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Kräuter Mehr als nur ein Lebensmittel: das Weißkraut

Beim Gedanken an Weißkraut rümpft sich so manche die Nase. In gekochtem Zustand riecht dieses Wintergemüse durchaus intensiv. Dafür ist es nicht nur ein wertvolles Lebensmittel, sondern auch eine natürliche Medizin aus dem Gemüsefach. Kräuterexpertin Monika Engelmann stellt Rezepte mit Weißkraut vor.

Stand: 26.01.2021 | Archiv

Weißkraut  | Bild: Colourbox

Inhaltsstoffe

In 100 g Kraut stecken etwa 45 mg Vitamin C. Damit ist etwa die Hälfte des täglichen Vitamin C-Bedarfs eines Erwachsenen gedeckt. Besonders in der kalten Jahreszeit schützt es uns vor Erkältungskrankheiten.

Aber auch andere wichtige Vitalstoffe, wie das ebenfalls als Radikalfänger bekannte Vitamin A, sowie die aromatisch-scharfschmeckenden und entzündungshemmenden Senföle sind in Weißkraut enthalten.

Zudem finden sich in Weißkraut Proteine, Fette, Faserstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Eisen und Schwefel.

Wirkung

Das Kohlgemüse wirkt auf unseren Organismus blutreinigend, antibiotisch, abwehrstärkend und stoffwechselfördernd. In der Volksheilkunde findet Weißkraut neben seiner wichtigen Funktion als winterlicher Nährstofflieferant zur Senkung des Blutzucker- und Cholesterinspiegels, Anwendung bei Magen-Darm-Geschwüren und chronischen Entzündungen.

Gut zu wissen:

Roh verzehrt ist Weißkraut am wertvollsten, aber auch etwas schwer verdaulich. Hier kann die Zugabe von Kümmel wahre Wunder bewirken.

Rezepte mit Weißkraut:

Weißkraut-Wickel

Kohlwickel sind zur unterstützenden Heilung verschiedenster Beschwerden hilfreich:

  • Gicht
  • Rheuma
  • Kopfschmerzen
  • stumpfe Verletzungen und Nagelbettentzündungen

Wirkung:

  • durchblutungsfördernd
  • entzündungshemmend
  • wundheilend
  • schmerzlindernd
  • abschwellend

Das brauchen Sie:

  • 2 – 3 schöne rohe Weißkrautblätter (je nach Größe der Blätter und Einsatzgebiet)
  • Teigroller
  • Küchentuch, Elastikbinde oder Stirnband

Zubereitung:

  • Weißkrautblätter waschen und trocken tupfen.
  • Dicke Mittelrippe entfernen und mit einem Nudelholz abrollen bis der Pflanzensaft austritt. Dazu eine Unterlage nutzen, die nicht allzu viel Flüssigkeit aufnimmt.

Anwendung:

Die vorbereiten Weißkrautblätter dachziegelartig auf die zu behandelnde Stelle auflegen. Mit einem Küchentuch oder Elastikbinde fixieren. Die Auflage längere Zeit, ggfs. auch über Nacht, einwirken lassen.

Weißkraut-Saft

Weißkraut-Saft ist zur unterstützenden Heilung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre wirksam.

Wirkung:

  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd
  • wundheilend

Das brauchen Sie:

  • Weißkraut
  • Entsafter

Zubereitung:

Weißkraut zerteilen, waschen und entsaften.

Anwendung:

Als vierwöchige Kur täglich vor jeder Mahlzeit etwa 200 ml in kleinen Schlücken trinken.

Gut zu wissen:

Kann auch als Fertigsaft im gutsortierten Handel (z. B. Reformhaus) erworben werden.

Weißkraut-Maske

Eine Weißkraut-Maske ist hilfreich für frische, wohlgenährte Winterhaut.

Wirkung:

  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • wundheilend
  • durchblutungsfördernd

Das brauchen Sie:

  • frisches Weißkraut
  • sauberes Küchentuch

Zubereitung:

Weißkraut sehr fein reiben oder pürieren.

Anwendung:

  • Den Weißkrautbrei in Gesichtsgröße auf einer Hälfte des Küchentuchs verteilen, das Tuch zusammenklappen und auflegen.
  • Die Maske etwa 20 Min. einwirken lassen.
  • Anschließend abnehmen und mit kaltem Wasser abspülen.

Achtung:

Diese Maske kann bei empfindlicher Haut reizend wirken. Daher vorher etwas Brei in der Armbeuge oder der Innenseite des Handgelenkes auftragen und warten. Sollten sich Rötungen zeigen, sollten Sie von einer Anwendung absehen.

Viel Erfolg mit den Rezepten wünschen Ihnen Monika Engelmann und "Wir in Bayern"!


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