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Umwelt So nähen Sie aus alter Kleidung Neues

Alte Kleidung ist viel zu schade, um sie einfach wegzuwerfen. Behalten Sie sie lieber, denn mit ein paar einfachen Tricks, können Sie ihnen zu einem zweiten Leben verhelfen. Darüber freut sich nicht nur Ihr Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Anregungen und Tipps von Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alex Achenbach.

Stand: 20.01.2023

Eine Frau näht an ein Hemd ein Knopf an. | Bild: Colourbox

Misten Sie als erstes Ihren Kleiderschrank aus und legen Sie alles zur Seite, was Sie nicht mehr anziehen wollen oder was nicht mehr passt. Dann machen Sie verschiedene Stapel:

  • ändern (lassen)
  • reparieren
  • etwas Neues daraus machen
  • Altkleidersammlung
  • für Putzlumpen o. ä. verwenden

Und dann geht’s los. Um Ihren Altkleidern oder ungeliebten Textilien schnell und einfach zu einem zweiten Leben zu verhelfen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

Altes ändern (lassen)

Zu klein, zu groß oder einfach nicht mehr Ihr Stil? Kein Problem, denn viele Kleidungsstücke haben durchaus Potential für einen neuen Auftritt. Vom Kürzen bis zum Entfernen ungeliebter Puffärmel und Co. - eine Änderungsschneiderei unterstützt Sie fachkundig und steht Ihnen mit Rat und Naht zur Seite.
Oder versuchen Sie sich doch selbst an der Nähmaschine. Schon kleine Änderungen, wie das Austauschen von Knöpfen oder Applikationen, können große Wirkung haben.

Tipp: Qualität vor Quantität!

Je hochwertiger ein Kleidungsstück ist, desto mehr lohnt sich die Investition in eine professionelle Änderung. Deshalb gilt: Kaufen Sie - wann immer möglich - lieber Gebrauchtes in hochwertiger Qualität, als Neues in schlechter Qualität. Tipps zum Secondhand-Kauf finden Sie hier.

Aus alt mach neu

Neben kleinen, aber oftmals wirkungsvollen Änderungen, können Sie Kleidungsstücke auch komplett neu erfinden. Im Internet und auf Social Media finden Sie hierzu zahlreiche Nähanleitungen. Auch Büchereien sind ein kostenloser Fundus an Ideen, die Sie Schritt für Schritt zum Ziel führen.

Tipp:

Ein beliebter Upcycling-Klassiker ist zum Beispiel die Verwandlung vom Herrenhemd zum hübschen Kinderkleidchen.

Aus alt mach anders

Aus Kleidung muss aber nicht unbedingt neue Kleidung entstehen. Textilien sind ein wertvoller Rohstoff mit schier unendlichen Möglichkeiten. So können Sie zum Beispiel zu Bastelmaterial, Werkzeuggürtel oder Handwärmern umfunktioniert werden. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf! Schließlich bedeutet Upcycling auch, Dinge neu zu erfinden.  

Bienenwachstücher selber machen

Bienenwachstücher sind kleine Alleskönner und sollten deshalb in keinem Haushalt fehlen.

Das brauchen Sie:

  • dünnen Baumwollstoff, zum Beispiel alte Bettwäsche (etwa 25 cm x 25 cm für Brotzeitbrote)
  • Stoffschere
  • Bienenwachspastillen (etwa 2-3 EL pro 25 cm²)
  • etwas Pflanzen- oder Kokosöl
  • Backpinsel
  • Backpapier
  • Bügeleisen

Und so geht‘s:

  • Zunächst den Stoff auf die richtige Größe zuschneiden. Wie oben beschrieben passen zum Beispiel 25 cm x 25 cm perfekt zum Verpacken einer Brotzeit, aber auch kleinere oder größere Zuschnitte finden sicher schnell einen Verwendungszweck.
  • Um den Stoff einzuwachsen, kommt nun das Bügeleisen zum Einsatz: Legen Sie das Tuch auf eine Schicht Backpapier und verteilen Sie so viel Öl auf Ihrem Stoff, dass sich die gesamte Oberfläche leicht fettig anfühlt. (Vorsicht: Bitte nicht zu viel Öl verwenden!)
  • Danach die Bienenwachspastillen gleichmäßig verteilen, mit Backpapier bedecken und mit wenig Druck darüber bügeln.
  • Trocknen lassen und den letzten Schritt bei Bedarf wiederholen.

Tipp:

Bienenwachstücher lassen sich mit lauwarmem Wasser (oder Seifenwasser) waschen. Bitte nicht für Fleisch, Wurst oder Käse verwenden.

Stoffsäcke

Auch Stoffsäcke sind wahre Alleskönner und eignen sich besonders für den Obst- und Gemüseeinkauf, für Reisen oder für Spielsachen.

Das brauchen Sie:

  • altes T-Shirt
  • Stoffschere
  • Nadel und Faden oder Nähmaschine
  • Kordel
  • Sicherheitsnadel

Und so geht‘s:

  • Schneiden Sie zunächst den oberen Teil des Shirts mit den Ärmeln in gerader Linie ab.
  • Drehen Sie den Stoffschlauch auf links und nähen Sie die Schnittkanten zusammen, so dass ein Beutel entsteht.
  • Schneiden Sie nun in den Saum des T-Shirts ein kleines Loch und befestigen Sie die Sicherheitsnadel an der Kordel.
  • Fädeln Sie die geschlossene Nadel in das Loch im Saum und ziehen Sie Stück für Stück die Kordel in den Tunnel (= Saum) ein.

Viel Spaß beim Upcyceln wünschen Dr. Alex Achenbach und "Wir in Bayern"!


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