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Wandertipp Berchtesgadener Land: Kleiner Barmstein

Ambitonierte Wanderer aufgepasst: Hier kommt ein wahrer Geheimtipp! Der kleine Barmstein im Berchtesgadener Land. Bergführerin und Wanderexpertin Nina Schlesener hat uns eine tolle Route verraten, bei der man sowohl einen luftigen Anstieg wie auch eine alte Ruine entlang der bayerisch-österreichischen Grenze erleben kann.

Stand: 02.06.2021

Wegbeschreibung

Die Wanderung startet in einem entlegenen Ortsteil Berchtesgadens: Scheffau. Ein Kleinod aus nur einem Dutzend Häusern liegt malerisch vor dem grandiosen Bergpanorama des Watzmanns. Wir parken dort das Auto am Wanderparkplatz Mehlweg und starten die Wanderung. Die ersten hundert Meter geht es entlang der Teerstraße, die uns an alten Bauernhöfen und einem wunderschön angelegten Bauerngarten vorbeiführt.

Gleich hinter dem Bauerngarten endet die Teerstraße und es geht über eine malerische Blumenwiese leicht bergab direkt auf den großen und den kleinen Barmstein zu. 

Der große Barmstein zeigt bei diesem Anblick seine markante Südwand, die bei Kletterern sehr beliebt ist, wobei der kleine Barmstein sich noch hinter den Baumwipfeln versteckt. Am Ende der Wiese führt der Weg in einen dichten Buchenwald mit wilden Wurzelwerk, einem kleinen Bach und mehreren Steinfindlingen, die Kinder zum Kraxeln, Toben und Pfützenhüpfen animieren. Wir wandern über den Waldweg, vorbei am großen Barmstein und direkt zum Fuß des kleinen Barmsteins.

Dort trennt sich die Spreu vom Weizen, da der kurze, allerdings anspruchsvolle Anstieg den Wanderern einiges abverlangt. Auf den kleinen Barmstein sollten nur Wanderer mit ausgesprochener Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und einer Portion Mut steigen!

Die ersten Meter sind noch leicht über eine Holztreppe zu bewältigen, mit jedem Höhenmeter steigen allerdings die Anforderungen und der imposante Tiefblick.

Der Gipfel belohnt einen mit einem einzigartigen Blick über das Salzburger Land, die schneebedeckten Berge des Tennengebirges und der Berchtesgadener Berge.

Eine Bank direkt am Gipfel lädt zur Rast ein und wir genießen den einzigartigen Ausblick, der durch die Portion Adrenalin vom Aufstieg noch verstärkt wird.

Der Rückweg zurück zum Wandfuß ist der gleiche und verlangt nochmal äußerste Aufmerksamkeit, um nicht daneben zu steigen.

Am Wandfuß des kleinen Barmsteins angelangt, geht es wieder gemütlich an dessen Südseite über saftige Wiesen in Richtung Burgruine Thürndl. Entlang des Weges sieht man viele Kletterer, die über die steile Südwand kletternd den kleinen Barmstein erklimmen.

Die Ruine Thürndl liegt am Ende eines weiteren Waldstücks, welches wir durchqueren. Die Ruine diente früher als Grenzposten und Verteidigungssitz.

Von der Ruine geht es auf gleichem Weg zurück zum kleinen Barmstein. Dort gabelt sich der Weg und wir nehmen den linken Pfad, um zurück zum Auto zu wandern.

Einkehrtipp

Nina Schlesener: "Ich empfehle wärmstens das Café Oberstein in Scheffau. Die Besitzer Peter und Maikl kochen und bewirten mit viel Liebe und Herzblut. Der Garten rund um die Wirtschaft sowie der Gastgarten sind eine wahre Augenweide und werden von der Besitzerin mit viel Hingabe gepflegt und bestückt. Blumenliebhaber und Kulinarikfans finden hier ein wahres Paradies."

Anspruchsvolle Route

Ohne den Anstieg auf den kleinen Barmstein mit kleinen und großen Kindern sehr leicht machbar, allerdings aufgrund des wurzelreichen Weges nicht mit Kinderwagen.

Der Anstieg auf den kleinen Barmstein ist nur trittsicheren und schwindelfreien Wanderern empfohlen. Für Kinder wäre ein Klettersteigset oder eine Seilsicherung empfehlenswert.

Mittellange Dauer

Die Wanderung ist fünf Kilometer lang und dauert rund drei Stunden. Dabei sind circa 150 Höhenmeter zu überwinden.

Viel Spaß beim Wandern wünschen Nina Schlesener und "Wir in Bayern"!


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