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Waldram und seine Nachbarn Damals im Isartal

Es ist ein ganz besonderer Ort. Hier, im Isartal südlich von München, spiegelt sich die jüngste Geschichte wie in einem Brennglas wider.

Stand: 08.10.2018 | Archiv

Nach dem Krieg wurden die meisten Munitionsfabriken in Föhrenwald gesprengt und demontiert. | Bild: BR/Detlef Krüger

Ein Film von Sybille Krafft

Waldram liegt zwischen Wolfratshausen und Geretsried und hieß früher Föhrenwald. Die Siedlung entstand während der NS-Zeit, als die Nazis im dichten Forst zwei große Munitionsfabriken errichteten. Nach Kriegsende machten die Amerikaner aus der Siedlung ein DP-Camp für Holocaust-Überlebende.

Erst 1957 verließen die letzten jüdischen Bewohner Föhrenwald, und in die Siedlungshäuser zogen katholische, kinderreiche Heimatvertriebene. Auch der bekannte Volksmusiker und Kabarettist Josef Brustmann ist in Waldram aufgewachsen. Als Kind kam er mit seinen Eltern und acht Geschwistern aus Südmähren nach Oberbayern, um hier eine neue Heimat zu finden.

Sybille Krafft, die selbst im Isartal lebt, ist diesmal auf Spurensuche in ihrer unmittelbaren Umgebung gegangen und zeigt Waldram im Spannungsfeld zwischen Wolfratshausen, der traditionsreichen Flößerstadt, und dem jungen Geretsried. Sie hat dabei lange Vergessenes und Verdrängtes entdeckt und interessante Menschen getroffen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit der Vergangenheit ihres Ortes und seiner Nachbarn beschäftigen: Ob Einheimische oder Zugezogene, ob Bäcker, Flößer, Klarinettenbauer oder Ehrenamtliche, die Bunker ausgraben und Erinnerungsstätten aufbauen – sie alle lässt das "Damals“ nicht los.


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