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Pflanzen So pflanzen und pflegen Sie Rosen im Herbst

Herbstzeit ist die beste Zeit für die Pflege von Rosen! Jetzt können Sie sie problemlos ein- und umpflanzen. Denn sie wachsen im feuchten Boden gut an und starten früher in die Saison. "Wir in Bayern"-Gartenexpertin Brigitte Goss hat die wichtigsten Tipps für Sie.

Stand: 27.10.2022

Blühende Rosen | Bild: BR / Brigitte Goss

Rosen gehören zu den schönsten Pflanzen im Garten. Im Spätherbst bis in den Winter ist die beste Zeit, sie zu pflanzen oder umzupflanzen.

Rosen brauchen einen sonnigen Standort. Allerdings wurde es einigen Rosensorten in den vergangenen Jahren in der Sonne so heiß, dass die Blüten verbrannt sind. Andererseits kann es den Rosen auch zu schattig werden, wenn beispielsweise Gehölze wachsen und ihnen die Sonne so stark nehmen, dass sie nicht mehr blühen können. Ein passender Platz ist also gefragt. Kein Problem! Denn Rosen können auch noch viele Jahre nach der Pflanzung im Garten umziehen.

Umpflanzen der Rosen

Abschneiden abgestorbener Triebe

Stechen Sie rund um die Rose im Abstand von etwa 30 Zentimetern und mindestens spatentief oder tiefer ein und lösen sie die Hauptwurzel aus der Erde. Mit dem Ausstechen bleibt im Wesentlichen die Hauptwurzel in einer Länge von etwa 30 bis 40 Zentimetern erhalten. Schneiden Sie verletzte Wurzeln zurück. Obwohl die freiliegenden Wurzeln sehr robust aussehen, sind sie empfindlich. Deshalb sollten Wurzeln, die nicht sofort wieder eingepflanzt werden, in feuchte Jutesäcke eingeschlagen oder bis über die "Veredelungsstelle" in einen Eimer mit Wasser gestellt werden. Lassen Sie die wurzelnackten Rosen nicht länger als einen Tag im Wasser stehen, sonst fangen die Wurzeln an abzusterben.

Gut zu wissen:

Die "Veredelungsstelle" befindet sich bei Rosen (außer bei Stammrosen) knapp oberhalb der Wurzeln. Dabei handelt es sich um eine verdickte Stelle, an der oberhalb die Triebe entsprießen. Triebe, die unterhalb dieser Verdickung wachsen, sind in der Regel Wildtriebe und nicht erwünscht.

Einpflanzen der Rosen

Veredelungsstelle einer Rose in der Erde

Bringen Sie die Rose so schnell wie möglich in die Erde. Graben Sie dort ein tiefes Pflanzloch. Die Veredelungstelle sollte mindestens fünf Zentimeter unter der Erde liegen. Stellen Sie die Rose in das Loch und füllen Sie es mit Erde auf. Geben Sie keinen Dünger und treten Sie die Rose nicht an. Formen Sie einen Graben um die Rose, so dass das Wasser nicht abfließen kann. Wässern Sie gut ein.

Wenn am Pflanzort bereits eine Rose stand

Rosen hinterlassen im Boden Ausscheidungen, die nachfolgende Rosen im Wachstum hemmen. Graben Sie in diesem Fall ein Pflanzloch mit einer Größe von 50 x 50 x 50 cm aus und ersetzen Sie die Erde. Sie können Gartenerde, aber auch Rosenerde aus dem Fachhandel verwenden. Pflanzen Sie im nächsten Jahr Tagetes (Studentenblumen) als Pflanzpartner, denn sie regenerieren den Boden.

Rosen im Herbst kaufen

In Rosenbaumschulen werden die Rosen nach dem Laubfall gerodet beziehungsweise ausgestochen. Die sogenannten wurzelnackten Rosen gehen dann mit eingekürzten Trieben und Wurzeln auf den Weg zur Verkaufsgärtnerei oder zum Kunden. Ohne Erde und Topfballen lassen sie sich leicht und kostengünstig transportieren.

Winterschutz für Rosen

Winterschutz mit Reisig

Frisch gepflanzte Rosen benötigen im Herbst wie auch im Frühjahr besondere Aufmerksamkeit. Damit die Rosentriebe nicht austrocknen, empfiehlt es sich zumindest nach der Pflanzung, die Rosen etwa 15 Zentimeter hoch mit Erde anzuhäufeln. Dies schützt vor Frost und der austrocknenden Wintersonne.
Wenn die ersten zwei Winter überstanden sind, ist ein Schutz aus Fichtenreisig ausreichend. Immer vorausgesetzt, dass sich die Veredelungsstelle mindestens fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche befindet. Lediglich bei Edelrosen ist der jährliche Mehraufwand des Anhäufelns sinnvoll. Eingepackt in Rindenmulch und Reisigzweige kommen Edelrosen sicherer und gesünder über den Winter.

Mäuseschutz

In schneereichen Wintern klagen viele Freizeitgärtner über Verluste durch Mäusefraß. Unter der Schneedecke suchen die Mäuse Nahrung und knabbern auch an den Rinden der Rosen. Kleine Ursache mit großer Wirkung: viele Rosen sterben ab! An mäusekritischen Standorten können Wühlmauskörbe gute Dienste leisten. Hundertprozentigen Schutz bieten sie jedoch nicht.

Gut zu wissen:

Ein Wühlmauskorb ist eine Schutzhülle aus Drahtgeflecht. Er soll die Pflanzen unter der Erde vor Verbissschäden am Wurzelwerk schützen. Sie können einen Wühlmauskorb fertig kaufen oder in der benötigten Größe aus Maschendraht selbst basteln.

Sonderfall Hochstämmchen

Rosenhochstämmchen sind sensible Grazien, die einen Schutz vor Wind, Sonne, Schneebruch und Frosteinwirkung benötigen. Stabilität schafft ein Stützstab, der eine Schneelast trägt und vor starken Winden schützt. Holzwolle, Jute, Schafwolle oder Wollvliesstreifen eignen sich als Verpackungsmaterial für die empfindliche Veredelungsstelle, die sich im Inneren der Krone befindet. In jedem Fall sollte das Material atmungsaktiv sein. Schneiden Sie die Rosenkrone nur so weit zurück, dass Sie die Triebe bequem mit einem Winterschutzvlies einpacken können. Das Vlies wird unterhalb der Krone zusammengebunden. Schützen Sie den Stamm ebenfalls mit Vlies oder einer Strohmatte vor der Wintersonne.

Sonderfall Rosen im Balkongarten

Rosen können einige Jahre in einem Kübel gut gedeihen, doch im Winter fehlt ihnen der Schutz der wärmenden Erde im gewachsenen Boden. Wenn die Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius fallen, sollten Sie die Kübel an eine geschützte Hauswand stellen. Packen Sie die Töpfe und die Pflanze locker mit einem dicken Vlies ein. Achten Sie im Winter darauf, dass der Topfballen nicht austrocknet und gießen Sie ab und zu an frostfreien Tagen. Schneiden Sie wenn möglich die Rosen erst im Frühjahr zurück.

Viel Freude mit Ihren Rosen wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!


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