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Wirtshaustipp Gastwirtschaft "Beim Wangerbaur" in Painhofen

Ein besonderes Fleckerl Erde, das ist der "Wangerbaur" in Painhofen, ganz nah an einem der schönsten bayerischen Seen, dem Ammersee. Wen es hierher verschlägt, der hat Glück gehabt. Der Wirt ist so nett, wie das Essen fein ist, die Landschaft so schön, wie die Zutaten gut sind.

Stand: 03.06.2015 | Archiv

Beim Wangerbaur | Bild: BR

Das Besondere am diesem Wirtshaus

"Diese Gastwirtschaft und der dazugehörige Biergarten haben ungeheuren Charme. Und mit Charme meine ich: da wurde nichts kaputt saniert, da ist nichts Gschlecktes dabei. Da, wo die Biergartenstühle stehen ist der Rasen uneben, auf dem Stadeldach wächst Moos und die Weinreben am Haus tun, was die Sonne ihnen aufträgt.

Der "Wangerbaur" - so der Hausname des bäuerlichen Anwesens - liegt direkt an der alten Salzstraße Augsburg - München. Bereits im Jahre 1420 wurde das Anwesen erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1785 befindet sich der "Wangerbaur" im Besitz der Familie Schmelcher, die hier noch bis 1999 Landwirtschaft betrieben hat. Dann wurde aus dem Bauernhof eine Gastwirtschaft und seit etwa fünf Jahren heißt der Wirt Bernhard Dietrich. Er ist gelernter Metzgermeister und hatte, da seine Familie einen Wildgroßhandel und Catering betrieb, immer schon viel mit Wirten und Wirtschaften zu tun. Jetzt ist er selber Wirt, und das mit Leib und Seele. Er wohnt auch direkt über der Wirtschaft und kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen."

Wie sieht im "Wangerbaur" innen aus?

"Der Charme von außen setzt sich innen fort. Ich find's ungeheuerlich gemütlich da zu sitzen, inmitten von so viel Holz. Ein perfekter Ort, um richtig zu versumpfen. Die Gaststube war übrigens früher mal der Kuhstall. Etwa 50 Gäste haben hier Platz. Regelmäßig finden Musikveranstaltungen statt, es treten Blues- und Rockmusiker, aber auch Flamenco-Tänzer auf."

Die Küchenart

"An oberster Stelle steht: frisch, frisch, frisch und die hohe Qualität der Zutaten. Wirt Bernhard Dietrich ist als Koch ein Autodidakt. Unterstützt wird er von einem exzellent ausgebildeten Kollegen, der ein besonderes Faible für Spanien hat. Begehrt ist der Iberico-Schinken, hauchdünn per Hand aufgeschnitten. Aber, das Bayerische überwiegt natürlich. Außer Nudeln gibt es in der Küche kein Fertigprodukt und selbstverständlich werden Suppen, Saucen und Fonds selbst angesetzt. Das Fleisch, sowie das gesamte Obst und Gemüse kommt aus dem nahe gelegenen Klosterbetrieb von St.Ottilien. Auf der Karte steht aber auch immer ein Entrecote aus Irland oder die Rinderlende aus Galizien."

Schneiders Hauptspeise

"Das hatten wir wirklich noch nie bei unseren Wirtshaustests, obwohl es ein Klassiker ist:  das Backhendl "Wiener Art". Das Fleisch dieses Bio-Hendls aus St.Ottilien war ein Erlebnis. Die Zubereitung ist einfach: Zerlegen, panieren, frittieren und dann  ab in den Ofen. 16 Minuten bei 160 Grad. Ofen deshalb, weil dort das Fett so richtig abtropfen kann und außerdem muss man ja sicher sein, dass das Fleisch richtig durch ist. Dazu ein Sommersalat mit einem feinen Dressing mit Apfelsaft und Senf. Das ist ein perfektes, einfaches, sommerliches Gericht."

Schneiders Nachspeise

"Es gab etwas richtig schön bayrisch-bäuerliches, das perfekt in die Gegend und in diese Jahreszeit passt: Hollerkiacherl. Es blüht der Holler, also ran an die Kiacherl. Wichtig ist, dass die Blüten ganz frisch verarbeitet werden, also draußen pflücken und rein in den Teig. Wichtig ist, dass der Teig von der Konsistenz her nicht zu dick ist, denn schließlich wollen wir den frischen Holunder auch schmecken. Beim "Wangerbaur" besteht der Teig aus Dinkelmehl, Eier, Salz, Wasser und einem Schuss guten Weißwein. In Fett herausbacken, Puderzucker darüber streuen - und die Erinnerung an die Kindheit ist garantiert."  

Preise

"Die Hollerkiacherl 4,50 Euro, das Hendl mit Salat 14,50 Euro. Die Halbe 3,20. Die Hauptgerichte beginnen bei 12 Euro und enden bei 26 Euro."

Anreise

Für die Münchner geht's ganz flott. Die gut 40 Kilometer schafft man in einer dreiviertel Stunde. Aus Nürnberg sind es circa  200 Kilometer.

Adresse
Beim Wangerbaur
Painhofen 1
86926 Greifenberg

Telefon: 08192/ 99 545 37

Internet: www.wangerbaur.de
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag ab 12.00 Uhr. Sonntags sowie an Feiertagen ab 11.00 Uhr.

Freizeittipp

"Der Ammersee ist ganz ganz nah. Und jetzt, wo's Sommer wird, ist das natürlich ein idyllisches Ausflugsziel. Radeln, oder wandern am Seeufer, Schifferl fahren, oder einfach nur am See oder in einem Café am See sitzen."


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