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Kräuter Heilen mit Knoblauch

Knoblauch ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Dabei gehört er eigentlich auch in jede Hausapotheke. Kräuterexpertin Monika Engelmann erklärt, warum diese Knolle so gesund ist und verrät drei Rezepte mit Knoblauch.

Stand: 24.01.2022 | Archiv

Knoblauch  | Bild: mauritius images / Westend61 / Doris.H

Knoblauch wird seit etwa 6.000 Jahren kultiviert. So stand er im alten Ägypten neben Zwiebel und Lauch beim Pyramidenbau auf dem Speisezettel der Bauarbeiter und sorgte für gesunde, wohl genährte Handwerker. Fiel die gewohnte Portion des gesunden Gemüses etwas klein aus, konnte es schon zum Streik der Belegschaft kommen - das dokumentiert zumindest ein Papyrus aus dem Jahr 1.000 v. Christus.
Griechische Heilkundige verordneten Knoblauch als harntreibendes Mittel, zur Vertreibung von Darmgewürm und auch bei Zahnschmerzen. Durch die Römer gelangte der Knoblauch in das nördlichere Europa. Karl der Große befürwortete den Anbau von Knoblauch für alle gut geführten Landgüter.
Knoblauch wurde ein gern genutztes Volksheilmittel, wie etwa zur Behandlung von Wunden, als Wehenmittel und als Schutz gegen die Pest, böse Geister und Hexen. In dieser Zeit prägte sich der Spruch: "Esst Knoblauch und Bibernell, dann sterbet ihr nit so schnell!"

Eigenschaften von Knoblauch

  • Knoblauch wirkt gegen Bakterien, Pilze und Viren
  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
  • immunstimulierend
  • blutdrucksenkend
  • blutverdünnend
  • entblähend

Um eine heilkundlich relevante Wirkung zu erzielen, sollten täglich etwa 2 bis 3 Knoblauchzehen gegessen werden. Frischer Knoblauch ist inhaltsstärker und wirksamer als getrockneter.

Gut zu wissen:

Bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten sollten Sie eine geplante Knoblauchkur unbedingt mit dem Arzt besprechen.
Manche Menschen reagieren beim übermäßigen Genuss von Knoblauch mit Magenbeschwerden. In diesem Fall sollten Sie die Knoblauchmenge reduzieren oder keinen Knoblauch mehr verzehren.

Einsatzgebiete von Knoblauch

Auch heute noch wird der Knoblauch gegen etliche Beschwerden eingesetzt:

  • zur unterstützenden Behandlung des Herz-Kreislauf-Systems
  • zur Behandlung von Arteriosklerose
  • zur verbesserten Durchblutung der Gefäße
  • gegen Bluthochdruck
  • zur Senkung der Blutfette
  • bei bakteriellen Darminfektionen mit Durchfall und Blähungen oder Wurmbefall
  • zur Stärkung des Immunsystems
  • bei Atemwegserkrankungen
  • äußerlich angewendet: bei Hühneraugen, Warzen und Muskelschmerzen

Tipps gegen Knoblauchgeruch

Gegen Knoblauchgeruch ist nahezu kein Kraut gewachsen. Allerdings kann es helfen, frische Petersilie, Minze oder Ingwer zu essen oder Milch zu trinken. Auch das Kauen von Kardamom oder Kaffeebohnen kann den Geruch mindern.
Knoblauchgeruch an den Händen bekommen Sie mit einer sogenannten Edelstahlseife wieder ab.

Heilsame Rezepte mit Knoblauch

Erkältungsbrot mit Knoblauch und Thymian

Wirkung

  • wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilzen
  • entzündungshemmend
  • immunstärkend
  • auswurffördernd
  • lindert den Hustenreiz

Zutaten

  • 1 Scheibe Brot
  • Honig
  • 2 EL frische Thymianblättchen
  • ½ Bio-Knoblauchzehe

Zubereitung
Thymian und Knoblauch mit einem scharfen Messer fein hacken. Brot mit Honig bestreichen. Thymian und Knoblauch drüberstreuen.

Anwendung
In der Erkältungszeit präventiv 1 bis 2 Scheiben täglich oder bei den ersten Erkältungssymptomen 3x täglich eine Scheibe Erkältungsbrot essen.

Verjüngende Knoblauch-Zitronen-Kur

Wirkung

  • wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilzen
  • entzündungshemmend
  • immunstärkend
  • verjüngend
  • kräftigend
  • blutverdünnend
  • positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-System

Zutaten

  • 6 frische Bio-Knoblauchzehen
  • 1 Bio-Zitrone
  • 150 ml Wasser

Zubereitung
Den Knoblauch schälen. Die Zitrone waschen und Zesten abziehen, dann die Zitrone schälen und in grobe Stücke schneiden. Knoblauch, Zitrone und Zesten im Blitzhacker mit etwas Wasser mixen. Den Brei mit dem restlichen Wasser langsam erhitzen, aber nicht kochen. In ein sauberes Schraubglas füllen und kühl aufbewahren.

Anwendung
Bei Bedarf als etwa zwei- bis dreiwöchige Kur täglich ein Schnapsgläschen davon trinken. Sollte es zu sauer schmecken, den Knoblauch-Zitronen-Saft mit einem Glas Wasser verdünnt einnehmen.

Haltbarkeit
Gekühlt etwa eine Woche haltbar.

Tibetanische Knoblauch-Tinktur

Wirkung

  • wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilzen
  • entzündungshemmend
  • immunstärkend
  • verjüngend
  • kräftigend
  • positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-System

Zutaten

  • 350 g Bio-Knoblauch
  • 250 ml hochprozentiger (Trink-)Alkohol 70 % vol. – erhältlich in Apotheken (ansonsten Doppelkorn)
  • 200 ml Pipettenflasche

Zubereitung
Den Knoblauch schälen und mit Hilfe eines scharfen Messers möglichst fein schneiden. In ein sauberes Schraubglas füllen und mit Alkohol übergießen. Etwa 10 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen, dabei gelegentlich aufschütteln. Sollte sich die Flüssigkeit blau-grünlich verfärben – keine Sorge, alles okay! Anschließend durch ein feines Sieb abgießen und in die Pipettenflasche füllen.

Anwendung
Die Knoblauch-Tinktur nach folgendem Schema etwa 30 Minuten vor dem Essen in einem Glas Wasser verdünnt einnehmen:

  1. Tag: 1-2-3 (morgens 1 Tropfen, mittags 2 Tropfen, abends 3 Tropfen)
  2. Tag: 4-5-6
  3. Tag: 7-8-9
  4. Tag: 10-11-12
  5. Tag: 13-14-15
  6. Tag: 15-14-13
  7. Tag: 12-11-10
  8. Tag: 9-8-7
  9. Tag: 6-5-4
  10. Tag: 3-2-1

Ab dem 11. Tag 3 x täglich 25 Tropfen einnehmen bis die Tinktur komplett aufgebraucht ist.
Es wird empfohlen, diese tibetanische Knoblauch-Tinktur als Kur nur alle fünf Jahre anzuwenden.

Haltbarkeit
Kühl und dunkel aufbewahrt hält die Tinktur etwa ein Jahr.

Achtung:

Die Knoblauch-Tinktur eignet sich nicht für Schwangere, Stillende, Kinder und alkoholkranke Menschen!

"Bleiben Sie gesund!" wünschen Ihnen Monika Engelmann und "Wir in Bayern"


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