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HitCycling Israel Kamakawiwo'Ole: "Over The Rainbow ..."

"Over The Rainbow & What A Wonderful World" - zwei Songs in einem und auf der Ukulele gespielt, und zwar von Israel Kamakawiwo'Ole, einem äußerst korpulenten Sänger aus Hawaii. Weil er an krankhafter Fettsucht litt, wog er knapp 350 Kilo und trug den Spitznamen "Der sanfte Riese".

Von: Ulli Wenger

Stand: 06.10.2010 | Archiv

Israel Kamakawiwo'Ole | Bild: picture-alliance/dpa

Geboren wird er 1959 auf der Insel Oahu, wo er in einer sehr musikalischen Familie aufwächst. 1993 wird Israel Kamakawiwo'Ole mit seinem Album "Facing Future" auch außerhalb seiner Heimat bekannt. Schuld daran ist sein Ukulele-Medley aus den Songs "Over The Rainbow" und "What a Wonderful World". Er widmet es seinem Idol Gabby Pahinui, einem berühmten Gitarristen aus Hawaii. Dieses Medley tauchte seitdem in zahlreichen Kinofilmen und Fernsehserien auf und sorgt bis heute für Gänsehaut.

Das erste Original stammt von Judy Garland ...

Als der sanfte Riese 1997 im Alter von nur 38 Jahren stirbt, herrscht Staatstrauer auf Hawaii. Doch sein Medley macht ihn unsterblich: Der erste Teil "Over The Rainbow" stammt im Original aus dem Hollywood-Film "Der Zauberer von Oz", der 1939 in die Kinos kam. Der Song wurde damals von Judy Garland gesungen, der Mutter von Liza Minnelli.

Dieser inzwischen 71 Jahre alte Klassiker wurde 2008 von amerikanischen Kritikern zum besten Filmsong aller Zeiten gewählt. Und auch der zweite Teil des hawaiianischen Ukulele-Medleys ist untrennbar mit einem Film verbunden, nämlich "Good Morning Vietnam" mit Robin Williams als legendärem Soldaten-DJ. "What A Wonderful World" stammt im Original von Louis Armstrong und ist mittlerweile auch schon 42 Jahre alt.

... das zweite von Louis Armstrong: "What A Wonderful World"

Der weltberühmte Trompeter verzichtet damals sogar auf seinen Vorschuss, damit für seine Aufnahme Streicher und ein Orchester engagiert werden können. Für schlappe 250 Dollar Gage singt der 67-Jährige den Titel ein. Er schwärmt von grünen Bäumen, roten Rosen, blauem Himmel, weißen Wolken und einem Regenbogen. Doch der Chef seiner Plattenfirma ist entsetzt, ihm gefällt der Song überhaupt nicht, nur widerwillig bringt er ihn überhaupt auf den Markt. Kein Wunder, dass in Amerika nur Tausend Stück verkauft werden. Ganz anders in Großbritannien: Dort wird "What A Wonderful World" im Frühjahr 1968 vier Wochen lang Spitzenreiter und verkauft sich mehr als 600.000 Mal.

Es war der letzte große Hit für Louis Armstrong vor seinem Tod im Juli 1971. So erlebt er nicht mehr, dass dieser Evergreen 20 Jahre später doch noch ein Hit in seiner Heimat wird - dank des Films "Good Morning Vietnam". Als DJ für die in Vietnam stationierten GIs legt Robin Williams diese Platte gerne auf. Und auch die Werbung gräbt den Song wieder aus: Im Sommer 1989 erreicht er Platz sechs bei uns in Deutschland. Ein gern gecoverter Klassiker wie auch "Over The Rainbow". Beide zusammen sorgen als Ukulele-Medley erneut für Furore, auch wenn der Sänger Israel Kamakawiwo'Ole aus Hawaii bereits seit 13 Jahren tot ist.

Das Ukulelen-Medley ist auf der CD "Facing Future"

Anfang September 2010 wird dieses Medley erstmals offiziell in Deutschland veröffentlicht und erreicht vier Wochen später Platz eins der Single-Charts. Der Song stellt damit einen neuen Rekord auf, wie Teoman Sayim von der Plattenfirma Universal resümiert: "Ich glaube nicht, dass es so etwas schon einmal gab: Eine Single aus einem 17 Jahre alten Album, auf dem ein seit 13 Jahren toter Künstler zu hören ist - in der Original-Aufnahme. Nicht wie bei Elvis Presley, der 2002 posthum mit 'A Little Less Conversation' noch einmal in die Charts kam, allerdings in einer mit zusätzlichen Beats bearbeiteten Version."


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