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Pflanzen Herbstgarten: Dieses Gemüse und Obst können Sie jetzt anpflanzen

Der Sommer geht zu Ende, doch das Gartenjahr noch lange nicht! Der Herbst ist die perfekte Zeit, um im Garten oder auf dem Balkon neue Gemüsesorten auszubringen, die Sie vor dem Winter noch ernten können. Auch bietet sich die beste Möglichkeit, Heidelbeeren anzupflanzen. Was Sie dabei beachten sollten, zeigt "Wir in Bayern"-Gartenexpertin Brigitte Goss.

Stand: 08.09.2022

Bauerngarten im Herbst | Bild: BR / Brigitte Goss

Im September beginnt die Pflanzzeit für einige Herbst- und Wintergemüse. Nach dem heißen und in vielen Regionen sehr trockenen August wächst das Gemüse auch bei kühleren Temperaturen gut. Für Gärtner gilt inzwischen: Der September ist der neue August.

Gemüse für den Herbstgarten

Alle Gemüsearten mit einer kurzen Kulturdauer von sechs bis acht Wochen können Sie Mitte September noch anpflanzen, da sich die Gartensaison mittlerweile bis in den November hineinziehen kann. Sogar Kopfsalat kann als Jungpflanze noch gesetzt werden.

Für die Ansaat sind jetzt Feldsalat, Spinat oder „Babyleaf“-Salate zu empfehlen. Feldsalat und Spinat sind Klassiker und hervorragende Nachkulturen, wenn die Beete abgeerntet sind. Unter Babyleaf versteht man Gemüsearten, die eigentlich als große Pflanzen mit einer langen Kulturzeit geerntet werden, aber schon als kleine Jungpflanzen gegessen werden können. Dazu gehören auch Rote Bete, Mangold und verschiedene Kohlarten. Alle lassen sich übrigens auch gut im Balkonkasten ansäen und im Herbst und Winter ernten.

Feldsalat: So wird die Ansaat ein Erfolg

Feldsalat im Winter

  • Immer ganz frisches Saatgut verwenden. Die Keimfähigkeit des Feldsalats lässt schon ein Jahr nach der Samenernte nach. Am besten lassen Sie im Frühjahr einige Pflanzen stehen und Samen bilden. Im Herbst geht das Saatgut dann von alleine auf.
  • Feldsalat ist ein Dunkelkeimer und sollte einen Zentimeter mit Erde abgedeckt und leicht angedrückt werden.
  • Das Saatgut darf bei der Keimung auf keinen Fall austrocknen. An warmen und trockenen Tagen am besten mit einem Vlies abdecken, das vor Austrocknung schützt. Dann heißt es Geduld haben, denn an sehr warmen Tagen keimen die Samen schlecht.

Spinat: So wird die Ansaat ein Erfolg

Spinat

  • Die Samen nicht zu dicht säen.
  • Mindestens einen Zentimeter mit Erde abdecken, damit das Saatgut nicht austrocknet.
  • Achten Sie auf die Wahl der richtigen Sorte für die Aussaat im September.

Babyleaf: So wird die Ansaat ein Erfolg

  • Die Samen nicht zu dicht säen.
  • Leicht mit Erde abdecken.

Dieses Obst können Sie im Herbst noch pflanzen: Heidelbeeren

Heidelbeeren

Nach den Erdbeeren entwickeln sich die Heidelbeeren zum beliebtesten Beerenobst in Deutschland. Jeder Deutsche isst ein Kilogramm Heidelbeeren im Jahr. Diese Menge kann man auch vom eigenen Strauch ernten. Sie sollten allerdings einiges beachten, wenn Sie die Beeren selbst anbauen möchten.

Was ist der Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren?

Es gibt keinen. Hier handelt es sich um zwei Bezeichnungen für ein und dieselbe Frucht – je nach Region werden die Beeren entweder Blau- oder Heidelbeeren genannt.

Pflanzung der Heidelbeeren

Heidelbeeren brauchen saure und humose Erde mit einem pH-Wert 5. Doch in Bayern und in den meisten Gegenden im deutschsprachigen Raum kommen diese Bodenverhältnisse nicht natürlich vor.
Bewährt hat sich deshalb, die Heidelbeeren in großen, breiten Kübeln mit einem Fassungsvermögen von bis zu 60 Liter in saurer Erde anzubauen. Breite Mörtelkübel sind für die Flachwurzler hervorragend geeignet. Zwergsorten, wie ´Emil´, ´Putte´ oder ´North Country´ wachsen auch in breiten Töpfen mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern. Die Gefäße brauchen einen guten Wasserabzug. Deshalb sollten in die Kübel ausreichend viele und große Löcher gebohrt werden.

Heidelbeeren mulchen

Erde: Den Bedürfnissen der Heidelbeeren entspricht Rhododendronerde. Sie ist humos, durchlässig und vor allem sauer. Erdbeer- oder Beerenerde ist ebenfalls geeignet. In Töpfen mit 10 bis 20 Litern Fassungsvermögen können die Pflanzen viele Jahre stehen.

Standort: An einem sonnigen Platz bilden Heidelbeersträucher die meisten Früchte. Halbschatten vertragen sie auch gut.
Achtung! Die Kübel dürfen in der (Sommer-)Hitze nicht zu stark aufheizen. Deshalb die Kübel, wenn möglich, bis knapp unter den Rand im Boden eingraben.

Dünger: Frisch gepflanzte Heidelbeeren brauchen die ersten drei Monate keinen zusätzlichen Dünger. Salzhaltige beziehungsweise mineralische Dünger sollten Sie nicht verwenden. Ebenso keinen Kompost und Mist, beide enthalten zu viel Kalk. Im Folgejahr versorgen Sie die Pflanzen am besten mit Rhododendron-, Beeren- oder Zitrusdünger. Beachten Sie dabei die Anwendungsempfehlungen auf der Verpackung.
Tipp: Bei der Aufnahme der Nährstoffe werden die Heidelbeeren von Mykorrhizapilzen und Bakterien unterstützt. Diese Bodenlebewesen können Sie mit einer Mulchschicht aus Sägespänen fördern.

Gießen: Am besten gießen Sie die kalkempfindlichen Pflanzen mit Regenwasser.

Pflege: Die Pflanze ist winterhart und braucht im Winter keinen besonderen Schutz. Entfernen Sie nach Möglichkeit alle zwei bis drei Jahre die ältesten Triebe.

Beerenzeit: je nach Sorte: Juli bis August des darauffolgenden Jahres.

Eine gute Nachricht für Naturgärtner:

Rhododendronerde wird mittlerweile auch torffrei angeboten. Torf wird in Mooren abgebaut, doch Moore binden Kohlendioxid und tragen zum Klimaschutz bei, deshalb sollten sie weltweit nicht mehr abgebaut werden.

Viel Freude mit diesen Anregungen wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!


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