BR Fernsehen - weiß blau


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weiß blau Rund um Münchberg

Nun sind die Erdinger nicht automatisch die "Weißbräuler", auch die Sulzbach-Rosenberger hießen nie die "Maxhüttler", eines aber ist sicher: Die Münchberger, das sind die "Textiler". Damals, im 19. Jahrhundert beginnend, und erfreulicherweise auch heute noch. Mit einem Standort der Hochschule Hof, mit verschiedenen Firmen, die auf unterschiedliche Weise ihr Geld mit Stoffen und stoffähnlichen Materialien verdienen.

Stand: 22.03.2014 | Archiv

Doch auch unabhängig vom Thema "Textil" gibt es eine facettenreiche Kultur in Münchberg. Der Stadt mitten zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald, Nürnberg und Leipzig, entlang der A 9. In Oberfranken.

Bleiben wir zuerst bei der Textilverarbeitungstradition. Einst gab es in der Stadt enorm viele Weberfamilien. Nach einem Niedergang im 20. Jahrhundert ist längst Neues entstanden. In der Sendung zeigen wir ein paar Beispiele hierfür. So die Firma "NEUTEX Home Deco", weltweiter Exporteur etwa von Dekorationsstoffen und Sonnenschutzartikeln. So das Modelabel "Frank Walder", oder auch das Atelier "Goldner Schnitt"; das übrigens schon seit dem Jahr 1926 existiert. Von der Praxis zur praktischen Forschung. An Bayerns einziger "Textilhochschule", eben hier in Münchberg, spricht unsere Moderatorin mit Professoren, lässt sich Forschungsvorhaben erklären, und Studiengänge, vom Textildesign bis zum Mediendesign. Um die 400 Studierende sind in Münchberg.

Ebenso wie die Textiltradition ist auch die Tradition der Umzüge der Münchberger Kinder beim jährlichen Wiesenfest von großer Bedeutung für den Zusammenhalt der oberfränkischen Stadt. Sie geht auf das Mittelalter zurück. In der Sendung begleiten wir sowohl die Kinder beim Umzug als auch stellen das Wiesenfest als zentrales Fest im Münchberger Jahresrhythmus vor.

Einer, der durch sein Tun schon drei Jahrzehnte und mehr das Kulturleben Münchbergs ankurbelt ist Udo Rödel. Malerei – Skulpturen – Zeichnungen – Design. Udo Rödels Wirken ist vielfältig. Neben vielem bemerkenswert seine innere Verbindung zum Material Stein, man kann gut von einer Liebe zum Stein sprechen. Apropos "Stein": Granit wurde im nahen Fichtelgebirge abgebaut. Ein anderer Kulturmotor der Stadt an der Pulschnitz ist der Münchberger Bachchor. 45 Sängerinnen und Sänger, hohe Qualität. Bei einem Konzert in der Friedhofskirche "Zur Himmelspforte" waren wir dabei, Chorleiter Jürgen Kerz spricht über die Begeisterung, die alle im Chor antreibt.

Der Name Münchberg verbindet sich auch mit einer – man kann gut schon sagen "berühmten" – Person: August Horch, Gründer von „Audi“. Die Automobile sind weiter auf der Erfolgsspur. August Horch ist vor 63 Jahren verstorben. In Münchberg, wo er auch einige Jahre lebte. Der Münchberger Edgar Friedrich kannte August Horch persönlich, erzählt Episoden und Erlebnisse von damals.

Damals und heute verbindet sich auch hier gut. Wie überhaupt Münchberg ein Ort ist, der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut in Einklang bringt. Nicht nur beim Textil. Auch bei der Partnerstadt: Jefferson City, Missouri, USA. Einst wanderten Münchberger dorthin aus, ein Stadtteil heißt bis heute "Little Munichburg". Schön, wenn man die Vergangenheit in der Gegenwart bewahrt, da reich oft schon ein Name. "Münchberg", Stadt der Mönche, aber das ist nun wirklich passé.


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