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Garten Stauden - Start in einen bunten Herbst

Viele Sommerblüher haben sich bereits für diese Saison verabschiedet. Trotzdem wird der Start in den Herbst farbenfroh! Denn: Die zweite Mannschaft unserer Stauden darf jetzt ran. Astern, Bartblumen, Chrysanthemen, Herbst-Anemonen und Phlox sind mehr als nur Lückenbüßer. Gartenexperte Andreas Modery gibt Pflanz- und Pflegetipps, damit auch Ihr Herbst schön bunt wird.

Stand: 04.09.2020 | Archiv

Herbst-Chrysantheme | Bild: picture alliance / blickwinkel

Planung der Pflanzanordnung

  • Herbstblüher kommen in den hinteren Teil des Beets, damit sie die Sommerblüher nicht verdecken.
  • Kleinere, inzwischen verblühte Sommerstauden können stehen bleiben. Sie sorgen für einen interessanten Vordergrund.
  • Zu hohe Sommerblumen sollten zurückgeschnitten werden.

Faustregel:

Lassen Sie zur nächsten Pflanze halb so viel Abstand, wie die Staude hoch wird.

Vorbereitung von Stauden und Beet

  • Um den Stauden das Anwurzeln zu erleichtern, sollten Sie die Wurzeln leicht von Erde befreien und Unkraut entfernen.
  • Falls die Ballen sehr trocken sind, können Sie sie kurz ins Wasser tauchen.
  • Lockern Sie die Erde gut auf und arbeiten Sie etwas Langzeitdünger und Kompost ein.
  • Das Pflanzloch sollte in der Regel doppelt so tief und breit sein, wie der Wurzelballen groß ist.
  • Nach dem Einpflanzen sollte das Beet gut gewässert werden, da die Ballen so schneller wurzeln.

Mulchen – gegen Beikräuter (ehemals "Unkräuter")

  • Durch das Mulchen, also das Bedecken der Beeterde, bleibt die Erde wesentlich lockerer und länger feucht. Diese "Decke" sorgt zudem dafür, dass die Samen der ungewünschten Kräuter nicht so schnell zu keimen beginnen können.
  • Empfehlenswert ist eine Mischung aus getrocknetem Grasschnitt und kleingehäckselten Zweigen von Sträuchern, die für eine gute Durchlüftung sorgen. Baumschnittmaterial ist für diesen Einsatz viel zu grob! Das ideale Mischungsverhältnis wäre 1:1.

Wichtig:

Die Mulchschicht darf nicht zu dick aufgetragen werden, damit es unter dieser Decke nicht zu schimmeln oder faulen beginnt. Ideal wäre eine Mulchschicht von maximal 2 cm.

Staudenpflege im Herbst

  • Ein Rückschnitt der Stauden ist in dieser Jahreszeit nicht nötig, lediglich kranke und unansehnliche Pflanzenteile sollten entfernt werden. Die vertrockneten Pflanzenteile bieten vielen Insekten und Vögel Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung. Zudem sind die im Winter ein guter Frostschutz.
  • Manche Pflanzen sehen mit etwas Raureif überzogen außerdem sehr hübsch aus und verschönern den sonst tristen Garten.
  • Ziergräser werden ebenfalls erst im kommenden Frühjahr zurückgeschnitten.
  • Wer Pfingstrosen im Beet hat, sollte jedoch unbedingt zur Schere greifen. Sobald die Stängel und Blätter braun sind, werden die Pfingstrosen dicht über dem Boden abgeschnitten. Dadurch können sich keine Fäulnispilze bilden.

Diese Stauden sorgen für einen bunten Herbst:

Chrysantheme - ein Leuchtfeuer für Balkon, Terrasse und Garten

  • Blüte: Im Herbst beginnt die Blühzeit der Chrysanthemen, die auf Balkon, Terrasse und im Garten eingesetzt werden können. Sie gehören zur Familie der Korbblütler und zeigen sich einfarbig, mehrfarbig, mit gefüllten oder ungefüllten Blüten. Winterharte Chrysanthemen können sofort nach der Blüte ins Beet gepflanzt werden.
  • Damit die Pflanze problemlos anwächst, sollte sie so früh wie möglich ins Beet gepflanzt werden. So hat die Chrysantheme genügend Zeit, noch vor dem nächsten Winter Wurzeln zu bilden und "Fuß zu fassen".
  • Pflanzabstand: Chrysanthemen müssen für den Verkauf "gestaucht" werden, d. h. sie werden in zu kleine Töpfe gesetzt. Nach dem Austopfen (ins Beet oder einen größeren Topf) werden sie in kürzester Zeit deutlich größer.
  • Standort: Ideal ist ein Platz mit direkter Sonne und in der Nähe einer Hauswand. Letztere bietet der Pflanze Schutz vor Starkregen und eiskalten Winden.
  • Boden: Er sollte nährstoffreich, kalkhaltig und vor allem durchlässig sein. Da Chrysanthemen Winternässe verabscheuen, können Sie Lehmböden mit einer Drainageschicht aus Kies durchlässig machen.
  • Frostschutz: In den Garten gepflanzte, winterharte Chrysanthemen müssen im Winter mit Tannenreisig, trockenem Laub oder einer darüber gezogenen Folie vor Frösten geschützt werden.
  • Pflege: Im Frühjahr ist es Zeit für den ersten Rückschnitt. Verwelktes wird bodennah abgeschnitten.

Tipp:

Achten Sie darauf, Chrysanthemen nicht zu eng zu setzen, damit sie sich entfalten können! Der Mindestabstand sollte 30-40 cm betragen.

Glattblatt-Aster - ein hübscher Herbstblüher auch für Kästen und Kübel

  • Blüte und Wachstum: Ob mit strahlendem Weiß, leuchtendem Pink oder intensivem Blau – unter den Herbstblühern ist die Glattblatt-Aster die ungekrönte Königin! Sie präsentiert ihren Blütenschmuck bis weit in den Oktober hinein. Die aufrecht und dichtbuschig wachsende Staude mit dunkelgrünem Laub gedeiht aber auch in Kästen und Kübeln hervorragend. Der Herbst wird sich also auch auf Balkon und Terrasse von seiner farbenfrohen Seite zeigen. Sie ist eine unkomplizierte, insektenfreundliche Staude, die bis -20°C frosthart ist.
  • Standort: Die mehrjährige Pflanze liebt einen sonnigen, hellen und kühlen Standort, der aber möglichst nicht zu heiß sein sollte.
  • Boden: Die Glattblatt-Aster bevorzugt einen humosen, nährstoffreichen und durchlässigen Boden.
  • Pflege: Gießen Sie diese Pflanze regelmäßig, da sie keine Trockenzeiten erleben möchte.

Tipp:

Teilen Sie die Pflanze alle 3-4 Jahre – das hält sie jung und vital!

Phlox (Flammenblume) - die lieblich duftende Sonnenanbeterin

  • Blüte und Wachstum: Die Flammenblume - ein absoluter Klassiker! Diese beliebte Staude präsentiert ihre großartige Blütenkuppel mit enormer Leuchtkraft in strahlendem Weiß, kräftigem Pink, Feuerrot oder Himmelblau. Phlox ist winterhart, verströmt einen lieblichen Duft und ist insektenfreundlich.
  • Standort: Ihr Platz sollte unbedingt sonnig sein. Bei toniger Erde sollte vor dem Einpflanzen der Boden tiefgründig gelockert werden. Sandiger Boden bekommt eine extra Portion Komposterde.
  • Boden: Sie mag einen humosen und nährstoffreichen Boden.
  • Pflege: Brechen Sie nach der ersten Blüte die vertrockneten Blütenstängel heraus, dann folgt die zweite Blüte!

Tipp:

Phlox liebt feuchte Böden. Mulchen Sie deshalb das Beet mit leicht angetrocknetem Grasschnitt rund um die Staude, das hält die Erde feucht.

Schafgarbe - mehr als nur eine Wiesenblume

  • Blüte und Wachstum: Wer sie noch nicht im Garten hat, kennt die weißblühende Schafgarbe von den Spaziergängen durch Wiesen und entlang der Feldränder. Sie blühen aber auch in Gelb oder Terrakotta-Rot. Mit ihren großen, strahlenden Blütendolden, die auf 40-70 cm hohen, kräftigen Stängeln sitzen, bringen sie einen Farbtupfer sowie Duft ins Beet und sollten daher nicht fehlen.
  • Standort: Die Schafgarbe liebt helle, sonnige Standorte und eine eher trockene Erde. Lassen Sie die Schafgarbe, die übrigens von Schnecken gemieden wird, bis in den Winter hinein im Beet stehen.
  • Boden: Ideal ist ein durchlässiger Boden.

Herbst-Anemone - für Liebhaber einer robusten und pflegeleichten Blumenpracht

  • Blüte und Wachstum: Sie hat zwar eine grazile Erscheinung, erfreut sich aber auch großer Robustheit. Bis Anfang November schmückt sie nicht nur jedes Staudenbeet, sondern macht auch im Kübel eine gute Figur. Die Herbst-Anemone ist mehrjährig und pflegeleicht.
  • Standort: Sie gedeiht an einem sonnigen Plätzchen, verträgt aber auch Halbschatten (am Rand von Hecken und Sträuchern).
  • Boden: Sie liebt ausreichend feuchte Erde.
  • Pflege: Je sonniger das Plätzchen ist, desto mehr muss gegossen werden.

Tipp:

Erst im zweiten Jahr entwickelt die Herbst-Anemone ihre ganze Pracht. Damit diese Zeit problemlos überbrückt werden kann, sollte der Wurzelbereich mit Tannenreisig abgedeckt werden. Nach zwei Jahren ist die Herbst-Anemone frostfest.

Bartblume - ein leuchtend blaues Blütenfestival

  • Blüte und Wachstum: Die Bartblume hat büschelartige, blau-lila Blütenstände, die bis zu den ersten Frösten blühen. Ihren Namen hat die Bartblume von den grau-grünen Barthaaren, die einen aromatischen Duft verströmen.
  • Standort: Sie liebt einen warmen, vollsonnigen und nicht zu windigen Standort. Kalte Ostwinde verträgt sie überhaupt nicht! Pflanzen Sie sie am besten vor der Hauswand ein.
  • Boden: Hier ist die Bartblume anspruchslos. Er sollte lieber zu trocken als zu feucht sein.
  • Pflege: Um Frostschäden zu vermeiden, sollten Sie eine Laubdecke rund um die Staude ausbringen. Im zeitigen Frühjahr sollte ein Rückschnitt durchgeführt werden.

Viel Freude mit den bunten Herbstblühern wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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