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Haut Welcher Hauttyp bin ich?

Wissen Sie, welcher Hauttyp Sie sind? Das sollten Sie, denn nur eine auf den individuellen Hauttyp abgestimmte Reinigung und Pflege unterstützt unsere Haut in ihrer wichtigen Funktion als Schutzbarriere. Tipps von Hautärztin Dr. Monique Stengel, wie Sie Ihren Hauttyp bestimmen und Ihre Pflege danach ausrichten können.

Stand: 16.05.2022

Hautpflege | Bild: dpa-Bildfunk/Murnauer Markenvertrieb GmbH

Die Kenntnis des eigenen Hauttyps hilft bei der Auswahl der richtigen Hautreinigung und -pflege. Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Hauttypen: Normale, Misch-, fettige und trockene Haut.

Normale Haut

Bei normaler Haut werden Fett und Feuchtigkeit in einem optimalen Verhältnis gebildet. Sie sieht gesund und rosig aus, ist weder schuppig noch fettig.
Da normale, gesunde Haut im Gleichgewicht ist, reagiert sie auf äußere Einflüsse ausgewogen, spannt und juckt also beispielsweise nicht nach der Reinigung.

Pflegetipps:

  • Gesunde Haut ist unkompliziert. Eine abendliche Gesichtsreinigung mit Wasser ist ausreichend.
  • Wer möchte, kann auch ein mildes Reinigungsmittel verwenden, beispielsweise eine pH-neutrale Reinigungslotion.
  • Nach der Reinigung kann eine Feuchtigkeitspflege aufgetragen werden.

Pflegefehler:

  • Übertreiben Sie nicht bei der Pflege normaler, gesunder Haut, also „überpflegen“ Sie sie nicht.

Mischhaut

Als Mischhaut wird eine eher fettige Gesichtshaut bezeichnet. Charakteristisch sind ein ölig glänzender Stirn-, Nasen- und Kinnbereich, die sogenannte T-Zone. Mischhaut weist große Poren, Fettglanz und Unreinheiten in der T-Zone auf, da hier die Talgdrüsenaktivität besonders hoch ist. Die Wangenpartie ist dagegen eher feinporig, trocken und kann spannen. Die Körperhaut ist in der Regel normal oder trocken. Die Haare fetten schnell.

Pflegetipps:

  • Verwenden Sie spezielle Produkte, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mischhaut abgestimmt sind.
  • Es müssen aber keine unterschiedlichen Produkte für die T-Zone und die Wangen angewendet werden.

Pflegefehler:

  • Die T-Zone nicht mit fettigen, reichhaltigen Cremes eincremen, nur weil die Wangen trocken sind und spannen. Die T-Zone braucht eine eher leichte, wasserhaltige und fettarme Pflege.
  • Auch bei diesem Hauttyp mit der Pflege nicht übertreiben, also nicht überpflegen, damit sich keine periorale Dermatitis mit roten und schuppenden Arealen um die Mund- oder seltener auch die Augenpartie entwickelt.

Fettige Haut

Fettige Haut glänzt und ist großporig. Es kommt durch eine gesteigerte Talgdrüsenaktivität zur vermehrten Talgproduktion. Kann der Talg nicht richtig abfließen, sind verstopfte Poren mit Mitessern und Pickeln, also eine Akne, die Folge. Begleitet wird fettige Haut meist von fettigem Kopfhaar und häufig auch fettig schuppender Kopfhaut.

Pflegetipps:

Hautreinigung und -pflege bei fettiger, unreiner Haut zielen in erster Linie auf eine Regulierung der Talgproduktion und die Verhinderung der Entstehung von Mitessern ab.

  • Grundsätzlich sollte jede Haut und insbesondere fettige, unreine Haut abends vom Tag gereinigt werden, um Schmutzpartikel, überschüssigen Talg und Zellrückstände zu entfernen.
  • Zur Hautreinigung eignen sich milde, seifenfreie Reinigungsmittel (Syndets) mit physiologischem pH-Wert. Bei fettiger Haut ist ein Reinigungsgel empfehlenswert.
  • Produkte mit Salicylsäurereduzieren die Talgproduktion, erleichtern die Ablösung toter Hornschüppchen und helfen damit, verstopfte Poren zu befreien. Gleichzeitig wirkt Salicylsäure entzündungshemmend, was bei unreiner Haut zu einem ebenmäßigeren Hautbild führt.
  • Bei fettiger, unreiner Haut nach der Reinigung eine feuchtigkeitsspendende, fettfreie Pflege mit einem hohen Wasseranteil wie ein Fluid oder Serum auftragen. Gut geeignet sind sogenannte nicht-komedogene Pflegeprodukte, weil sie die Bildung von Mitessern nicht fördern.
  • Auch bei Verwendung von Make-up und Puder auf nicht-komedogene Produkte zurückgreifen.

Pflegefehler:

  • Fettige Haut nicht noch zusätzlich mit fetten Cremes belasten, sonst können Sie sich eine Kosmetika-Akne heranzüchten.

Trockene Haut

Trockene Haut entsteht durch eine verminderte Talgsekretion oder eine verstärkte Entfettung der Haut und ist durch einen Mangel an Fett und Feuchtigkeit gekennzeichnet. Sie ist feinporig und matt. Grundsätzlich ist trockene Haut empfindlicher als die anderen Hauttypen und kann Juckreiz, Schuppungen, Risse, Rötungen und ein Spannungsgefühl nach der Reinigung aufweisen.

Pflegetipps:

  • Empfehlenswert sind eine rückfettende, feuchtigkeitsspendende tägliche Basispflege und fettende Badezusätze sowie eine schonende und kurze Hautreinigung mit lauwarmem Wasser.
  • Zur Reinigung kann eine Reinigungsmilch oder ein -öl verwendet werden. Empfehlenswerte Inhaltsstoffe bei trockener Haut sind unter anderem Harnstoff, Glycerin, Milch- oder Hyaluronsäure, da diese helfen, Feuchtigkeit in der Haut zu binden.
  • Gerade bei trockener Haut sollten Sie gut verträgliche Cremes ohne mögliche hautreizende Inhalte (Irritanzien) wie Konservierungs- oder Duftstoffe und Emulgatoren anwenden.
  • Je trockener die Haut, desto fettreicher darf die Creme sein.
  • Wasser-in-Öl-Emulsionen mit einem hohen Fettanteil sind den Öl-in-Wasser-Emulsionen bei trockener Haut vorzuziehen.

Pflegefehler:

  • Vermeiden Sie häufiges Duschen und übermäßige Seifenanwendung gerade bei trockener Haut.
  • Keine austrocknenden Präparate wie gewöhnliche Seifen und alkoholhaltige Gesichtswasser anwenden.
  • Keine rauen, mechanischen Peelings anwenden. Bei trockener Haut besser ein Enzympeeling verwenden, das abgestorbene Hautschüppchen auf sanfte Weise entfernt.

Im Laufe des Lebens kann sich der Hautzustand aufgrund verschiedener Faktoren ändern. So haben viele Jugendliche hormonell bedingt in der Pubertät eine eher fettige, unreine Haut, in höherem Lebensalter überwiegt oft der trockene Hauttyp.


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