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Wirtshaustipp "Kommunbräu" in Kulmbach

Wirtshaustester Wolfgang Schneider ist diesmal in Oberfranken unterwegs, genauer gesagt in Kulmbach. Dort besucht er das Brauerei-Wirtshaus 'Kommunbräu'.

Stand: 24.07.2015 | Archiv

Kommunbräu in Kulmbach | Bild: BR

Besonderheiten des "Kommunbräu"

Für "Wir in Bayern"-Wirtshaustester Wolfgang Schneider sind vor allem zwei Dinge am Kommunbräu ganz besonders: "Zum einen das Hochhalten der fränkischen Kulturgüter wie die Kließ - also die Klöße, der Braten, die Brodwärschd und natürlich das gute oberfränkische Bier. In Oberfranken gibt es ja mehr als 200 Brauereien - die größte Brauereidichte der Welt.  Das Kommunbräu wurde 1992 gegründet - und zwar als Gegenbewegung und Protest zur Industrialisierung des Bieres. Fast 500 Bierfreunde haben jeweils 4000 DM gegeben, das war der Grundstock. Zwei Jahre später wurde das Kommunbräu dann verwirklicht.

Zum zweiten ist es diese wirklich urgemütliche Wirtsstube mit den Sud- und Leuterkesseln. 1300 Hektoliter werden hier jährlich gebraut und das oberste Qualitätskriterium ist die Lagerzeit: die Biere im Kommunbräu lagern sechs bis acht Wochen. Es gibt sogar eine ganz kleine Spezialabfüllung (Dunkler Doppelbock Riserva), die lagert über ein Jahr. Zwei Sorten von Bieren gibt es immer: Helles und Bernstein, das sind naturbelassene trübe Biere. Und dann gibt es jeden Monat noch ein Extra-Bier. Im Januar ist es das Brezenbier, ein dunkles, gehaltvolles Bier."

Geschichte des Wirtshauses

Das Gebäude selbst ist etwa 300 Jahre alt. Es war eine alte Getreidemühle, die Limmersmühle, unter dem Haus fließt der Weiße Main. Viele Jahre war das Haus brach gelegen. Es war schon eine Gastwirtschaft, als es die Familie Stübinger übernommen hat. Das war vor gut 11 Jahren.

Küchenart

"Im Kommunbräu gibt es eine althergebrachte fränkische Festtagsküche", sagt Wolfgang Schneider. "Die Stübingers wollen so kochen wie früher bei der "Kerwa", also wie bei der Kirchweih gekocht wurde. Alte Rezepte werden wieder belebt, aber es stehen auch ein paar italienische, spanische, mexikanische und asiatische Speisen auf der Karte. Den Schwerpunkt bildet aber das Fränkische. Es gibt natürlich nichts aus dem 'Bäckla', Suppen, Soßen und Fonds werden alle selbst gemacht."

Preise

Die Standard-Hauptgerichte kosten zwischen 6 und 9 Euro. Ein Steak oder eine Gans ist natürlich teurer, zwischen 13 bis 15 Euro. Die Halbe Bier - oder das Seidla - wie es in Franken heißt, kostet 2,60 Euro. Von diesen Preisen können wir hier im Süden Bayerns nur träumen.

"Schneiders Menü"

Spezialität im Kommunbräu: Bierzwiebel.

"Als Erstes hab ich eine Bierzwiebel probiert. Da wird also eine Zwiebel ausgehöhlt und angedünstet, dann mit einer Hackfleischmasse gefüllt. Das Ganze wird dann im Backofen gegart und immer wieder mit dunklem Bier übergossen. Dazu gibt es einen 'Ärpfelstampf' - also Kartoffelstampf.  

Danach gab es das 'Kulmbacher Nationalgericht': Schwarzfleisch mit Kließ, also ein geräuchertes Schweinefleisch aus dem Kamm und aus dem Bauch, das mit einer hellen, süß-sauren Sahnesauce serviert wird. Und dann natürlich die Kließ. Ich muss ehrlich sagen, das waren die besten Klöße, die ich bislang gegessen habe."  

Adresse

"Kommunbräu"
Grünwehr 17
95326 Kulmbach
Tel.: 09221/84490
http://www.kommunbraeu.de/
E-mail: info@kommunbraeu.de


Anreise
Kulmbach liegt in der Mitte des Regierungsbezirkes Oberfranken, etwa 25 Kilometer nordwestlich von Bayreuth. Von Nürnberg aus gut 100 Kilometer, von München ca. 250 Kilometer.

Freizeittipp

"Man sollte sich unbedingt Kulmbach anschauen. Mit seinen Türmen und Kirchen, Häusern und Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die Stadt, sie ist fast 1000 Jahre alt, hat einiges zu bieten. Zum Beispiel ihr Wahrzeichen, die Plassenburg. Im 12. Jahrhundert erbaut von den Herzögen von Andechs-Meranien. Heute sind da mehrere Museen untergebracht, zum Beispiel das Deutsche Zinnfigurenmuseum mit ca. 300.000 Einzelfiguren. Der Renaissance-Innenhof gehört zu den schönsten in Deutschland. Hier finden im Sommer Open-Air-Konzerte statt.

Auch noch sehenswert ist das Rathaus am Marktplatz mit seiner Rokokofassade. Am Marktplatz findet übrigens jeden Mittwoch und Samstag ein Wochenmarkt statt. Da können Sie dann auch die Bratwurst probieren, die gehört natürlich zu Kulmbach dazu."


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