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Hunde So bleibt Ihr Hundesenior fit und gesund

Hunde sind treue Gefährten und meist ein Leben lang an unserer Seite. Doch irgendwann kommen sie ins Seniorenalter: Die Schnauze wird grau, das Tempo langsamer und die Gelenke machen Probleme. Dann ist es besonders wichtig, ihnen die richtige Unterstützung und Pflege zu geben. Hundetrainerin Sonja Meiburg hat Tipps, wie Ihr Hund auch im Alter glücklich und gesund bleibt.

Stand: 03.04.2025 11:35 Uhr

Ein älterer Hund legt den Kopf in die Hände seines Besitzers | Bild: BR / stock.adobe.com / Kaspars

Wird Ihr Hund alt? Sehen Sie schon die ersten grauen Haare und merken, dass sich Verhaltensänderungen einschleichen? Das Älterwerden unserer Hunde ist ein sehr emotionales Thema. Wir müssen erkennen und vor allem akzeptieren, dass unser geliebtes Tier sich verändert. Wann genau ein Hund "alt" ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Das hängt von seiner Rasse und seinem körperlichen und geistigen Zustand ab.

Daran erkennen Sie, dass Ihr Hund jetzt zu den Senioren gehört

  • Er hört nicht mehr so gut und reagiert nur mehr vermindert auf Ihre Signale.
  • Er sieht nicht mehr so gut, findet sich in seiner Umgebung schwerer zurecht und wird unsicherer. Das kann zum Beispiel zu Trennungsstress führen.
  • Er hat Schmerzen und kann sich nicht mehr so gut bewegen.
  • Er wird inkontinent.

Das bedeutet: Ihr Hund braucht Ihre Hilfe.

So unterstützen Sie ihren betagten Hund beim Spaziergang

Lassen Sie Ihren Hund beim Spaziergang das Tempo und die Länge bestimmen. Passen Sie sich seinem gemütlichen Trott an und genießen Sie das ruhige Schlendern.

  • Wenn Ihr Hund das mag, gehen Sie häufig schwimmen. Das ist eine gelenkschonende Möglichkeit, die Muskeln Ihres Hundes zu stärken.
  • Achten Sie bei Begegnungen mit Menschen oder Artgenossen auf Ihren Hund. Falls er Schmerzen hat, kann er sehr unleidig auf eine unkontrollierte Annäherung reagieren. Schimpfen Sie nicht mit ihm, sondern helfen Sie ihm aus Situationen heraus, die ihn überfordert.
  • Machen Sie viele Pausen, in denen Sie mit Ihrem Hund einfach nur die Umgebung beobachten. So findet er sich besser zurecht und kann in Ruhe alles betrachten, was ihn interessiert. Wenn Ihr Hund das mag, setzen Sie sich auf eine Decke, streicheln oder massieren ihn sanft.

Hundemassage

Probieren Sie doch mal eine TTouch ("TellingtonTouch") Massage. Das sind Berührungen und Griffe, die das Wohlbefinden Ihres Hundes fördern. Im Gegensatz zu einer tiefen Massage werden dabei nur die oberen Hautschichten verschoben. Das tut vielen Hunden richtig gut.

So unterstützen Sie Ihren betagten Hund durch die richtige Ernährung

Der verminderte Stoffwechsel eines älteren Hundes erfordert eine Anpassung des Futters und der Portionen, damit er nicht zunimmt und dadurch weniger Bewegungsfreude hat.

  • Verwenden Sie leicht verdauliches Futter.
  • Achten Sie auf Vitamine, Mineralstoffe und leicht verdauliche Eiweiße im Futter.
  • Falls nötig, können Sie ihm, in Absprache mit Ihrer tierärztlichen Praxis, entzündungsmindernde Zusatzmittel wie Omega-3-Fettsäuren geben.
  • Scheuen Sie sich nicht, ebenfalls in Absprache mit Ihrer tierärztlichen Praxis, Schmerzmittel zu geben. Die Lebensfreude, die Ihr Hund hat, wenn er weniger Schmerzen hat, ist unbezahlbar.

Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig tierärztlich durchchecken, um eventuelle Probleme möglichst früh zu erkennen.

So beschäftigen Sie Ihren Hund altersgerecht

Ihr Hund sollte unbedingt immer noch schnüffeln und seinen Kopf anstrengen.

  • Besonders geeignet für ältere Hunde sind Schleckmatten oder Schnüffeldecken, die bei Rückenproblemen auch etwas erhöht angeboten werden können. Nehmen Sie dafür am besten kalorienarme Leckerlis, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.
  • Ihr Hund hat bestimmt immer noch Freude an Auspackspielen mit Zeitungen oder Papierrollen.

Zusätzlich können Sie mit Ihrem Hund, nach Absprache mit Ihrer tierärztlichen oder Physiopraxis, einfache Physioübungen machen. Dazu gehören in sanfter Form zum Beispiel der Wechsel zwischen der Sitz- und der Platzposition oder Gewichtsverlagerungen in leicht erhöhter Position.

So erleichtern Sie Ihrem betagten Hund den Alltag

Sorgen Sie für einen geregelten Tagesablauf mit klaren Strukturen und Routinen. Das gibt Ihrem Hund Erwartungssicherheit in einer Zeit, in der sich für ihn körperlich und geistig einiges verändert.

  • Achten Sie unbedingt auf rutschfeste Böden. Sie können glatte Böden durch rutschfeste Teppiche entschärfen.
  • Stellen Sie Fress- und Wassernäpfe erhöht auf, um die Wirbelsäule Ihres Hundes zu schonen.
  • Achten Sie auf ein bequemes Körbchen oder Bettchen. Im Alter sind gelenkschonende Hundebetten wichtig.
  • Vielleicht mag Ihr Hund auch ein warmes Kirschkernsäckchen in seinem Bettchen (Achtung: nicht bei entzündeten Gelenken anwenden!).
  • Legen Sie bei Inkontinenz das Bettchen mit waschbaren Inkontinenzunterlagen aus. Schimpfen Sie Ihren Hund nicht, wenn ein Malheur passiert. Er kann nichts dafür.
  • Unterstützen Sie Ihren Hund beim Treppengehen, zum Beispiel, indem Sie ins Geschirr fassen und ihm so etwas Gewicht abnehmen. Damit er Treppen nicht unkontrolliert läuft und vielleicht ins Stolpern gerät, kann es hilfreich sein, die Treppen mit einem Tierschutzgitter zu sichern.
  • Eine Hunderampe kann Ihrem Hund erleichtern, ins Auto zu kommen (Achtung! Bitte nur eine breite, lange und stabile Rampe benutzen! Es gibt viele schlechte Rampen auf dem Markt, die zu schmal, rutschig und wackelig sind).

Gut zu wissen

Ihr alternder Hund braucht viel Fürsorge und eine liebevolle Pflege, zum Beispiel mit Bürsten und Kraulen. Kontrollieren Sie regelmäßig seine Zähne, Augen und Ohren. Achten Sie darauf, ihm Ruhe zu verschaffen, sobald er an seine Grenzen stößt.

Bei regelmäßiger Bewegung und guter Fütterung kann Ihr Hund lange fit und gesund bleiben. Seien Sie im Alter für ihn da. Und genießen Sie den besonderen Charme, den er jetzt mitbringt.


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