Vorsitzende im Verteidigungsausschuss, FDP Marie-Agnes Strack-Zimmermann
Sie ist nicht nur eine der streitbarsten Politikerinnen Deutschlands, jetzt könnte die Düsseldorferin sogar „Mrs. Europa“ werden. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist als Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl 2024 im Gespräch. Dass es in einer Demokratie auch mal zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann, ist für sie kein Widerspruch. Davon handelt auch ihr Buch „Streitbar - Was Deutschland jetzt lernen muss", das im vergangenen Jahr erschienen ist.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist eine der stärksten Unterstützerinnen der Ukraine, reiste bereits zweimal selbst ins Kriegsgebiet. Den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin hält sie für das richtige Signal.
"Jeder, der weiterhin den russischen Krieg relativiert, stützt nun auch offiziell einen Kriegsverbrecher."
(per Twitter, 17.03.23)
Eintreten für ihre Ideale
Nicht wegschauen und zu seiner Meinung stehen, das haben der 65-Jährigen schon ihre beiden Großmütter mit auf den Lebensweg gegeben. Doch in die Politik zu gehen, war nicht ihr erstes Lebensziel. Nach dem Studium der Publizistik, Politikwissenschaft und Germanistik mit anschließender Promotion wollte sie eigentlich Journalistin werden. Doch dann landete sie im Verlagswesen, wo sie 20 Jahre lang im Vertrieb tätig war. Auslöser für ihr politisches Engagement war ein familiäres Erlebnis.
"Ein Zebrastreifen musste vor unsere Kita. Dafür habe ich gekämpft, Unterschriften gesammelt. Die schlechte Nachricht: der Zebrastreifen ist bis heute nicht da, die gute Nachricht: ich musste lernen, wenn man wirklich etwas in der Politik erreichen will, braucht man viel Geduld und einen langen Atem."
(Düsseldorfer Gesellschaftsmagazin, 08,06.17)
Politische Powerfrau
Und Marie-Agnes Strack-Zimmermann war schnell mittendrin: Als Bezirksvertreterin, Ratsfrau, Fraktionsvorsitzende und schließlich als Erste Bürgermeisterin und Stellvertreterin des Oberbürgermeisters in Düsseldorf. Nachdem die FDP 2013 den Einzug in den Bundestag verpasst hatte, holte Parteichef Christian Lindner die dreifache Mutter ins Boot. Sie wurde stellvertretende Parteichefin und zog 2017 erstmals in den Bundestag ein. Nach der letzten Bundestagswahl wurde sie mit großer Mehrheit zur Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses gewählt, dem sie seit 2017 angehört.
Wirbel um Büttenrede
Auf ganz anderem Terrain machte die Düsseldorferin im Februar von sich reden. In ihrer Rede zur Verleihung des „Ordens wider den tierischen Ernst“ des Aachener Karnevalsvereins bezeichnete sie den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz – ohne ihn explizit beim Namen zu nennen – unter anderem als „Flugzwerg aus dem Mittelstand“, den „zweimal keiner haben“ wollte, weil er nur schwer zu ertragen sei. Als CDU-Generalsekretär Mario Czaja daraufhin eine Entschuldigung von ihr forderte, erklärte sie:
"Ich habe auch über Putin, Xi und Trump geredet. Keiner von denen hat sich gemeldet, nur das Büro von Herrn Merz. Man sollte sich nicht so wichtig nehmen."
(Tagesspiegel, 08.02.23)