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Garten Das können Sie im Sommer anpflanzen

Der Wechsel aus Hitze, Gewitter und Starkregen macht in diesem Jahr nicht nur uns zu schaffen, sondern auch unserem Garten. Welche Gartenarbeit steht jetzt an und was lässt sich in der heißen Jahreszeit am besten anpflanzen? Gartenexperte Andreas Modery hat Garten-Tipps für den Sommer.

Stand: 29.06.2022

Der ständige Wechsel von Hitze, Gewitter und Starkregen setzt den Pflanzen und dem Boden zu. Deshalb ist es wichtig, den Boden zunächst zu bearbeiten.

Ungeliebte Beikräuter bekämpfen Sie am besten an warmen Sommertagen durch oberflächliches Harken (mit der Hacke) oder Durchziehen (beispielsweise mit dem Krail). Die so von der Wurzel geschnittenen "Unkräuter" können sogar liegen bleiben.
Mit der Harke betreiben Sie zudem Wassermanagement und der Kapillareffekt wird nachhaltig zerstört. Für die Kapillarität gilt: Je enger eine Röhre ist, umso höher steigt das Wasser.

Gut zu wissen:

Bodenkapillare sind feine Poren im Boden. Durch sie wird Wasser aus dem Boden nach oben (an die Erdoberfläche) transportiert. Das Wasser verdunstet und fehlt dann den Pflanzen.

Stauden-/Ziergarten schneiden

  • Schneiden Sie bei den Stauden (beispielsweise bei Mädchenauge, Spornblume, Storchschnabel, Frauenmantel und Dreimasterblume) Verblühtes, unschön Gewordenes und von Blattkrankheiten befallene Blätter sowie Triebe heraus. Nach dem Rückschnitt lässt der Neuaustrieb nicht lange auf sich warten.
  • Niegeschnitten werden müssen: Pfingstrosen, Tränendes Herz und Maiglöcken. Das Grün dieser Pflanzen assimiliert (im Zuge der Photosynthese produziert) über Monate und speichert in den Knollen Energie für die kommende Saison. Das Laub sollten Sie erst kurz vor dem neuen Austrieb entfernen.

Staudenneupflanzung

  • Zweijährigen Stauden (wie Rittersporn, Iris, Island Mohn und Fingerhut) werden jetzt ausgesät.
  • Bodenvorbereitung: Die Erde im Beet vor dem Pflanzen gut auflockern und alle ungeliebten Wildkräuter entfernen.
  • Ein Pflanzloch ausheben, das doppelt so breit und tief wie der Topf ist.
  • Erde: Hochwertige Balkonerde oder eine Mischung aus Pflanzerde und Sand ins Pflanzloch geben.
  • Vor dem Setzen muss der Wurzelballen gut feucht sein. Deshalb die Pflanze für einige Minuten in einen mithandwarmem Wasser gefüllten Eimer stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  • Beim Einpflanzen unbedingt den Abstand der Pflanzen untereinander (10 bis 20 cm) einhalten.
  • Die Staude mit den Händen gut andrücken.
  • Nach dem Einpflanzen jede Staude mit etwa 2 Liter Wasser kräftig angießen.

Heckenschnitt

Das Triebwachstum der Gehölze ist abgeschlossen. Das macht den Juli zum idealen Zeitpunkt für den Schnitt der Hecken und sonstiger Formgehölze.

Kräuterbeet

Im Sommer können Petersilie, Dill und Kerbel ausgesät werden:
Boden lockern – Saatrillen im Abstand von etwa 25 cm ziehen, Samen 1 bis 2 cm tief in die Erde stecken – mit Erde bedecken – angießen. 
Da Dill und Kerbel Lichtkeimer sind, sollten diese nur leicht mit Erde bedeckt werden. Nach etwa zehn Tagen fangen sie an auszutreiben. Dill ist einjährig.

Gemüsebeet

Im Gemüse- oder Hochbeet kommt im Sommer die zweite Gemüse-/Salatmannschaft zum Zuge:

  • Nach der Ernte von Kohlrabi wird Salat angepflanzt.

Vorsicht bei der Aussaat von Salatsamen:

Bringen Sie Salatsamen im Sommer nur am Abend aus! Dem im Gegensatz zu fast allen Gemüsearten keimt der Salat nicht bei höheren, sondern tieferen Temperaturen besser. Bei Temperaturen über 18°C tritt beim Salatsamen eine Keimhemmung ein. Deshalb sollte Salat grundsätzlich nur abends ausgesät werden. Die Nachtkühle und das reichliche Angießen sorgen für eine rasche Keimung. Daher ist es manchmal besser, ein paar Tage bis zum Wetterumschwung (kühle und regnerische Tage) zu warten.

  • Nach der Ente von Spinat kommt Feldsalat.
  • Ausgesät werden können im Sommer ansonsten noch Buschbohnen, Erbsen, Rettich und Radieschen.

Obstgarten: Erdbeeren

Bis August dürfen Garten-Erdbeeren für die nächste Saison gesetzt werden, die Sie dann im kommenden Jahr ernten können. Schon im ersten Standjahr geben sie dann einen guten Ertrag. Mehrmals tragende Sorten können von August bis September in den Boden gesetzt werden, während Monats- und Klettererdbeeren am besten im Frühjahr gepflanzt werden.

Das Pflanzloch muss so tief sein, dass die Wurzeln ohne Stauchung in ihm Platz finden. Setzen Sie die Pflanze so, dass sich das Herz in Höhe der Erdoberfläche befindet.

Viel Freude bei der Gartenarbeit wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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