Was sind die Besonderheiten der "Gastwirtschaft Alt"?

Gastwirtschaft Alt aussen

"Besonders ist sicherlich, dass es nicht nur ein Wirtshaus gibt, sondern auch noch eine kleine Brauerei dazu. Der Wirt, Raimund Alt, ist nämlich Braumeister und braut pro Jahr etwa 1.000 Hektoliter helles und dunkles Bier.

Gastwirtschaft Alt innen

Außerdem sitzt man im "Alt" in einer ganz außergewöhnlichen Wirtsstube. In den 40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde sie eingerichtet und dann hat Gott sei Dank niemand mehr Hand an sie gelegt. Bemerkenswert ist die Balkendecke. Die ältesten Balken stammen noch aus der Mitte des 18.Jahrhunderts."

Welche Geschichte hat die "Gastwirtschaft Alt"?

Gastwirtschaft Alt aussen

"Erstmals wird der Dietzhof so um 1350 erwähnt, als Sitz eines Adelsgeschlechtes. Dort, wo jetzt die Brauerei steht, war einst ein Wasserschloss. So finden sich noch zwei historische tonnengewölbte Keller, die heute als Lagerkeller für Bier dienen. Das Anwesen selbst ist im Jahre 1747 erbaut, so steht es noch im Türstock. Seit 1886 gehört es der Familie Alt. Die Brauerei wird jetzt in der vierten Generation betrieben. Mit der Gastwirtschaft haben die Alts 1947 begonnen. Der Aufschwung kam mit dem Beginn des Fremdenverkehrs in den 60er-Jahren. Damals sind viele Städter aus Nürnberg und Erlangen aufs Land gefahren und haben dort ein Wochenende verbracht."

Wie wird im "Gastwirtschaft Alt" gekocht?

"Es ist eine deftige, ländliche, fränkische Küche mit enormen Portionen, aber das kennen wir ja mittlerweile aus Franken. Was mir gut gefällt ist die übersichtliche Speisenkarte mit all dem, was die Franken lieben: Schäufele, Sauerbraten, Schmorbraten, Rindsroulade oder Bratwürste. An Sonntagen, am "Walberlafest" und zur "Kerwa" (Kirchweih) gibt es Ente, Gans und Kalbshaxen.

In der Küche steht Rita Alt, die einst bei ihrer Schwiegermutter das Kochen gelernt hat. Sie schürt jeden Tag den Holzofen, kocht ausschließlich auf selbigem und der kann schon mal Temperaturen bis 300 Grad entwickeln. Da braucht es 'ganz vui Gfui'."

Schneiders Vorspeise

Feldsalat

"Eigentlich gehört es zum Hauptgericht, nämlich der gesunde Feldsalat aus heimischer Produktion. Ein bäuerliches Dressing mit Essig, Zucker, Salz und Pfeffer. Der Salat wird sozusagen in dieser Sauce gebadet, kurz abgeschüttelt, auf den Teller gebracht und abgerundet wird mit gebratenen Speck-Würfeln. Einfach, aber sehr gut."

Schneiders Hauptspeise

Schäufele

"Die meisten Leute fahren zum Altbräu allein wegen einem: Dem Schäufele! Das Fleisch kommt von einem Forchheimer Metzger, denn nicht-fränkische Metzger tun sich oft schwer, die fürs Schäufele nötigen Stücke samt Knochen aus der Schulter auszulösen. Dazu gibt es "Klös" aus rohen Kartoffeln und ein Wirschinggemüse zubereitet mit einer deftigen Einbrenne.

Besser kann Franken kaum schmecken und im Olymp sind wir, wenn die Schwarte kracht. Serviert wird das Ganze auf dreigeteilten Menage-Platten. Das hat mich an die 60er-Jahre erinnert. Die Portion ist mehr als ausreichend. Wir haben zu zweit etwa die Hälfte geschafft und uns den Rest einpacken lassen. Eine gute Brotzeit für den nächsten Tag."

Preise

"Das Schäufele kostet je nach Größe zwischen 16,50 Euro und 19,50 Euro. Für zwei Personen wohlgemerkt und da ist der Salat auch schon dabei. Ansonsten kosten die Hauptgerichte zwischen sieben und 10 Euro. Das "Seidla" Bier aus der eigenen Brauerei gibt es für 2 Euro, direkt vom Fass gezapft."

Freizeittipp

Walberla

"Da gibt es nur eines: rauf aufs "Walberla"! Gut 500 Meter hoch und nur einen Kilometer vom Altbräu in Leutenbach entfernt. Neben dem "Kreuzberg" und dem "Staffelberg" gilt das "Walberla" als einer der heiligen Berge Frankens. "Walberla" heißt er, weil auf ihm eine der heiligen Walburga geweihte Kapelle steht. Bereits seit dem 9. Jahrhundert wird jedes Jahr am ersten Maiwochenende das "Walberlafest" gefeiert. Es ist das älteste Bergfest Deutschlands. Wer mitmachen will: dieses Jahr wird am 3. und 4. Mai gefeiert."