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Garten Green Hacks – die besten Pflegetipps für Zimmerpflanzen

Draußen ist es kalt und in den Wohnungen werden fleißig die Heizungen aufgedreht. In der kalten Jahreszeit haben es Zimmerpflanzen da nicht leicht. Doch mit ein paar einfachen Hausmitteln können Sie ihnen besser durch den Herbst und Winter helfen. Tipps von Gartenexperte Andreas Modery.

Stand: 26.10.2021 | Archiv

Jemand gießt eine Zimmerpflanze. | Bild: BR/Julia Müller

Ob Monstera, Drachenbaum oder Palme & Co. - für Zimmerpflanzen ist der Herbst und Winter eine schwere Zeit. Schließlich macht ihnen in diesen Monaten einiges zu schaffen:

  • trockene Heizungsluft
  • kürzere Tage - geringere Lichtzufuhr → geringere Photosyntheseproduktion (Umsetzung von Licht, Wasser und Kohlendioxid in Sauerstoff und Zucker) → Schwächung der Widerstandskraft im Kampf gegen Krankheiten und Schädlingen

Die Zeit zwischen Oktober und März ist für viele Zimmerpflanzen eine sogenannte Ruhephase. Das bedeutet, dass das Wachstum über diesen Zeitraum stagniert. Die Pflanzen schalten einen Gang runter. Doch mit ein paar einfachen Hausmitteln, den sogenannten Green Hacks, können Sie Ihre Zimmerpflanzen in dieser Zeit unterstützen.

Hausmittel für Zimmerpflanzen im Herbst und Winter

Hausmittel zum Düngen: Kaffeesatz

Geeignet für:
Hortensien, Azaleen, Kamelien, Farne, Zitruspflanzen

Inhaltsstoffe:
Stickstoff – Phosphor - Kalium - Gerbsäuren

Wirkung:
Der pH-Wert der Blumenerde wird reguliert – leicht saure Blumenerde

Düngen:
einmal im Herbst und dann wieder im Frühjahr

Und so geht es:
Einfach den Kaffeesatz (höchstens 1 Kaffeelöffel) in die obere Erdschicht einarbeiten. Am besten können Sie den Kaffeesatz verteilen, wenn Sie eine Gabel verwenden und ihn damit leicht einarbeiten. Der Boden wird dadurch aufgelockert und das Wasser gespeichert. Wichtig: Der Kaffeesatz muss für das Einarbeiten kalt und absolut trocken sein.

Extra-Tipp:

Kaffeesatz ist im Gießwasser wegen Schimmelbildung nicht ideal. Besser ist kalter Kaffee mit Wasser verdünnt (Mischverhältnis 1:1).

Hausmittel zur Pflanzenstärkung: Tee

Ob Blätter oder Beutel – für die Reste dieses Trinkgenusses haben Zimmerpflanzen immer eine Verwendung.

Inhaltsstoffe:
Teein

Wirkung:
Teeblätter senken den Säuregrad der Erde (dieser ist meist zu hoch, da mit kalkhaltigem Wasser gegossen wird), sorgen für eine bessere Pflanzenvitalität und können Krankheiten eindämmen. Wachstum und Widerstandskraft werden dadurch gefördert.

Und so geht es:
In flüssiger Form können Sie Tee zum Gießen oder Besprühen verwenden.
In fester Form (beispielsweise getrocknete Teeblätter aus dem Teebeutel) können Sie Tee mit der Gabel in die Erde einarbeiten.

Geeigneter Tee:

  • Grüner Tee: fördert die Erdstruktur
  • Kräutertee: stärkt die Pflanze
  • Kamillentee: hilft bei leichtem Schimmelbefall

Hausmittel für Pflanzenwachstum: Mineralwasser

Unser Mineralwasser besitzt ein hohes Maß an Nährelementen. Deshalb fördert es das Wachstum der Zimmerpflanzen.

Gut zu wissen:

Die Kohlensäure (Gas) im Wasser stört die Zimmerpflanzen überhaupt nicht. Zur Fotosynthese benötigen sie selbst CO2. Für das Gießen kommt somit sowohl stilles als auch kohlensäurehaltiges Wasser in Frage. Selbstverständlich können Sie auch abgestandenes Wasser verwenden.

Hausmittel für weiches Gießwasser

Das kalkhaltige, harte Leitungswasser ist für unsere Zimmerpflanzen (insbesondere Kamelie und Azalee) nicht gut. Mit kleinen Tricks kann aber Abhilfe geschaffen werden:

  • erkaltetes Wasser aus der Wärmflasche verwenden
  • Säckchen (alte Socke, Damenstrumpf) mit Rhododendronerde oder Rindenmulch über Nacht in die Gießkanne hängen
  • ein Spritzer Zitronensaft oder Essig ins Gießwasser geben (1 Teelöffel auf 1 Liter Wasser)

Hausmittel gegen Schädlinge: Spiritus-Seifenlauge

Im Winter sind Zimmerpflanzen für Schädlinge ein ideales Angriffsziel: Blattläuse, Wollläuse und andere Schädlinge machen sich über die geschwächten Zimmerpflanzen her.

Das brauchen Sie:

  • 1 Schuss Spülmittel oder einfache Seife (nicht parfümiert)
  • 1 Esslöffel Spiritus
  • 1 Liter handwarmes Wasser

Zubereitung:

  • Spülmittel ins handwarme Wasser geben, Spiritus hinzufügen und vorsichtig vermischen
  • Sie können als Zusatz auch ein paar Lavendelblüten beifügen.
  • Ungefähr 15 Minuten durchziehen lassen

Anwendung:

Die Pflanzen damit sanft besprühen. Vergessen Sie aber nicht die Blattunterseiten. Diese Sprühaktion drei Wochen lang alle drei Tage wiederholen.

Hausmittel für schwach blühende Bromelien

Die Bromelie blüht ohnehin schon sehr selten, im Winter aber eigentlich gar nicht. Damit sie dennoch hin und wieder blüht, können Sie der Bromelie einfach eine alte Plastiktüte überstülpen, einige Luftlöcher hineinstechen und einen Apfel hinzugeben. Der Apfel "altert" langsam und gibt dabei Gase ab, vor allem Ethylen. Das nimmt die Bromelie auf, was wiederum ihr Wachstum fördert.

Wellnesstipp für Zimmerpflanzen

Balsam für jede geschwächte Zimmerpflanzenseele ist auch, wenn Sie dem Sprühwasser einen Spritzer Lavendel- oder Teebaumöl hinzufügen. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihre Zimmerpflanze nicht "erschrecken". Nehmen Sie daher kein zu kaltes und am besten abgestandenes Wasser.

Bloß nicht! Asche und Öl - Hausmittel, die Sie heute nicht mehr verwenden sollten

Viele Hausmittel aus früheren Zeiten haben sich bis heute gehalten. Leider gibt es aber auch Hausmittel, die sich seit Jahrzehnten halten, die aber den Zimmerpflanzen nicht guttun, beispielsweise:

  • Blätter der Zimmerpflanzen hin und wieder mit Öl abzuwischen, damit sie staubfrei und glänzend sind. Aber: Öl verstopft die Poren. Damit nimmt man also der Pflanze die Möglichkeit zum Atmen. Die Pflanzen leiden, verkümmern und gehen langsam ein. Besser ist es stattdessen, die Blätter mit Bier abzuwischen. Das stärkt die Pflanzen und bringt die Blätter auch zum Glänzen.
  • Asche zum Düngen verwenden. Als Dünger kann eigentlich nur Holzasche von unbehandeltem Holz verwendet werden – und nicht etwa die Reste aus dem Aschenbecher oder aus dem Kamin. Verwenden Sie es nur, wenn Sie wissen, welches Holz verbrannt wurde.

Viel Freude mit Ihren Zimmerpflanzen wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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