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Wandertipp Historische Tour durch Schongau

"Das Besondere an dieser Tour ist der historische Hintergrund von Schongau und der Besuch im Kasselturm an der Stadtmauer. Hier treffen Sie am Wochenende eine charmante 'Turmhexe' an, die viel spannendes Wissen und einige Funken Magie versprüht", schwärmt Wanderexpertin Nina Schlesener von ihrer Wanderung durch Schongau. Die leichte Tour wird vor allem denjenigen gefallen, die Spaß an Heimatgeschichte haben.

Stand: 23.05.2023 17:22 Uhr | Archiv

Kasselturm | Bild: BR / Nina Schlesener

Wegbeschreibung

Nina Schlesener: "Wir starten direkt im historischen Zentrum von Schongau. Dort parken wir direkt neben der historischen Stadtmauer und gehen durch den Ortskern und in die Fußgängerzone. Die Stadt liegt auf dem Lechumlaufberg und ist ringsum umgeben von der Stadtmauer. Sie war zur Zeit der Römer ein wichtiger Handelsplatz und Knotenpunkt, da sie unweit der Römerstraße nach Augsburg lag. Die historischen Gebäude und die Stadtmauer mit ihren Türmen zeugen noch von dieser Zeit.

Wir haben die Altstadt durchwandert, passieren den bronzenen Hermes und gehen durch den Polizeidienerturm auf die Außenseite der Stadtmauer. Wir biegen links ab und folgen dem Sandweg, worauf kurz danach der Kasselturm erscheint.

Der Kasselturm:

Der markante, historische Turm steht an der südöstlichen Ecke der Stadtmauer. Er erhielt seinen Namen im 19. Jahrhundert, als er in den Besitz des Kasselbräu kam.
Öffnungszeiten: Mai bis Oktober, Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Empfangen werden wir im Kasselturm von Ursula Engelwurz, der Turmhexe. Die liebenswerte 'Hexe' bietet Einblick in die Geschichte Schongaus, in Kräuterkunde und in ganz seltenen Fällen, wenn die Besucher besonders nett sind, bekommen sie einen Schluck ihrer Geheimrezeptur 'Liebeselexir' oder ein Stamperl 'Jungbrunnen'. Ganz verzaubert verlassen wir diesen magischen Ort.

Vom Kasselturm wandern wir weiter entlang der Außenseite der Stadtmauer. Riesige Laubbäume säumen den Weg, der sich idyllisch entlang der Stadtmauer schlängelt.

Am Haupttor angekommen, gelangen wir wieder in die Stadtmauer hinein und steigen die Treppen hoch, um nun direkt auf der Stadtmauer entlang in Richtung Heiliggeistkirche St. Anna und deren Klosterhof zu gelangen. Die knapp 1.600 Meter lange Ringmauer ist fast vollständig erhalten und wir fühlen uns zurückversetzt in alte Zeiten. Am Klosterhof angelangt, führt eine Treppe von der Mauer direkt in die Anlage des Klosterhofes. Hier wachsen viele Heilpflanzen und es sind 63 Rosen gepflanzt, für 63 Frauen, die während der Hexenprozesse verurteilt und zum Teil hingerichtet wurden.

Wir verlassen den Klosterhof in Richtung Stadtkern und erreichen in wenigen Gehminuten unseren wohlverdienten Einkehrtipp, das Ballenhaus. Dieses Haus, welches direkt im Zentrum der Fußgängerzone steht, ist das ehemalige Lager- und Ratsgebäude, in dem früher über Nacht die Waren der Händler lagerten. Heute ist es eine gemütliche Gastwirtschaft mit gut bürgerlicher Küche. Wer nichts Deftiges essen möchte, kann sich an dem großen Kuchenbuffet erfreuen. Nach der ausgiebigen Einkehr gehen wir durch den Ortskern zurück zum Auto."

Anspruch

Nina Schlesener: "Die Tour ist für jeden Wanderer geeignet, von groß bis klein. Sie ist nicht durchgängig mit Kinderwagen begehbar, aber sehr kinderfreundlich für Kinder ab etwa drei Jahren."

Dauer

Nina Schlesener: "Der Weg für die komplette Strecke dauert etwa eineinhalb Stunden."

Einkehrmöglichkeit

Nina Schlesener: "Ich empfehle eine Einkehr im Gasthaus Ballenhaus (Marienplatz 2 in 86956 Schongau). Die Öffnungszeiten sind Montag bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr."

 Viel Spaß auf dieser Tour wünschen Nina Schlesener und "Wir in Bayern"!


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