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Unter unserem Himmel | 02.10.2022 Neunburg vorm Wald - Altes neu belebt

In der Oberpfälzer Stadt an der Schwarzach ist Geschichte allgegenwärtig. Große Teile der historischen Altstadt stehen unter Denkmalschutz. Einer Brauerei wird gerade neues Leben eingehaucht. Und auch rund um Neunburg vorm Wald geht man sorgsam mit alten Gebäuden, Traditionen und Gegenständen um.

Stand: 02.10.2022 | Archiv

Ein Film von Robert Grantner

Schon seit dem 14. Jahrhundert wird auf dem Gelände des „Weißen Brauhauses“ mitten in der Altstadt Bier gebraut. Doch 2015 musste auch diese letzte Brauerei Neunburgs schließen und die Stadt hatte kein eigenes Bier mehr. Bis sich Matthias Meier, Ernst Eckl und Melanie Schreiner dazu entschlossen, die alte Brauerei zu kaufen und selbst unter die Bierbrauer zu gehen. Jeden Samstag zieht seither der Duft von gemahlenem Schrot und frisch gebrautem Bier durch die Neunburger Altstadt.

Das Moped, Baujahr 1962, ist Stefan Demls ein und alles.

Im Ortsteil Meißenberg hütet Familie Deml gleich zwei historische Gefährte: eine himmelblaue, 40 Jahre alte Zündapp und einen genauso alten Kartoffelvollernter. Stefan Deml schraubt nach Feierabend in der selbstausgebauten Werkstatt leidenschaftlich an seinem Moped, das ein Kollege in einer alten Scheune gefunden hatte. Seither hat sie eine erstaunliche Verwandlung durchgemacht. Sein Vater Michael pflegt die Familientradition der Kartoffelernte. „Steinreich“ seien sie hier in der Oberpfalz, so erzählt er uns, was die Arbeit auf dem Acker nicht gerade erleichtert. Seit Ende der 1960er-Jahre wird in der Region verstärkt die Kartoffel angebaut, weil die in Bayern stationierten amerikanischen Soldaten nicht auf ihre geliebten Chips verzichten wollten.

Am Eingang des Murnthals, in Kröblitz, liegt das Schloss der Familie Grimm.

Am Eingang des Murnthals, in Kröblitz, liegt das Schloss der Familie Grimm. Im 18. Jahrhundert wurde das Anwesen im Barockstil vollkommen neu auf den Kellern eines mittelalterlichen Landguts erbaut und dient heute als Gaststätte. Dass Stefan Grimm eines Tages den Familienbetrieb übernehmen würde, war lange Zeit eher unwahrscheinlich. Eigentlich hatte er Betriebswirtschaftslehre studiert, doch dann stand die Gaststätte zuhause vor dem Aus, weil ein Koch fehlte. Zwei Jahre später schloss er als Jahrgangsbester in ganz Bayern seine Ausbildung als Koch ab und belebte das elterliche Wirtshaus neu.


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