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Haushalt Resteverwertung: Eierkarton, Asche & Co.

Was machen Sie mit einem leeren Eierkarton, der Asche vom letzten Grillabend oder Zitronenschalen? Wenn Sie die Tipps von Hauswirtschaftsexpertin Elke Sommer lesen, dann landen diese Dinge nicht mehr im Müll, sondern sie werden ganz einfach umfunktioniert und bekommen dadurch ein zweites Leben geschenkt, beispielsweise als Grillanzünder oder Allzweckreiniger.

Stand: 22.06.2021

Zitrusschalen | Bild: Colourbox

Um weniger Müll zu produzieren, ist es sinnvoll, Abfälle, wie beispielsweise Kaffeesatz, zu verwerten. Hauswirtschaftsexpertin Elke Sommer verrät ein paar einfache und nützliche Tipps, welche vermeintliche Abfälle sich gut weiterverwerten lassen.

Im Eierkarton Setzlinge und Kresse ziehen

Das brauchen Sie:

  • leerer Eierkarton
  • Samen (beispielsweise Kressesamen)
  • Anzuchterde

Und so funktioniert es:

  • Füllen Sie etwas Erde in den Eierkarton.
  • Legen Sie in jede Kammer einen oder zwei Samen.
  • Legen Sie den Karton auf einen großen Teller und stellen Sie ihn auf ein Fensterbrett. Achten Sie darauf, dass die Erde stets feucht ist.
  • Die Setzlinge können Sie dann samt der Pappe ins Gemüsebeet umpflanzen. Der Eierkarton ist ökologisch abbaubar und zersetzt sich nach kurzer Zeit durch die Feuchtigkeit im Boden.

Auf diese Weise können Sie auch Kresse ziehen:

  • Füllen Sie dafür Anzuchterde in den Eierkarton, streuen Sie Kressesamen auf die Erde und wässern Sie diese gut.
  • Schon nach ein paar Tagen können Sie die Kresse ernten und im Salat, auf dem Brot oder zum Ei genießen.

Aus Eierkarton Grill- und Kamin-Anzünder herstellen

Ein Sommer ohne Grillen ist für viele undenkbar. Um eine gute Glut zu bekommen, ist ein Grillanzünder notwendig. Die bekannten kleinen, weißen Grillanzünder enthalten verschiedene Erdöl-Nebenprodukte, beispielsweise Kerosin, eine nicht erneuerbare Ressource. Doch man kann eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Grillanzünder auch ganz einfach selbst herstellen.

Das brauchen Sie:

  • leere Eierkartons
  • Sägespäne
  • Wachsreste von Kerzen

So stellen Sie die Grillanzünder her:

  • Die Mulden des Eierkartons mit Sägespänen füllen und festdrücken.
  • Die Reste alter Kerzen in einem kleinen Topf schmelzen lassen, bis das Wachs komplett flüssig ist.
  • Gießen Sie etwas Wachs in jede Mulde, so dass sich die Sägespäne vollsaugen und fest zusammenkleben.
  • Die Grillanzünder für ca. 1 Stunde abkühlen lassen und fertig sind die selbst gemachten Anzünder für Grill oder Kamin!
  • Die Anzünder können nun portionsweise abgerissen werden.

Durch die Kombination von Sägespänen und Wachs brennt der Anzünder lange und mit guter Flamme, so dass sich die Grillkohle oder auch das Kaminholz bestens damit entzünden lassen - eine ökologische und kostenlose Methode.

Tipp:

Anstelle der Sägespäne eignen sich auch andere brennbare Materialien, beispielsweise Holzwolle oder Nuss-Schalen.

Mit Holzasche die Fenster am Kachelofen reinigen

Im Winter genießen wir die angenehme Wärme des Kachelofens und an den warmen Sommertagen grillen wir wie die Weltmeister. Dabei entsteht Asche. Aber was tun damit?

In der Regel gehört die abgekühlte Holzasche in die Restmülltonne, da sie Schwermetalle oder andere Rückstände enthalten kann. Das muss nicht immer sein, denn die Asche kann noch weiterverwendet werden.

An der Scheibe des Kachelofens haftet meist hartnäckiger und eingebrannter Ruß, der sich schwer entfernen lässt. Im Handel werden dafür Spezialreiniger angeboten. Dabei entsteht beim Einheizen der Reiniger für die Scheibe von ganz allein: nämlich die Asche.

Das brauchen Sie:

  • feuchten Schwamm (alternativ: Zeitungspapier)
  • etwas Asche
  • trockenes Zeitungspapier

Und so funktioniert es:

  • Den angefeuchteten Schwamm in die Asche tunken und damit die Scheibe abreiben. Das Ofenfenster wird so schnell wieder sauber.
  • Zum Schluss mit einem trockenen Zeitungspapier nachreiben und alle verbleibenden Streifen entfernen.

Aus Zitrusschalen einen natürlichen Allzweckreiniger herstellen

In fast jedem Haushalt entsteht Abfall in Form der Schalen von Orangen, Mandarinen, Zitronen und anderen Zitrusfrüchten. Aus den Schalen lässt sich ein Reiniger für Küche und Bad herstellen.

Das brauchen Sie:

  • Schalen von Zitrusfrüchten, wie Zitronen, Orangen, Mandarinen
  • weißer Haushaltsessig (keine Essig-Essenz)
  • 1 Glasgefäß

So stellen Sie den Zitrus-Reiniger her:

  • Die Schalen der Zitrusfrüchte zerkleinern und dicht in das Gefäß füllen.
  • Unverdünnten Tafelessig über die Schalen gießen, bis sie vollständig bedeckt sind.
  • 2 bis 3 Wochen stehen lassen. Wenn sich der Essig dunkler färbt und zitronig duftet, ist der Reiniger fertig.
  • Gießen Sie die Flüssigkeit durch ein feines Sieb in eine leere Sprühflasche (Sie können auch die Sprühflasche eines früheren Reinigers verwenden.)

Verwendung:

Dieser Reiniger besitzt eine hohe Kalklösekraft und kann unverdünnt verwendet werden.

Hinweis:

Dieser Reiniger mit Essig eignet sich nicht für Natursteinböden, da Kalk und andere Mineralien gelöst und ausgewaschen werden könnten. Auch für Silikonfugen, Silikondichtungen sowie für Linoleumböden sind Reiniger mit hohem Essiganteil nur bedingt geeignet, da die Wirkstoffe des Essigs die Fugen porös machen können. Gummi ist dagegen beständig gegen Essigsäure.

Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Elke Sommer und "Wir in Bayern"!


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