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Wirtshaustipp Landgasthof Sonne in Stötten

Wolfgang Schneider hat im schwäbischen Ostallgäu den unweit des Forggensees und Füssen gelegenen Landgasthof Sonne besucht. Ein Dorfwirtshaus, in dem - so der Wirtshausexperte - das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Nach dem Essen in einer der gemütlichen Stuben empfiehlt er eine Wanderung, zum Beispiel den "Wohlfühlspaziergang" für Familien.

Stand: 05.11.2018 | Archiv

Landgasthof Sonne in Stötten von außen | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Wieder einmal ein echtes Dorfwirtshaus, das nicht dem Wirtshaussterben zum Opfer gefallen ist, sondern sich sogar kontinuierlich weiterentwickelt hat und mit dem jetzigen Patron und Küchenchef Elmar Vogler wohl seinen bisherigen Höhepunkt erlebt: Ganz einfach, weil Service, Essen, Preis und Leistung stimmen. Voglers Großvater hat vor ca. 100 Jahren auf diesen Hof eingeheiratet, dessen alter noch existierender Teil aus dem Jahre 1645 stammt. Bis 1982 wurde hier noch Landwirtschaft betrieben. Immer schon dabei: eine Gastwirtschaft in bescheidenem Rahmen mit einfachen Speisen und Brotzeiten. Der erste Aufschwung kam in den 70er Jahren, als sich der Tourismus auch im Ostallgäu zu entwickeln begann, denn schließlich sind Forggensee, Füssen und die Königsschlösser nicht weit. In den gemütlichen Stuben aus dem Jahre 1955 hat man lediglich die Polsterungen auf Bänken und Stühlen erneuert. Hier treffen sich Radler, Faustballer oder Senioren zum Stammtisch. Auch Geburtstage und Hochzeiten werden beim 'Sonnawirt von Steeta' gefeiert, denn der in verschiedene Größen teilbare Saal bietet Platz für immerhin 140 Personen."

Küchenart

"Elmar Vogler hat in renommierten Gastronomiebetrieben gelernt und gearbeitet, den legendären Kartoffelsalat allerdings hat er von seiner Mutter. Als Allgäuer Wirtsbua schätzt er das Heimische. Fleisch bezieht er aus Landmetzgereien in Roßhaupten oder Ronsberg, Biere aus Rettenberg oder Kaufbeuren, Gemüse aus Marktoberdorf.

Innereien stehen bei seiner feinen, bayerischen Küche hoch im Kurs. 'Immer mehr', so sagt er, 'wünschen die Gäste auch Vegetarisches.' Und das heißt bei ihm nicht nur Spinatknödel, sondern beispielsweise Kräuterpfannkuchen mit Gemüsefüllung oder abgeschmelzte Rote-Bete-Gnocchi. Hier ist alles handgemacht. Besonderen Wert wird auf die Spätzla, im Allgäu ja quasi Grundnahrungsmittel, gelegt. Die kommen selbstverständlich nicht aus dem Plastikpackerl, sondern werden in bester Hausmacher-Manier von Hand gehobelt. Es gibt eine Standard-, eine Saison- und eine Tageskarte."

Wolfgang Schneiders Vorspeise

"Als Vorspeise gab's eine Suppe, was typisch Schwäbisches, nämlich Brät (fein gekuttertes Rindfleisch zur Wurstherstellung, verfeinert mit Mehl, Eiern, Milch, Semmelbröseln und Gewürzen), verpackt in einem Strudel aus dünnem Kräuterpfannkuchenteig. Das Ganze serviert in einer selbstgezogenen Rindsbrühe mit schön bissfesten Karotten (gelb und rot), Zuckerschoten und Blumenkohl. Da war Kraft drin und Gesundheit, sehr gut! Von mir zur Grippevorbeugung empfohlen."

Wolfgang Schneiders Hauptspeise

"Als Hauptgericht bekam ich eine Ente, aber nicht wie gewohnt mit Knödel und Blaukraut, sondern in einer abgespeckten 'Fitness-Version' mit einer durchaus aufwändigen, fruchtigen Nuss-Soße, bestehend aus Wal-, Hasel- und Erdnüssen sowie Pinienkernen. Zudem werden im Mixer Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren püriert. Die Nuss-Soße gibt den verschiedenen Salaten das pikant Frische und das außergewöhnlich Süße. Die Ente, gefüllt mit Orangen, Zwiebeln und Gewürzen, wird nach dem Garvorgang von allen Knorpeln und Knochen (bis auf Keule und Flügelknochen) befreit. Eine Freude, durch dieses Fleisch mit der perfekt reschen Kruste zu schneiden und es dann zu genießen: butterweich, im Geschmack fleischig, fruchtig. Dieser Teller mit seinen verschiedenen Texturen hat mich total überzeugt. Großes Kompliment. Wein dazu kann, muss aber nicht sein. Zur 'Fitness-Ente' passt meiner Meinung nach besser eine Johannisbeerschorle."

Preise

Die Brätstrudelsuppe kostet 4,30 Euro, die halbe 'Fitness-Ente' 13,90 Euro, weitere Hauptspeisen zwischen 10 und 18 Euro. Die Halbe Bier wird für 2,90 Euro ausgeschenkt.

Adresse

Landgasthof Sonne in Stötten am Auerberg
Elmar Vogler
Dorfstraße 7
87675 Stötten am Auerberg
Tel: 08349-211
info@landgasthofsonne.de
www.landgasthofsonne.de

Öffnungszeiten

Montag und Dienstag: Ruhetag

Mittwoch         10.30 bis 22.00 Uhr
Donnerstag     10.30 bis 22.00 Uhr
Freitag            10.00 bis 23.00 Uhr
Samstag         10.30 bis 23.00 Uhr
Sonntag            9.30 bis 22.00 Uhr

Warme Küche: 11.15 bis 13.30 Uhr und 17.30 bis 20.30 Uhr (dazwischen Brotzeit, Kaffee und Kuchen)
An Sonn- und Feiertagen 11.15 bis 14.00 Uhr und 17.30 bis 20.30 Uhr
Von 5. bis 15. November wegen Urlaub geschlossen.
Das Wirtshaus ist nicht barrierefrei.

Anreise
Von München sind es ca. 110 km, von Nürnberg über die A9 270 km, über die B2 230 km.

Freizeittipp

"Möglichkeit eins: Der Auerberg oder Schwäbischer Rigi, 1.055 m hoch. Er bildet die Grenze zwischen Oberbayern und Schwaben und auf seinem Gipfel steht die St. Georgs Kirche. An guten Tagen sieht man bis zur Zugspitze und in den Bregenzer Wald.

Möglichkeit zwei, für die der Wirt und ich uns entschieden haben, weil es direkt am Landgasthof losgeht: Eine Wanderung durch das Stöttener Moos. Dieser Rundweg mit seinen 13 Stationen ist als Erlebnispfad konzipiert, für den Sie etwa ein- bis eineinhalb Stunden einplanen sollten. Besonders gut geeignet ist dieser lehrreiche 'Wohlfühlspaziergang' für Familien mit Kindern. Hier erfahren die Kinder spielerisch alles über die große Bedeutung von Mooren für Boden, Klima und Wasserhaushalt."


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