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Lebensraum für Tiere Winterarbeiten im Naturgarten

Wer seinen Garten im Winter nicht penibel aufräumt, kann viel für Tiere tun. Im naturnahen Schaugarten des Landesbundes für Vogelschutz haben wir uns angeschaut, wie man im Winter Insekten und Vögel unterstützen kann.

Von: Tobias Bode

Stand: 16.12.2022

Der Biodiversitätsgarten

Der naturnahe Schaugarten der Kreisgruppe München des Landesbunds für Vogelschutz liegt in der Kleingartenanlage Nordwest 1 in München. Hier zeigt der LBV in Führungen und Workshops, wie sich auch auf kleiner Fläche naturnah und nachhaltig gärtnern lässt. Die Pflege des Gartens übernehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LBV, sowie zahlreiche Freiwillige.

Reisighaufen als Unterschlupf

Beim Strauchschnitt am Weg neben der Kleingartenparzelle sind eine Menge Äste angefallen. Die landen jetzt als Haufen in einer geschützten Ecke des Kleingartens. Im unteren Bereich des Haufens stapeln Sophia Engel und Wolfgang Wenzel grobes Material. Je weiter es nach oben geht, desto dünner werden die Äste. Dieser Haufen soll Amphibien als Rückzugsort dienen, aber auch für Vögel im Winter sein.

Der Asthaufen bleibt dauerhaft an seinem Standort. Mit der Zeit sackt der Haufen immer weiter zusammen, so dass man im kommenden Jahr erneut Strauchschnitt darauf stapeln kann. Die geraden Äste des Hartriegels landen nicht auf dem Haufen. Aus ihnen werden Rankhilfen für Bohnen und Tomaten. So braucht Sophia Engel im kommenden Jahr nicht extra Rankgerüste zu kaufen. Das spart Geld und Ressourcen.

Laub als Mulch

Laub fällt im Kleingarten jedes Jahr aufs Neue an. Ein ideales Material fürs Gemüsebeet – aber nicht für den Rasen. Denn wenn die Blätter über den Winter auf dem Rasen liegen bleiben, können die Gräser verpilzen und es würden sich braune Flecken bilden. Wobei der „Rasen“ in der Parzelle des LBV nichts mit einem Golfrasen zu tun hat. Hier dürfen Wildkräuter wie Gänseblümchen, Löwenzahn, Gundermann und Ehrenpreis ungestört wachsen. Aber auch die mögen nicht unbedingt eine dicke Laubschicht. Wolfgang Wenzel recht daher die Blätter direkt ins Gemüsebeet und mulcht damit die Pflanzen. Der Boden ist somit bedeckt und das Laub wird im Laufe der Zeit von den Bodenlebewesen zersetzt. Der Boden wird mit Nährstoffen angereichert, von denen die Gemüsepflanzen in der kommenden Gartensaison profitieren.

Das Laub muss weg

Im Gegensatz zum Gemüsebeet soll im Magerbeet kein Laub liegen bleiben. Hier, auf nährstoffarmem Boden, wachsen Flockenblumen, Salbei oder Thymian. Aber nur, wenn der Boden nicht zu nährstoffreich wird. Denn sonst werden die Stauden schnell von Gräsern verdrängt. Das wäre schade, denn gerade in mageren Beeten wachsen zahlreiche Stauden, Zwei- und Einjährige, die etliche Wildbienen und andere Insekten anziehen.

Fruchtmumien entfernen

An den Apfelbäumen im Garten hängen noch einige Früchte. Die können eigentlich hängen bleiben für Amsel und Co., wenn die Früchte gesund sind. Etliche Äpfel sind aber zusammengeschrumpelt und von Pilzsporen übersäht. Hier ist Monilia am Werk und sorgt für Fruchtfäule, das Obst ist nicht mehr essbar. Damit der Befall im kommenden Jahr möglichst gering ausfällt, entfernt Wolfgang Wenzel alle Fruchtmumien vom Baum und entsorgt sie im Restmüll.

Link-Tipp: Teichbau im Kleingarten

Letztes Jahr ist im naturnahen Kleingarten des LBV ein Teich entstanden. Querbeet war dabei! Hier geht´s zum Video in der ARD Mediathek:

Kontakt

Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe München
Klenzestr. 37
80469 München
Telefon: 089 2002706
Telefax: 089 20027088
Email: info@lbv-muenchen.de

Dauerkleingartenverein Nord-West 1 e.V.
Sadelerstr. 20
80638 München
Email: info@kleingartenanlage-nw1.de