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Unter unserem Himmel Obstbauern in der Fränkischen Schweiz

In der Fränkischen Schweiz gibt es noch viele Höfe mit Streuobstwiesen. Auch die Liebhaber alter Apfel-, Birnen- und Kirschsorten sind hier zuhause. Ihr frisches Obst und ihre hausgebrannten Schnäpse vermarkten sie selbst. Und bewahren nebenher eine besonders schöne Landschaft.

Stand: 01.10.2012 | Archiv

Bilder zum Film | Bild: BR

Film von Hilde Bechert

Benediktinermönche haben die Kirschbäume im 11. Jahrhundert in die Fränkische Schweiz gebracht. Hier, im größten zusammenhängenden Süßkirschenanbaugebiet Europas, ist  Ende Juni die Kirschenernte schon seit vier Wochen in vollem Gang. Die verschiedenen Sorten werden nicht alle gleichzeitig reif.

Regnet es nicht, arbeiten Susanne Singer und ihre ganze Familie in Mittelehrenbach jeden Tag von sieben in der Früh bis abends in ihren Plantagen. Gefragt sind möglichst große und feste Sorten. Die kleinen, weichen, aber viel aromatischeren alten Sorten auf den bis zu 12 Meter hohen alten Bäumen lassen sich kaum noch verkaufen. Der Biobauer, Willibald Schmidt, wird seine ältesten Kirschbäume, die noch sein Vater gepflanzt hat, roden müssen. Sie sind heutzutage nicht mehr rentabel. Johannes Haas dagegen setzt auf die alten Obstsorten, pflanzt sie sogar neu an, um möglichst gehaltvolle Früchte für seine Obstbrände zu bekommen.

Brennerei und Hof von Familie Singer

Ende September zeigt sich dann der Herbst in seiner üppigen Pracht. Zwetschgen, Äpfel, Birnen verschiedenster Sorten und auch die ersten Quitten werden reif. Für Susanne und Toni Singer ist es Zeit, ihre Streuobstwiese abzuernten. Im September bringt der Altweibersommer noch einmal große Hitze ins Land. Manche Ernte, wie die der kleinen „Sußbirne“, einer sehr alten, hocharomatischen Sorte, kommt deswegen heuer auch viel früher als sonst.

Überall in ihren Dörfern werben die Obstbauern an ihren Höfen für ihre hausgemachten Brände und Liköre. Die Brennöfen sind ab jetzt fast Tag und Nacht in Betrieb. An den Tagen, an denen nicht geerntet werden kann, machen die Obstbauern ihr Holz für den Winter. Die meisten haben selbst ein Stück Wald oder sie schüren ihren Brennkessel mit dem Holz ihrer gerodeten Obstbäume. Das Brennrecht wird innerhalb der Familien weitervererbt wie zum Beispiel im Gasthaus Schwarzer Adler in Kirchehrenbach an einer alten Handelsstraße zwischen Nürnberg und Bayreuth. Früher diente es als Raststation für die Holzfuhrleute. Heute werden Wirtshaus, Brennerei und Obstanbau schon in der 6. Generation von der Familie Sponsel geführt.

Brennerei Singer

Susanne und Reinhard Singer
Mittelehrenbach 19
91359 Leutenbach
Telefon: 09199 / 385
Email: reinhard.singer@t-online.de

Edeldestillation Haas

Johannes Haas
Schmiedsgasse 2
91362 Pretzfeld
Telefon: 09194 / 1256
Email: info@destillerie-haas.de

Brennerei Kaul

Erna Kaul
Weingarts 29
91358 Kunreuth bei Forchheim
Telefon: 09199 / 1507

Biohof Schmidt

Willibald Schmidt
Mittelehrenbach 41
91359 Leutenbach
Telefon: 09199 / 1804
Email: kontakt@biohof-schmidt.de

Gasthaus Schwarzer Adler

Friedrich Sponsel
Hauptstr. 45
91356 Kirchehrenbach
Telefon: 09191 / 94 448
Email: info@gasthaus-sponsel.de

Büttnerei Weis

Hans Weis
Abt-Knauer-Str. 17
96260 Weismain
Telefon: 09575 / 296

Bauernhof Beutner

Familie Beutner
Regensberg
91358 Weingarts
Telefon: 09199 / 1481


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