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Service Augengesundheit Hilfe bei trockenen Augen

Unter trockenen Augen zu leiden, kann sehr unangenehm sein. Die Augen sind gerötet, jucken und brennen. Zudem haben die Betroffenen oft das Gefühl, dass ein Fremdkörper das Auge reizt, obwohl sie nichts im Auge haben. Hintergrundinformationen und Tipps gegen trockene Augen von Augenarzt Dr. Tobias Neuhann.

Stand: 05.02.2014

Großaufnahme Auge | Bild: picture-alliance/dpa

Normalerweise befeuchtet der Tränenfilm, wenn wir blinzeln, gleichmäßig die Oberfläche des Auges. Dieser Tränenfilm ist sehr wichtig, denn er reinigt die Augen vor Fremdkörpern, wehrt Krankheitserreger ab und hält die Augenoberfläche glatt und elastisch, damit wir scharf sehen können.

Bei Patienten, die an trockenen Augen leiden, ist die Befeuchtung der Augen gestört. Das kann daran liegen, dass entweder zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird oder die Zusammensetzung des Tränenfilmes nicht optimal ist. Mögliche Ursachen dafür sind:

Krankheiten, z. B. Rheuma, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Neurodermitis.

- Altersbedingte Schleimhautveränderungen
- Medikamente, wie z. B. Aspirin, Betablocker, Antihistaminika (Allergiemedikamente)
- Zugluft, Tabakrauch oder trockene Heizungsluft
- Kontaktlinsen, denn dadurch kann der Tränenfilm schneller verdunsten
- Veränderter Sexualhormonstatus in, bzw. nach den Wechseljahren
- Verstopfte oder entzündete Meibom-Drüsen (Talgdrüsen am Rand der Augenlider, die Lipide produzieren). Dadurch ändert sich die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, d. h. die Fettschicht fehlt, was dazu führt, dass die Tränenflüssigkeit schneller verdunstet.
- Konzentriertes Arbeiten am Computer kann ebenfalls zu trockenen Augen führen, da man dabei in der Regel seltener blinzelt. Normal blinzeln wir ungefähr zwischen 10 und 15 mal pro Minute. Menschen, die konzentriert in den Bildschirm starren, häufig nur 1 bis 2 Mal in der Minute. Dadurch wird weniger Tränenflüssigkeit auf dem Auge verteilt. Augenärzte sprechen bei dieser Form der trockenen Augen vom "Office-Eye-Syndrom" (Büro-Augen-Syndrom).

Ja, unbedingt, denn es kann eine andere Krankheit dahinterstecken. Zudem sind trockene Augen anfälliger für Infektionen. Patienten, die an einer chronisch-entzündlichen Krankheit (z. B. Multiple Sklerose, Rheuma oder Morbus Crohn) leiden, können im schlimmsten Fall sogar erblinden.

Ist eine Krankheit oder ein Medikament der Auslöser, sollte die Krankheit behandelt, bzw. das Medikament gewechselt werden. Sind die Meibom-Drüsen verstopft, versucht man diese wieder frei zu bekommen.

Gegen die Beschwerden helfen zudem Tränenersatzmittel in Form von Gels oder Augentropfen, die einen künstlichen Film auf den Augen bilden und diese so vor dem Austrocknen schützen. Künstliche Tränen schaden dem Auge auch dann nicht, wenn sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig angewendet werden.

Tipp: Verwenden Sie Einmaldosen, denn diese sind besser verträglich, weil sie keine Konservierungsstoffe enthalten.

- Verbessern Sie das Raumklima, indem sie regelmäßig lüften, nicht in Räumen rauchen und vor allem jetzt in der Heizperiode einen Luftbefeuchter aufstellen.
- Trinken Sie viel.
- Vermeiden Sie Zugluft.
- Blinzeln Sie bewusst häufiger, wenn Sie am Computer arbeiten, und machen Sie regelmäßig Pausen.
- Achten Sie bei Augenkosmetika (Wimperntusche, Kajalstift & Co.) darauf, dass diese die Augen nicht reizen.


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