Nach Salzburg sind es gut 20 km, von München etwa 140 km und von Nürnberg gut 300 km.

Freizeittipp

"Sie sollten natürlich an die Salzach gehen, an den Fluss, der die Grenze zwischen Bayern und Österreich markiert. 166 Meter lang wurde sie zwischen 1901 und 1903 während der Herrschaft von Kaiser Franz Joseph I. und Prinzregent Luitpold von Bayern erbaut. Ein sehenswertes Baudenkmal, das die Nazis noch kurz vor Kriegsende sprengen wollten. Einige mutige Oberndorfer und Laufener Bürger konnten jedoch die bereits angebrachten Sprengsätze entschärfen. Sehenswert ist zudem die historische Altstadt von Laufen mit dem Marienplatz und der Mariensäule, dem Salzburger Tor sowie dem Alten Rathaus!"


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